Originaltitel: One Year Later Episodennummer: 2x01 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 23. April 2025 Drehbuch: Tony Gilroy Regie: Ariel Kleiman Besetzung:
Diego Luna als Cassian Andor,
Rachelle Diedericks als Niya,
Chanel Waddock als Niya's coworker,
Muhannad Bhaier als Wilmon,
Dave Chapman als B2EMO,
Joplin Sibtain als Brasso,
Claire Brown als Talia,
Joshua James als Doctor Gorst,
Adria Arjona als Bix Caleen,
Bronte Carmichael als Leida,
Teresa Gotto als Chandrilan Girl,
Brooke Holmewood als Peermaid #1,
Nuala Peberdy als Peermaid #2,
Alastair Mackenzie als Perrin Fertha,
Genevieve O'Reilly als Mon Mothma,
Jonathan Coy als Uncle Sordo,
Suzanne Bertish als Aunt Squidna,
Pierro Niel-Mee als Erskin Semaj,
Faye Marsay als Vel Sartha,
Ben Miles als Tay Kolma,
Stellan Skarsgård als Luthen Rael,
Richard Dillane als Davo Sculdun,
Elizabeth Dulau als Kleya Marki,
Laura Marcus als Beela,
Sam Gilroy als Gerdis,
Benjamin Norris als Bardi,
Sonny Poon Tip als Flek,
Gloria Obianyo als Snee,
Chicho Tche als Snur,
Dylan Corbett-Bader als Crab,
Ben Mendelsohn als Orson Krennic,
Fred Haig als Dee Shambo,
Tom Durant-Pritchard als Nisus Osar,
Jos Slovick als Lieutenant Moy,
Tom Bonington als Engineer Officer,
Matthew Pidgeon als Science Officer,
David Westhead als Admiral Daysar,
Anton Lesser als Major Partagaz,
Denise Gough als Dedra Meero,
Samiah Khan als Tick,
Jack Bandeira als Rowd,
David Olaniregun als Bayso,
Dylan Brady als Neek,
Dylan Blore als Nazy,
Philip Hill-Pearson als Plug,
Eva-Jane Willis als Rika,
Declan Baxter als Flu,
Akie Kotabe als Musk,
Finley Glasgow als Stekan Sculdun,
Rosalind Halstead als Runai Sculdun u.a.
Kurzinhalt:
Cassian Andor soll für die Rebellion einen experimentellen Tie-Fighter aus einer imperialen Forschungsbasis stehlen. Hilfe erhält er dabei von der Mechanikerin Niya, die ihm die Zugangsdaten zuspielt. Er selbst ist als imperialer Pilot verkleidet, und schafft es so, den Tie Avenger genannten Starfighter zu betreten. Die Steuerung zu erlernen und ihn unter Kontrolle zu bekommen, erweist sich allerdings als schwierig. Dennoch gelingt ihm die Flucht aus der Basis. Am vereinbarten Treffpunkt, wo er den Jäger eigentlich an einen Piloten der Rebellen übergeben sollte, fehlt jedoch von seinem Kontaktmann jede Spur. Stattdessen wird er von einer Gruppe gefangen genommen, die auf dem Planeten gestrandet ist. Währenddessen wird auf Chandrila die Hochzeit von Mon Mothmas Tochter Leida vorbereitet. Und auf der Agrarwelt Mina-Rau arbeiten Bix Caleen, Brasso und Wilmon Paak als Mechaniker, als ein Inspektionstrupp des Imperiums eintrifft…
Review:
Nachdem die erste Staffel von "Andor" die wichtigsten Ereignisse fünf Jahre vor der Schlacht von Yavin (bzw. "Rogue One") erzählte, wird die zweite Staffel nun (dem Vernehmen nach, da sich Diego Luna nicht für fünf komplette Seasons verpflichten wollte) in vier Blöcken aus je drei Episoden jeweils einen Blick auf die Jahre vier bis eins vor BBY (also der Schlacht von Yavin) werfen. So wie schon ihrem Vorgänger eilten dabei auch der zweiten Season zahlreiche Lobeshymnen voraus. Nicht wenige Reviews der Presse, welche die gesamte Season vorab sehen konnten, bezeichnen diese als das beste, was "Star Wars" in den letzten Jahren geliefert hat – und zugleich als den neuen Standard, an dem sich zukünftige Projekte werden messen müssen. Da bereits die erste Staffel in den höchsten Tönen gelobt wurde, ich die aber eher "nur" ok bis gut fand, war ich zugegebenermaßen ein bisschen skeptisch – denn was immer andere in ihr sahen, kam bei mir offenkundig nicht 100%ig an. Sofern die ersten drei Episoden (die von mir an einem Stück angesehen wurden) ein Indikator sind, könnte sich das bei der zweiten Staffel fortsetzen.
Was nicht heißen soll, dass ich "Ein Jahr später" schlecht fand. Vor allem der Auftakt war ziemlich gelungen. Dort sehen wir, wie sich Cassian mit der Mechanikerin Niya trifft, die sich bereit erklärt hat, den Rebellen dabei zu helfen, den neuen, experimentellen Tie-Fighter zu stehlen. Ich fand das Gespräch zwischen ihnen sehr charmant. Das Highlight der Aktion war dann aber natürlich, wie Cassian versucht, den Jäger zu starten, und anfangs mit den Kontrollen überhaupt nicht zurechtkommt. Seine Flucht aus der Basis, verfolgt von gewöhnlichen Tie-Fightern, sowie der darauffolgende Kampf in der Luft, waren dann packend umgesetzt, und boten wieder einmal echtes "Star Wars"-Feeling. Danach folgt der Sprung nach Chandrila, und zu den Hochzeitsvorbereitungen für Mon Mothmas Tochter Leida. Dort stach für mich in erster Linie die Umsetzung der ersten Szene hervor, wo wir Mon in einem langen tracking shot ohne erkennbaren Schnitt verfolgen. Aber auch die kurzen Gespräche die sich rund um die Rebellion drehten (sei es nun mit Luthen Rael oder Vel Sartha) waren interessant. Alles rund um die Hochzeit an sich wollte mich hingegen nicht so wirklich ansprechen/interessieren. Bleibt noch die imperiale Seite, auf die wir hier ebenfalls einen Blick werfen. Dort wartet "Ein Jahr später" mit der Rückkehr von Ben Mendelsohn als Orson Krennic auf – und ich fand ihn in der Rolle wieder einmal absolut großartig. Aber auch die Art und Weise, wie hier die Bedürfnisse des Imperiums über jene der Bewohner von Ghorman gestellt werden, und man mit der anstehenden Minenoperation sogar die Zerstörung des Planeten riskiert, offenbarten auf eindringliche Art und Weise die Verkommenheit des Imperiums – die weniger auf Boshaftigkeit per se, als vielmehr Egoismus und Gleichgültigkeit fußt. Das brachte diese Szene wirklich wunderbar zur Geltung. Aber auch die Manipulation durchs Propaganda-Ministerium, sowie Dedras Vorschlag, einen Angriff der Rebellen zu inszenieren (und daraufhin härter gegen die Bevölkerung durchgreifen zu können) jagten mir einen kalten Schauer über den Rücken. Für mich war diese Besprechung jedenfalls ganz klar das Highlight von "Ein Jahr später" (und eigentlich auch der ersten drei Episoden zusammengenommen).
Fazit:
An "Ein Jahr später" hatten es mir vor allem zwei Stellen angetan. Einerseits der Auftakt mit Cassians Diebstahl des Tie-Jäger-Prototypen, der nicht nur etwas Humor bot (da er anfangs mit den Kontrollen überhaupt nicht zurecht kommt), sondern uns bei seiner Flucht dann auch eine nette kleine Raumschlacht präsentierte. Und andererseits das imperiale Meeting, wo es auch ein Wiedersehen mit Orson Krennic gab, der auch hier wieder von Ben Mendelsohn absolut phantastisch gespielt wurde. Aber auch der Inhalt, und wie hier beiläufig über die Ausbeutung und potentielle Zerstörung einer gesamten Welt gesprochen wird, jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Demgegenüber fiel der Handlungsstrang auf Chandrila zumindest in dieser ersten Folge doch eher ab. Gleiches gilt für Bix & Co. auf Mina-Rau, wo hier in erster Linie Vorbereitungsarbeit geleistet wird, sich für sich genommen aber noch nicht wirklich viel tut. Und auch Cassians weiteres Abenteuer, nachdem er in die Hände der Gestrandeten fällt, konnte an den Auftakt rund um ihn nicht mehr anknüpfen.