Originaltitel: Take the Shot Episodennummer: 2x10 Bewertung: Erstausstrahlung US: 02. September 2016 Erstausstrahlung D: 12. September 2016 Drehbuch: Paul Mullie Regie: Paul Day Besetzung:
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Four,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Melanie Liburd als Nyx Harper,
Brendan Murray als Victor,
Natalie Brown als Sarah,
Ellen Wong als Misaki Han-Shireikan,
Paula Macneill als Android Double,
Anne Mroczkowski als GNN Anchor,
Vieslav Krystyan als Doctor #1 u.a.
Kurzinhalt:
Während ihrem Ladezyklus beginnt die Androidin nach ihrem Upgrade zunehmend zu "träumen". Darin sieht sie sich selbst, wie sie in einem Haus zusammen mit einem Ehemann ein ganz normales "menschliches" Leben lebt. Tags darauf wendet sie sich an die Raza-Crew, erzählt ihnen von ihrem kürzlichen Berechnungsfehler – der bei einer Androidin eigentlich gar nicht möglich sein sollte – und stellt ihnen auch die von ihr aktivierte Simulation vor. Diese warnt die Besatzung eindringlich vor der Gefahr, die von der Fehleranfälligkeit der Androidin ausgeht, und rät ihnen, sie quasi auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Damit würde die Androidin jedoch all ihre Erinnerungen, und auch die von ihr aufgebaute Persönlichkeit, verlieren. Zuerst kommt dies für die Crew der Raza überhaupt nicht in Frage. Dann jedoch scheint es so, als würde ein über die Androidin eingeschleuster Virus, der bei Zwei, Drei und Vier Halluzinationen auslöst, eine unmittelbare Bedrohung für das Überleben der Personen an Bord darstellen…
Review:
Den Anfang von "Episode Dreiundzwanzig" fand ich eigentlich noch ganz interessant. Darin werfen wir einen Blick in die Träume der Androidin während sich ihr Körper im Alkoven auflädt. Diese offenbaren uns, dass sie sich nach einem ganz normalen menschlichen Leben sehnt. Dies weckt natürlich Erinnerungen an Data aus TNG, ich fand es hier aber – da subtiler – ausreichend unterschiedlich umgesetzt, als dass die Figur wie eine reine Kopie rüberkommen würde. Aber auch die Szene, wo die Androidin sich an die Crew wendet und sie in alles einweiht, hat mir noch sehr gut gefallen. Leider aber war die sich daraus dann entspinnende Handlung nicht wirklich packend. Das beginnt schon bei den eingebildeten Bedrohungen, die auf einmal an Bord der Raza auftauchen. Vor allem die Kämpfe mit Halluzinationen von Zwei und Vier fand ich doch ziemlich entbehrlich. Auch die Erklärung rund um den Virus fand ich doof; hätte es sich um Manifestationen der Ängste der Androidin gehandelt, hätte mir das deutlich besser gefallen.
So hingegen war leider von Anfang an klar, dass natürlich nicht etwa die Androidin selbst, sondern vielmehr die Simulation für das Computervirus verantwortlich war, und damit versuchte, die Crew dazu zu bringen, die Androidin quasi neu aufzusetzen. Weshalb es die Episode nicht vermochte, rund um die Bedrohung durch das Virus, aber auch in so Szenen, wo man vermeintlich kurz davor ist, die Androidin zu erschießen, Spannung aufkommen zu lassen. Interessant war aber immerhin die unterschiedliche Vorgehensweise der kalten, berechnenden Simulation – die auch kein Problem damit gehabt hätte, teile der Crew zu opfern, um die "Konkurrentin" auszuschalten – und der Androidin, für die eine solche Vorgehensweise, da sie sich der Crew verbunden fühlt, nie in Frage kommen würde. Und zugegebenermaßen war die Begegnung von Drei mit seiner verstorbenen Frau – die versucht, ihn dazu zu bringen, sich selbst zu erschießen – von den Virus-Halluzinationen noch mit Abstand die Beste, und tatsächlich ziemlich gelungen und interessant (wenn auch in diesem Fall nie wirklich spannend). Insgesamt war mir hier aber doch ein bisschen zu wenig los. Was mich wieder zu meiner Kritik an der Episode davor zurückbringt, wo wiederum zu viel los war, und ich mir gewünscht hätte, dass man die Storyline rund um den besessenen Drei in die Folge darauf verlagert hätte. Dann hätte man zwar wiederum auf eine der besseren Szenen verzichten müssen, dennoch hätten aus meiner Sicht beide Handlungsstränge davon profitieren können, wenn man sie hier parallel erzählt hätte (was vielleicht, wenn man z.B. die Androidin oder die Simulation zur Rettung von Drei gebraucht hätte, auch die Dringlichkeit nochmal hätte erhöhen können).
Fazit:
Den Einstieg rund um den Traum der Androidin fand ich eigentlich noch ganz interessant. Wie auch, dass sie hier nun der Crew offen von ihrem Berechnungsfehler berichtet, und damit auch den Gefahren, die mit dem Upgrade – und der sich bei ihr entwickelnden, menschlicheren Persönlichkeit – einhergeht. Unsicher bin ich mir hingegen, ob es die weiteren Traumszenen mit ihr dann auch noch gebraucht hat. Auch die Halluzinationen rund ums Virus haben mich nur im Hinblick auf die (in der Tat recht starke) Szene rund um Drei überzeugt. Vor allem aber litt "Episode Dreiundzwanzig" einerseits unter der Vorhersehbarkeit (da klar war, wer für das Virus verantwortlich ist), und andererseits unter akuter Spannungsarmut. Aus meiner Sicht wäre mit einer Kombination der (in der letzten Folge fiel zu rasch abgehandelten) Storyline rund um den von einem außerirdischen (?) Parasiten befallenen Drei eben mit der hier erzählten Geschichten rund um die Androidin beiden Handlungssträngen besser gedient gewesen.