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Sherlock Holmes - 3x05: Abbey Grange Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Granada/ITV

Originaltitel: The Abbey Grange
Episodennummer: 3x05
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 16. Juli 1986
Erstausstrahlung D: 08. Februar 1988
Drehbuch: T.R. Bowen
Regie: Peter Hammond
Besetzung: Jeremy Brett als Sherlock Holmes, Edward Hardwicke als Dr. Watson, Paul Williamson als Inspector Hopkins, Conrad Phillips als Sir Eustace Brackenstall, Anne-Louise Lambert als Lady Mary Brackenstall, Zulema Dene als Theresa Wright, Oliver Tobias als Captain Croker, Nicolas Chagrin als Mr Viviani u.a.

Kurzinhalt: Sir Eustace Brackenstall wurde in seinem Anwesen mit einem Schürhaken erschlagen, seine Frau daraufhin an einen Stuhl gefesselt aufgefunden. Obwohl die Faktenlage klar zu sein scheint – Lady Mary Brackenstall berichtet von einem Überfall eines berüchtigten, gesuchten Schwerverbrechers – bittet Inspektor Hopkins den beratenden Detektiv Sherlock Holmes, ihn zum Tatort zu begleiten. Dieser untersucht den Ort des Verbrechens, und lauscht den Schilderungen der Witwe. Auch er stimmt anfänglich zu, dass es sich um einen klaren Fall zu handeln scheint. Auf dem Weg zurück nach London sticht ihm dann allerdings ein Widerspruch zwischen Marys Geschichte und seinen Beobachtungen ins Auge, woraufhin er zusammen mit seinem Freund Dr. Watson den Zug am nächsten Bahnhof verlässt, um wieder zurückzukehren. Als sie das Gelände rund um das Anwesen untersuchen, stoßen sie auf die letzte Ruhestätte von Marys Hund. Zusammen mit ihren vorhergehenden Schilderungen zeichnet sich daraufhin ein immer deutlicheres Bild davon ab, was sich in dieser schicksalhaften Nacht tatsächlich zugetragen hat…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Granada/ITV Beginnen wir mit meinen Kritikpunkten. So konnte mich "Abbey Grange" leider nicht durchgehend mitreißen, wobei insbesondere die zweite Hälfte abfiel. Ich hatte auch wieder den Eindruck, dass dies einer jener Fälle war, wo man sich ein bisschen schwer damit tat, die überdurchschnittliche Laufzeit von über fünfzig Minuten zu füllen, wobei man insbesondere bei der Erzählung von Captain Croker hätte kürzen können. Und nicht zuletzt hätte ich eine andere Auflösung vorgezogen; nämlich, wenn Mary ihren missbräuchlichen Ehemann selbst ermordet hätte, statt sich quasi von Croker retten lassen zu müssen. Und ja, ich weiß, das entspricht genau der Vorlage, allerdings hat man sich – trotz aller überwiegender Werktreue – in der Vergangenheit da und dort auch schon getraut, von dieser abzuweichen, und bislang fand ich fast alle diese Änderungen positiv. Insofern hätte ich persönlich es vorgezogen, wenn man auch hier die Vorlage leicht abgewandelt hätte.

Insgesamt war "Abbey Grange" aber solide, mit einigen hervorstechenden Pluspunkten. Schon allein der Auftakt war cool, wo wir von Holmes den berühmten Satz "The game is afoot" hören. Mir sind auch, so sehr ich die Abwechslung bei den Holmes-Geschichten grundsätzlich auch mag, Mordfälle trotz allem halt immer noch am liebsten, insofern war ich hier bei der anfänglichen Untersuchung des Tatorts sowie dem Verhör von Mary Brackenstall noch voll dabei. Einer der interessantesten Aspekte war auch, wie die Flashbacks während ihrer Erzählung in dem Moment, wo sich der Vorhang öffnet, abbricht, und wir danach nur mehr ihren Worten lauschen. Dies weckte sofort mein Misstrauen, welches sich dann ja auch bestätigen sollte. Das war schon sehr clever gemacht. Wunderbar auch der Moment, wo Holmes während der Zugfahrt ein Licht aufgeht, und in den darauffolgenden Minuten voller Energie und Tatendrang seinem Verdacht nachgeht. Und auch der Ausgang des Geschehens sticht zweifellos hervor: Darin entscheidet der Meisterdetektiv nämlich, die beiden gehen zu lassen – wobei er Dr. Watson nachdem er die Aussage von ihnen gehört hat als (einzelnen) Geschworenen einsetzt, da er dem Urteil seines Freundes vertraut (und er keinen aufrechteren Mann kennt). Das war doch sehr ungewöhnlich, und zugleich ein schöner Moment, der in einer Umarmung mündete, wo Holmes' irritiert-geschockte Reaktion von Brett wieder einmal grandios gespielt wurde. Wenn nur alles an "Abbey Grange" so stark gewesen wäre wie die letzten (und ersten) Minuten.

Fazit: Episodenbild (c) Granada/ITV "Abbey Grange" war ein solider Fall, konnte mir aber nur vereinzelt begeistern. So hatte es mir nicht zuletzt wieder Jeremy Bretts präzise und energiegeladene Darstellung von Sherlock Holmes angetan. Auch der "Abbruch" des Flashbacks bei Marys Schilderungen der tragischen Nacht war clever gemacht, da man damit sofort mein Misstrauen weckte. Und der ungewöhnliche Ausgang des Geschehens, wo Holmes Watson als Geschworener agieren und über das Schicksal der beiden bestimmen lässt, hatte es mir ebenfalls sehr angetan. Wie schon bei der Vorlage hätte ich mir allerdings auch bei der Adaption eine andere Auflösung des Falls gewünscht. Zudem schien man sich hier doch wieder ein bisschen schwer zu tun, die Laufzeit von knapp 55 Minuten zu füllen. Insgesamt war die Folge aber schon ok.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Granada/ITV)







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