Originaltitel: The Journey Episodennummer: 5x21 Bewertung: Erstausstrahlung US: 06. Mai 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: John Whelpley Regie: David Winning Besetzung:
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Guylaine St-Onge als Juda,
Alan Van Sprang als Howlyn,
Helen Taylor als Ra'jel,
Dean McDermott als Brenton Michaels,
Jonathan Rannells als Sgt. Kirby,
Andrea Roth als Dr. Sprangler,
Andrew Martin als Atavus Commander,
Jonathan Whittaker als Dr. Garver,
Robert Hayley als Lead Security Guard u.a.
Kurzinhalt:
Während eines Einsatzes wird Sergeant Kirby, der in der Einheit von Brenton Michaels kämpft, in einen Hybriden verwandelt. Man bringt ihn daraufhin in jenes Forschungs- und Behandlungszentrum, in dem das neu entwickelte Hybrid-Heilmittel angewendet wird. Während Michaels darauf wartet, dass sich der Zustand seines Kameraden bessert, hegt er zunehmend den Verdacht, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Wie sich herausstellt, zu recht: Denn den Atavi ist es gelungen, selbst dieses Labor zu infiltrieren – und das vermeintliche Heilmittel vielmehr in einen Impfstoff zu verwandeln, der Menschen in Hybriden verwandelt. Währenddessen erhält Renee Besuch von Ra'jel. Dieser erinnert sie nochmal an die Reise, welche die Menschen, Taelons und Atavi nun an diesen Punkt geführt hat, und stimmt sie so auf das unmittelbar bevorstehende letzte Gefecht ein…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich fange mit dem Michaels-Handlungsstrang an, der tatsächlich halbwegs solide war – wenn auch nicht perfekt. So hieß es am Ende der letzten Folge, ohne den Rest des Heilmittels, der Juliet Street injiziert wurde, könne man nicht mehr davon herstellen – hier nun ist es auf einmal in Serienproduktion. Das passt nicht zusammen (wobei mich zugegebenermaßen die entsprechende Aussage Sandovals dort ohnehin nie überzeugt hat). Zudem verfehlte Michaels Tod am Ende die gewünschte emotionale Wirkung bei mir fast vollständig. "Fast", weil ich mich nach drei Staffeln zumindest Renee halbwegs verbunden fühle, und sie mir dementsprechend in diesem Moment leid tat. Den völlig unscheinbaren Michaels werde ich hingegen nicht vermissen. Da hat mich ein anderer, beiläufig erwähnter Verlust deutlich mehr getroffen (und geärgert); aber dazu gleich. Von diesen Punkten abgesehen war aber die Storyline im Labor eigentlich ganz kurzweilig. Dr. Sprangler kommt einem von vornherein irgendwie nicht ganz koscher vor, und wenn sie sich dann als Atavi (oder Hybrid) entpuppt, entwickelt sich eine ganz nette Spannung.
Parallel dazu erweist sich "The Journey" allerdings leider als eine der von mir (von wenigen Ausnahmen abgesehen) verhassten Clip-Shows. Sprich: Ein Großteil der Laufzeit geht dafür drauf, Szenen aus früheren Episoden zu zeigen, wobei man sogar bis zur Pilotfolge zurückgeht. Für manche mag dies im Hinblick auf das anstehende Serienfinale Sinn ergeben, das Problem ist nur: Wir sehen hier Szenen rund um Boone, um Lilly usw. – und damit zu Ereignissen und Figuren, zu denen Renee keinen Bezug hat. Aber auch davon abgesehen finde ich solche Rückblicke zumeist doch eher langweilig – so auch hier. Und durch die immer wieder eingebauten Voice Over-Kommentare von Ra'jel bzw. Renee kann man dann noch nicht einmal guten Gewissens vorspulen. Am Schlimmsten fand ich aber, wie hier dann beiläufig erwähnt wird, dass Boone – schon wieder – tot ist. Ich meine, sein Ableben am Ende der ersten Staffel war ein echter Schock, und hatte bei mir damals doch ordentlich Eindruck hinterlassen. Insofern war ich im Hinblick auf seine Rückkehr in der fünften Staffel schon ein bisschen zwiegespalten, wobei meine Reaktion letztendlich insofern doch eher positiv ausfiel, als ihn aus meiner Sicht keine der nachfolgenden Figuren je auch nur ansatzweise ersetzen konnte. Insofern wertete das Wiedersehen mit ihm die betreffenden zwei Episoden für mich enorm auf. Aber: Dass man ihn dort zurückholte, nur damit man ihn hier nun wiederum off-screen über den Jordan schicken kann, war ja wohl wirklich die Höhe. Dies offenbart seine Rückkehr endgültig als das, was es war: Nicht etwa eine kreative Entscheidung, weil man seine Geschichte weitererzählen (oder abschließen) wollte, sondern ein letzter, verzweifelter Versuch, die Quoten in die Höhe zu treiben und so die Serie doch noch irgendwie zu retten. Kevin Kiner bzw. William Boone hätten sich besseres verdient.
Fazit:
Auch wenn ich nicht wirklich ein Freund von Clip-Shows bin, hätte ich es im vorliegenden Fall insofern verstanden, als die Idee, unmittelbar vor dem Ende nochmal einen Blick zurück zu werfen und das Publikum daran zu erinnern, was sich in diesen fünf Staffeln alles zugetragen hat, grundsätzlich durchaus ihre Berechtigung hat. Leider machte die Auswahl der Clips deutlich, dass es nicht etwa darum geht, nochmal die wichtigsten Ereignisse aufzurollen – weil dafür standen diese zu wenig im Bezug zueinander sowie vor allem auch zum aktuellen Geschehen – als vielmehr, Laufzeit zu schinden. Erschwerend kommt hinzu, dass Renee ja erst ab Staffel drei dazu kam und dementsprechend keinen Bezug zu den Ereignissen aus den zwei Seasons davor hat. Und von den Taelons fehlt ja mittlerweile auch jede Spur. Eben dies ließ diesen Rückblick doch ziemlich verkrampft wirken. Der Tod von Michaels ließ mich zudem zumindest im Hinblick auf ihn an sich kalt (mit Renee fühlte ich an dieser Stelle hingegen durchaus mit). Vor allem aber störte ich mich daran, wie Boone hier – nachdem man ihn für zwei Folgen der fünften Staffel extra zurückbrachte – off-screen erst recht wieder "getötet" wird. Das war nun wirklich beschämend.