Originaltitel: Totaled Recall Episodennummer: 5x17 Bewertung: Erstausstrahlung US: 08. April 2005 Erstausstrahlung D: 18. Juli 2007 Drehbuch: Gordon Michael Woolvett Regie: Martin Wood Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Steve Bacic als Telemachus Rhade,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Brandy Ledford als Doyle,
Kevin Durand als Elysian u.a.
Kurzinhalt:
Während der Reparaturarbeiten an Bord der Andromeda kommt es zu einem Unfall, bei dem Dylan schwer verletzt wird. Er findet sich daraufhin eine Woche nach dem Vorfall wieder, wo ihm auf einmal ein mysteriöser Mann begegnet, der ihn angreift. Danach scheint Dylan wieder in der Zeit zurückzuspringen, unmittelbar nach jener Operation, mit der man ihm nach dem Unfall das Leben gerettet hat. Allerdings hat er dabei Teile seines Gedächtnisses verloren; so kann er sich z.B. an Trance überhaupt nicht mehr erinnern. Kurz darauf sieht er wieder den unbekannten Mann, und bekommt es mit der Angst zu tun. Als er wieder das Bewusstsein erlangt, findet er sich plötzlich hundert Jahre in der Zukunft wieder. Und so springt Dylan weiterhin unkontrolliert durch die Zeit, wobei ihm immer wieder der geheimnisvolle Unbekannte, der sich ihm schließlich als ein Elysianer vorstellt, unterkommt…
Review (kann Spoiler enthalten):
Mit der dritten Staffel wurde – rückblickend betrachtet – die Tradition begründet, dass die siebzehnte Episode der jeweilige Season von "Seamus Harper"-Darsteller Gordon Michael Woolvett geschrieben wurde. Sein entsprechendes Debüt "Das Dach des Himmels" fand ich leider wenig gelungen, demgegenüber lieferte er für die vierte Staffel mit "Die Brücke zwischen den Zeiten" eine solide Folge ab, die sich insgesamt sogar über dem Niveau/Durchschnitt der Season befand (was zugegebenermaßen mehr über diese als über die Episode an sich aussagt). Leider passt sich sein dritter und letzter Beitrag, "Die verschlüsselte Botschaft", dem enttäuschenden Niveau der fünften und letzten Staffel an, und drückt deren Gesamteindruck sogar noch einmal nach unten (was eh schon eine Kunst ist). Denn was er hier abliefert, fand ich leider absolut unterirdisch. So gesehen wäre es rückblickend wohl doch besser gewesen, der Schuster wäre bei seinen Leisten geblieben.
"Die verschlüsselte Botschaft" weckte derart unliebsame Erinnerungen an die Drehbücher von Bob Engels, dass ich hätte schwören können, sie wäre von eben diesem geschrieben worden. Völlig konfus, ohne erkennbaren roten Faden herumspringend, im verzweifelten Versuch, das Interesse des Publikums zu wecken. In meinem Fall hat Woolvett leider genau das Gegenteil erreicht; ich habe eben deshalb nie in die Story hineingefunden, und mich somit auch nie für die Auflösung des Rätsels interessiert. Und die sich am Ende anbietende "Es war alles nur geträumt"-Interpretation (wobei es zugegebenermaßen auch Andeutungen gibt, dass der Elysianer real war, und Dylan hier dabei geholfen hat, diese Krise zu überstehen), hilft der Folge auch absolut nicht. Für mich ergab halt leider auch zu vieles hier überhaupt keinen Sinn, sei es der Sprung 100 Jahre in die Zukunft (wenn doch das Sonnensystem kurz vor der Vernichtung steht?), oder aber der Sprung in der Zeit zurück, wo dann jedoch Brandy Ledford aka Doyle, statt Sam Sorbo, als Dylan Hunts Ehefrau auftritt. Wieso weshalb warum? Man versucht ja nichtmal irgendwie, das zu erklären. Nicht glücklich war ich auch mit dem Casting von Kevin Durand in der Rolle des Elysianers. Ich mag den Kerl grundsätzlich ja, und wenn du ihm etwas zu spielen gibst, kann er wirklich gut sein (hat er ja auch erst heuer wieder bei "Abigail" bewiesen). Er ist aber in meinen Augen niemand, der aus dem Nichts etwas erschaffen, und ein charakterliches schwarzes Loch allein mit seiner Präsenz füllen kann. Und generell sehe ich ihn eher in anderen (bedrohlicheren) Rollen, denn als mysteriöses, ätherisches Wesen. Da hätte sich wohl doch ein besserer Kandidat finden lassen – auch wenn man durchaus argumentieren kann, dass der Großteil der Schwächen woanders (nämlich eben im Drehbuch) liegen, und dementsprechend auch das wohl nicht viel geändert und/oder gerettet hätte.
Fazit:
Das dritte Drehbuch von Gordon Michael Woolvett für die Serie empfand ich leider als ordentlichen Griff ins Klo. Er schien mir hier Bob Engels zu kanalisieren, dessen Folgen ich überwiegend ja ähnlich konfus, zusammenhanglos und damit insgesamt enttäuschend fand. Aber auch an die von Scott Frost geschriebene, furchtbare Staffel fünf-Folge "Die Prüfung" fühlte ich mich teilweise erinnert. Irgendwie war "Die verschlüsselte Botschaft" in meinen Augen genauso sinnlos. Ich konnte mich auf das nie einlassen, und fand weder das Mysterium rund um die Ereignisse hier, den Elysianer usw. interessant, noch die sich anbietenden Auflösungen am Ende irgendwie faszinierend. Vielmehr hat mich diese Folge bestenfalls gelangweilt, und schlimmstenfalls genervt, weshalb ich schon nach kurzer Zeit wie ein Mantra bzw. als Durchhalteparole "Nur noch fünf Folgen" vor mich hersagte. Das sagt glaube ich schon alles.