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Outer Limits - 5x15: Künstliche Intelligenz Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Haven
Episodennummer: 5x15
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 02. Juli 1999
Erstausstrahlung D: 17. Januar 2001
Drehbuch: James Crocker
Regie: Jim Kaufman
Besetzung: Chris Eigeman als Caleb Vance, Torri Higginson als Alyssa Selwyn, Kim Hawthorne als Morgan Winters, Jody Racicot als Oren Edgar, Gerard Plunkett als George, Brenda McDonald als Mrs. Eikenberry, Madeline Elder als Self-centered Woman u.a.

Kurzinhalt: Caleb Vance ist einer der Bewohner des Apartment-Hochhauses Haven. Dieses bietet seinen Mietern nicht nur alle möglichen Bequemlichkeiten, für die in erster Linie die künstliche Intelligenz – die unter anderem die auf jedem Stockwerk vorhandenen Holo-Concierges, George genannt, steuert – verantwortlich ist, sondern vor allem auch weitestgehende Anonymität. Tatsächlich reagiert Caleb ziemlich verschnupft, als er mit einer anderen Bewohnerin zusammen den Aufzug nehmen musste. Am nächsten Morgen hat er dann allerdings ganz andere Probleme, spielen doch die Geräte in seiner Wohnung zurück. Da darin alles sprachgesteuert ist, kann er nicht einmal den Kühlschrank aufmachen oder das Wasser aufdrehen; er hat somit weder etwas zu Essen oder zu Trinken. In seiner Verzweiflung sieht er schließlich keine andere Möglichkeit, als die Wand zu seiner Nachbarin Alyssa Selwyn zu durchbrechen. Diese hält ihn zuerst für einen Hacker, der offenbar zuletzt schon einige Attacken auf das Haven-Apartmenthaus durchgeführt hat. Kurz darauf treffen sie im Aufzug dann auch noch auf Morgan Winters. Zusammen versuchen sie, einen Weg zu finden, um das Hochhaus zu verlassen. Doch die künstliche Intelligenz spielt verrückt – und scheint es auf die Bewohner von Haven abgesehen zu haben…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Im ersten Moment kommt einem das Konzept von "Künstliche Intelligenz" – mit der ein Gebäude steuernden, titelspendenden K.I., die es auf einmal auf die Menschen darin abgesehen hat – an (unter anderem) die "Akte X"-Folge "Die Maschine" (wobei sich mittlerweile fast noch mehr der Vergleich zur – natürlich erst später entstandenen – Revival-Episode "Rm9sbG93ZXJz" aufdrängt), oder auch den (mittlerweile doch ziemlich in Vergessenheit geratenen) TV-Film "The Tower" mit Paul Reiser. Dies ließ die "Outer Limits"-Folge lange Zeit leider wenig originell erscheinen; zumal es dem Geschehen auch an Spannung mangelte. Selbst in jenen Momenten, wo die Bedrohung durch "George" in den Mittelpunkt rückte, wie z.B. rund um den Fahrstuhl, köchelte diese nämlich maximal auf Sparflamme. Wenn ich schon beim Kritisieren bin: Die Wände zwischen den Wohnungen erschienen mir dann doch etwas dünn (aber vielleicht baut man in Amerika – in Hochhäusern – ja tatsächlich so). Vor allem aber war ich von Chris Eigemans Performance in der Hauptrolle leider wenig begeistert; der war maximal ok. Ein charismatischer Darsteller hätte aus der Rolle aber zweifellos mehr herausholen können.

Positiver sieht das Ganze bei den Frauen um ihn herum aus. Sowohl Torri Higginson und Kim Hawthorne sind mir aus anderen Serien (in erster Linie natürlich "Stargate: Atlantis" bzw. "Jeremiah") wohlbekannt, und taten sich hier nicht einfach nur mit starken Leistungen hervor, sondern überzeugten vor allem auch in Rollen, die sich von jenen aus den gerade erwähnten Serien doch sehr stark unterschieden haben – was ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellte. Aber auch Gerard Plunketts Leistung als Concierge-KI George möchte ich ausdrücklich lobend hervorheben. Was "Künstliche Intelligenz" zudem ebenfalls erstaunlich gut gelang, ist, Ende der 90er das Smarthome von heute zu prognostizieren. Zwar teilweise natürlich bewusst überzeichnet – wie z.B., dass man nicht einmal mehr Schränke oder den Kühlschrank selbst öffnen muss – dennoch fand ich die Darstellung hier ziemlich treffend. In erster Linie war es dann aber der Twist am Ende, der "Künstliche Intelligenz" für mich hervorstechen ließ, und auch den anfänglichen Eindruck einer Kopie der erwähnten Episoden/Filme auf den Kopf stellt: Denn es ging George bzw. Argus nie darum, die Bewohner im Haus anzugreifen oder gar zu ermorden. Vielmehr opfert er sich, so wie auch die Künstlichen Intelligenzen in den anderen, vergleichbaren Gebäuden, selbst, um uns zu retten. Denn statt der künstlichen Intelligenz an sich, steht hier vielmehr die Menschheit selbst auf dem Prüfstand – und in der Kritik. Damit verstärkt man zum Ende hin nochmal den Eindruck der ersten paar Minuten deutlich, wo die ältere Mieterin an einem Herzinfarkt stirbt, weil ihr niemand helfen will – tatsächlich drehte die eine Bewohnerin sogar noch die Musik lauter, um von ihren Hilfeschreien nicht belästigt zu werden. Generell beschäftigt sich "Künstliche Intelligenz" kritisch mit unserer Tendenz, uns von den Leuten um uns herum abzuschotten. Natürlich ist auch dies hier bewusst überzeichnet dargestellt; an der Kritik an sich ändert dies jedoch nichts. Und eben darin liegt für mich auch der eigentliche Clou der Episode.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Künstliche Intelligenz" leidet ein bisschen darunter, dass mehr als die erste halbe Stunde ziemlich unoriginell wirkt; künstliche Intelligenzen, die es auf einmal auf uns Menschen abgesehen haben, gibt es im Science Fiction-Genre nun schon ziemlich lange, und auch im Kontext eines intelligenten Gebäudes war das anno 1999 nichts Neues mehr. Zudem war ich just von Hauptdarsteller Chris Eigeman wenig angetan – was umso kritischer auffällt, als mir alle um ihn herum (insbesondere Torri Higginson, Kim Hawthorne und Gerard Plunkett) in ihren Rollen sehr gut gefallen konnten. Stark fand ich in erster Linie die ersten paar Minuten, mit dem Tod der älteren Dame; danach ließ es "Künstliche Intelligenz" allerdings doch ein bisschen an Spannung vermissen. Der Twist am Ende wertet die Folge für mich dann allerdings noch einmal deutlich auf – wird hier doch deutlich, dass statt der K.I. vielmehr die Menschheit auf dem Prüfstand steht. Die Message, die "Künstliche Intelligenz" somit letztendlich vermittelt, konnte mir ausgesprochen gut gefallen. Ich wünschte nur, es wäre gelungen, diese in ein etwas unterhaltsameres Handlungsgerüst zu verpacken.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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