Die Ringe der Macht - 2x03: Der Adler und das Zepter
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Originaltitel: The Eagle and the Sceptre Episodennummer: 2x03 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 29. August 2024 (Amazon Prime) Drehbuch: Helen Shang Regie: Charlotte Brändström & Louise Hooper Besetzung:
Sophia Nomvete als Disa,
Lloyd Owen als Elendil,
Maxim Baldry als Isildur,
Trystan Gravelle als Pharazôn,
Cynthia Addai-Robinson als Queen Regent Míriel,
Charles Edwards als Lord Celebrimbor,
Sophia Nomvete als Disa,
Owain Arthur als Prince Durin IV,
Charlie Vickers als Sauron,
Ismael Cruz Cordova als Arondir,
Tyroe Muhafidin als Theo,
Peter Mullan als King Durin III,
Alex Tarrant als Valandil,
Ema Horvath als Eärien,
Leon Wadham als Kemen,
Will Keen als Lord Belzagar,
Sam Hazeldine als Adar,
Nia Towle als Estrid,
Kevin Eldon als Narvi u.a.
Kurzinhalt:
Isildur hat den Ausbruch des Schicksalsbergs überlebt. Seinem Pferd Berek gelingt es schließlich, ihn im Düsterwald aus den Fängen der dort lebenden Spinnen zu befreien. Zusammen macht man sich auf dem Weg zurück zum Hafen, in der Hoffnung, rechtzeitig anzukommen, bevor die Schiffe in Richtung Númenor aufbrechen. Auf dem Weg dorthin trifft er nicht nur auf Estrid, eine weitere Überlebende, sondern auch den Elben Arondir – der in den Nachwehen des Angriffs auf Ostirith seine Freundin Bronwyn verloren hat, weshalb seine Beziehung zu ihrem Sohn Theo doch ordentlich angespannt ist. Indes sind die Schiffe nach Númenor zurückgekehrt. Die schweren Verluste in Mittelerde bringen die Königin-Regentin Míriel, die kurz vor der Krönung steht, ordentlich unter Druck – was Pharazôn auszunutzen hofft. Celebrimbor unterbreitet indes dem Zwergenkönig Durin III das Angebot, sieben Ringe der Macht für die Zwergenreiche zu schmieden. Sein Sohn Durin IV drängt zwar darauf, sich nicht auf Celebrimbor – dem er nicht vertraut – einzulassen. Doch in seiner Verzweiflung ob es drohenden Untergangs von Khazad-dûm sieht sein Vater letztendlich keine andere Wahl, als das Angebot des Elbenschmieds anzunehmen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Zuerst die Elben, dann die Zwerge – und nun, in der dritten Folge der zweiten Staffel, wendet sich "Die Ringe der Macht" den Menschen zu. Der bessere der beiden betreffenden Handlungsstränge war dabei zweifellos in Númenor angesiedelt, wo die kurz vor der Krönung stehende Königin-Regentin Míriel aufgrund der Verluste beim Einsatz in Mittelerde starken Gegenwind verspürt. Unterstützung bekommen die Kritiker rund um ihren direkten Konkurrenten Pharazôn dann just von Isildurs Schwester Eärien, die den Palantîr entdeckt. Dass die anstehende Königin ein Artefakt der Elben benutzt, kommt bei der den Elben gegenüber seit jeher kritisch eingestellten Bevölkerung Númenors alles andere als gut an. In eben diese Stimmung bei der vermeintlichen Krönungszeremonie tritt dann auch noch ein Adler auf, der – so wird es von ihren Kritikern zumindest interpretiert – Pharazôn als Nachfolger des verstorbenen Königs auserwählt. Und so sieht sich Míriel mit einer Palastrevolte konfrontiert – die jene düstere Vision des Untergangs Númenors, die sie seit geraumer Zeit plangt, endgültig wahr zu werden droht.
In Mittelerde selbst greift man indes den Cliffhanger aus der ersten Staffel rund um Isildur wieder auf – der in Wahrheit für alle, die zumindest den Prolog aus "Die Gefährten" kennen", eigentlich von vornherein keiner war. Die Antwort darauf, wie genau Isildur überlebt hat, bleibt (auch) "Der Adler und das Zepter" schuldig, was ich schon ein bisschen schwach fand. Generell kam dieser Handlungsstrang für mich an die besseren aus der zweiten Staffel (bislang) nicht heran. Am besten daran gefiel mir noch alles rund um Estrid, der es offensichtlich gelungen ist, aus Mordor zu fliehen. Ihr Gespräch mit Isildur am Lagerfeuer zählte für mich definitiv zu den (wenigen) Höhepunkten der Folge. Während wir bei Isildur wenig überraschend erfahren, dass er die Ereignisse aus "Udûn" überlebt hat, finden wir zugleich heraus, dass Bronwyn in der Staffelpause gestorben ist. Wie im Vorfeld der Veröffentlichung von Season 2 bereits kolportiert wurde, hat sich Nazanin Boniadi vollständig aus dem Schauspiel-Geschäft zurückgezogen, um sich auf ihre Tätigkeit als Aktivistin zu konzentrieren. Und im Gegensatz zu Adar – dessen Neubesetzung in meinen Augen (erfreulicherweise) kaum aufgefallen ist – hat man sich hier gegen eine Neubesetzung entschieden, und die Figur somit "off-screen" ins Jenseits befördert. Ein bisschen patschert wirkt das zwar schon, es sorgt aber immerhin im Hinblick auf die Dynamik zwischen Arondir und Theo für eine spannende Ausgangssituation. Trotz dieser einzelnen guten Aspekte – sowie der nach wie vor starken Handlung rund um Celebrimbor und Sauron – ging mit "Der Adler und das Zepter" für mich aber leider der leichte Abwärtstrend (der sich auch schon in der ersten Staffel nach dem tollen Auftakt gezeigt hatte) weiter. Dass hier neben dem Fremden und seinen Begleiterinnen auch Galadriel und Elrond Pause hatten, spielte dabei definitiv auch eine wesentliche Rolle. Denn in beiden Fällen werden wir auf die nächste Folge vertröstet.
Fazit:
Auf der einen Seite verstehe ich, warum Amazon die ersten drei Folgen der zweiten Staffel auf einmal veröffentlicht hat – da erst jetzt alle aus Season Eins offenen Handlungsstränge aufgegriffen und weitergeführt wurden – andererseits halte ich es aber auch insofern für ungeschickt, als die Trendkurve bei diesen drei Episoden für mich klar nach unten zeigte, und sich "Die Ringe der Macht" nun mit "Der Adler und das Zepter" mit der bislang schwächsten Folge der zweiten Staffel in die Wochen-Pause verabschiedete; was dann doch eher suboptimal ist. Die Episode leidet dabei in erster Linie darunter, dass hier gleich zwei der drei mich bislang am meisten mitreißenden Handlungsstränge Pause haben, nämlich rund um Galadriel (und Elrond), sowie den Fremden und seine Halbling-Begleiterinnen. Und das, was wir stattdessen bekommen, kann mit eben diesen leider nicht mithalten, wobei ich vor allem mit der Storyline rund um Isildur abseits einzelner Highlights – wie seinem Lagerfeuergespräch mit Estrid – nicht viel anfangen konnte. Alles in Númenor selbst war zumindest eine Spur mitreißender. So richtig konnte mir hier allerdings nur der Handlungsstrang rund um Celebrimbor und Sauron, sowie die daran gekoppelte, in der Not getroffene Entscheidung der Zwergen gefallen.