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True Detective - 4x04: Night Country - Folge 4 Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: Night County - Part 4
Episodennummer: 4x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. Februar 2024
Erstausstrahlung D: 05. Februar 2024
Drehbuch: Namsi Khan, Chris Mundy & Issa López
Regie: Issa López
Besetzung: Jodie Foster als Liz Danvers, Kali Reis als Evangeline Navarro, Fiona Shaw als Rose Aguineau, Finn Bennett als Peter Prior, Isabella LaBlanc als Leah Danvers, Christopher Eccleston als Ted Connelly, John Hawkes als Hank Prior, Aka Niviâna als Julia, Nivi Pedersen als Annie Kowtok, Ane Marie Ottosen als Alma the Lighthouse Receptionist , David Katrinarson als Officer Cooper, Sara Dögg Ásgeirsdóttir als Becks Bryce, Donnie Keshawarz als Adam Bryce, Lisbeth Poulsen als Mrs. Navarro, Dervla Kirwan als Kate McKitterick, Anna Lambe als Kayla Prior, Doreen Nutaaq Simmonds als Kalik, Angunnguaq Larsen als Dominic Pitka, Aron Már Ólafsson als Ace, Jón Atli Magnússon als Bob the Lighthouse Nurse, Joel Montgrand als Eddie Qavvik, Inuik Lee Nielsen Shapiro als Holden Danvers, Kasper Leisner als William Wheeler, Klaus Tange als Otis Heiss u.a.

Kurzinhalt: Evangeline Navarros Schwester Julia wird von Liz Danvers aufgegriffen, wie sie halt nackt durch Ennis läuft. Evangeline bringt sie daraufhin in eine psychiatrische Anstalt, wo man sie ständig überwachen und ihr hoffentlich jene Hilfe geben kann, die sie benötigt. Doch auch dort wird Julia von den Geistern der Toten geplagt – bis sie es schließlich nicht mehr aushält. Nur kurz nach ihrer Einlieferung gelingt Julia die Flucht. Nach einem letzten Telefonat mit ihrer Schwester legt sie ihre Kleider ab, und geht ins Eis. Trotz dieses Verlustes, der Evangeline verständlicherweise schwer trifft, setzen sie und Liz ihre Ermittlungen im Tod der Wissenschaftler – und zugleich dem Mord an Annie – fort. Sie finden heraus, dass es bereits Jahre zuvor einen deutschen Wissenschaftler namens Otis Weiss gab, der die gleichen Verletzungen aufwies, und im Eis gefunden wurde – dies jedoch überlebte. Er ist auch jene Person, die einst die Höhlen, in denen Annie ermordet wurde, kartographiert hat. Sie hoffen, mit seiner Hilfe den Tatort finden zu können – doch dafür müssen sie ihn erst ausfindig machen…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) HBO Beginnen wir mit den Priors, und hier erstmal Hank. Dessen russische Katalogbraut stellt sich, wenig überraschend, als Betrug heraus. Als er da so einsam und verlassen mit dem Teddybären in der Hand am Flugplatz stand, verspürte ich jedoch nicht etwa Mitleid, sondern vielmehr Schadenfreude. Dies nicht etwa aufgrund seiner Naivität, auf diese Masche – noch dazu als Polizist – reingefallen zu sein, sondern vielmehr, weil er mir anhand seines bisherigen Verhaltens (und seiner vermeintlichen Rolle wenn schon nicht beim Tod so doch zumindest bei der Vertuschung rund um den Mord an Annie) überaus unsympathisch ist, weshalb ich ihm diese Schmach doch gegönnt habe. Zugleich macht es mir jedoch Sorgen, wie er nun wohl darauf reagieren, und dass die Menschen in seiner Umgebung – insbesondere sein Sohn – den Preis dafür zahlen könnten. Apropos Peter: Dessen Konflikt mit seiner Frau wird für meinen Geschmack auch hier wieder auf Teufel komm raus im Drehbuch herbeigeschrieben. So muss man sich im Hinblick darauf, dass Otis nun schon seit Jahren vermisst wird, die Frage stellen, ob Liz ihm denn wirklich auftragen musste, die Fahndung noch an Heiligabend auszuschicken; der nächste Morgen hätte es auch noch getan.

Ermittlungstechnisch machen Navarro und Danvers hier kleinere Fortschritte, wirklich weltbewegendes (neues) erfahren wir hier aber nicht. Generell stand aus meiner Sicht auch bei der vierten Folge ihr Privatleben – und die Herausforderungen, die dort auf sie warten – wieder stärker im Mittelpunkt, als der Fall an sich. Dies gilt einerseits für Liz und den Konflikt mit ihrer Tochter, der hier nun eskaliert, als Leah an einer Protestkundgebung gegen Silver Sky Mines teilnimmt, und Liz sie – aus Angst, dass ihr dabei etwas zustoßen (und es ihr im schlimmsten Fall wie Annie ergehen) könnte – insofern sehr unangemessen bestraft, als sie Leah dazu zwingt, ihre indigenen Zeichen zu entfernen (und damit zugleich, diesen Teil ihrer Herkunft zu verleugnen) – was schließlich dazu führt, dass Leah auszieht. Noch schwerer trifft es aber natürlich Evangeline – deren Bemühungen, ihrer kleinen Schwester zu helfen, hier nun scheitert. Vor allem ihr letztes Gespräch fand ich dabei durchaus berührend. Mit der Art und Weise, wie sie ihre Trauer verarbeitet, konnte ich hingegen nicht ganz so viel anfangen. Deutlich schwerer als das wiegt für mich allerdings, dass die übernatürlichen Elemente, insbesondere im Hinblick darauf, dass man die Geister toter Menschen sieht, hier nun langsam für mich Überhand nehmen. So betrafen diese bislang zumindest nur Nebenfiguren, mit Julias Tod scheint diese Fähigkeit nun aber irgendwie auf Evangeline übergegangen zu sein. Ich bleibe dabei: Als eigenständige Serie könnte ich diese ausgeprägten Mystery-Elemente deutlich leichter akzeptieren, denn als vierte Staffel von "True Detective". Dies sorgte auch dafür, dass insbesondere das Finale im Schiff, so atmosphärisch es auch inszeniert gewesen sein mag (wobei mich die Szene, wo der Geist auf dem Schiff Navarro die Richtung weist) etwas zu sehr an "Die Körperfresser kommen" denken ließ), die gewünschte spannungstechnische Wirkung bei mir doch eher verfehlte.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Die Entwicklung rund um Julia war zweifellos sehr tragisch, und sorgte dafür, dass ich mit Evangeline Navarro doch ordentlich mitfühlte. Das Finale auf dem Schiff war dann zudem sehr atmosphärisch inszeniert; litt allerdings etwas darunter, dass "Night Country" mittlerweile was die übernatürlichen Elemente betrifft mir – zumindest für "True Detective" – übers Ziel hinausschießt. Auch die individuellen Dramen der beiden Prior-Herren haben mich nur bedingt angesprochen und/oder überzeugt. Und im Konflikt mit ihrer Tochter hat Liz bei mir, auch wenn ich die Motivation dahinter verstehen konnte, doch einiges an Sympathie bei mir verspielt. Last but not least ging auch was die Ermittlungen betrifft für meinen Geschmack hier wieder etwas zu wenig weiter. Dafür ist das alles nach wie vor sehr gut inszeniert, und wartet mit einigen schönen Aufnahmen, insbesondere im Zwielicht, auf. Um mit den ersten drei Staffeln gleichzuziehen, wird sich "Night Country" in den letzten beiden Folgen aber ordentlich steigern müssen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 HBO)







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