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Der Rasenmähermann 2 - Beyond Cyberspace Drucken E-Mail
Schwaches, aber nicht katastrophales Sequel Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 19 Dezember 2023
 
Advent-SPECiAL

 
Der Rasenmähermann 2 - Beyond Cyberspace
Originaltitel: Lawnmower Man 2: Beyond Cyberspace
Produktionsland/jahr: USA 1995
Bewertung:
Studio/Verleih: Lane Pringle Productions/New Line Cinema/Warner Home Video
Regie: Farhad Mann
Produzenten: U.a. Keith Fox & Edward Simons
Drehbuch: Farhad Mann
Filmmusik: Robert Folk
Kamera: Ward Russell
Schnitt: Joel Goodman & James Mitchell
Genre: Science Fiction/Thriller
Video-Premiere Deutschland: 1996
Kinostart USA: 12. Januar 1996
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: DVD
Mit: Matt Frewer, Patrick Bergin, Austin O'Brien, Ely Pouget, Camille Cooper, Patrick LaBrecque, Kevin Conway u.a.


Kurzinhalt: Nach der Explosion des Labors von Virtual Space Industries wird in den Trümmern der schwer verletzte Körper von Jobbe Smith gefunden. Man rettet ihm das Leben, und stöpselt ihn auch wieder an eine neue VR-Umgebung an. Dort ist er maßgeblich an der Entwicklung eines neuen Chips beteiligt, der sieben Jahre später endlich fertig gestellt wird, und das Herzstück einer neuen virtuellen Realität darstellt, die allen Menschen auf der Erde eine Zuflucht vor den zunehmenden dystopischen Zuständen in der echten Welt bieten soll. Niemand bei Virtual Space Industries ahnt, dass Jobe plant, die Menschen die sich pünktlich zum Ablauf des Countdowns einloggen, in dieser schönen neuen Welt gefangen zu halten, und sich dort zum Gott aufzuschwingen, und sie zu unterjochen. Einzig Jobes alter Freund Peter, mittlerweile zu einem Teenager herangewachsen, erkennt nachdem er ihn in einem VR-Spiel begegnet ist seine schrecklichen Absichten – und setzt zusammen mit seinen Spiele- und Hacker-Freunden, dem ursprünglichen Entwickler des Chips Dr. Benjamin Trace, sowie dessen nach wie vor bei Virtual Space Industries ahnenden Ex-Freundin Dr. Cori Platt alles daran, um Jobe aufzuhalten…

Review: Szenenbild. Ich kann mich noch daran erinnern, den Film Mitte bis Ende der 90er mal in der Videothek ausgeliehen, und für absolut furchtbar befunden zu haben. Nachdem er perfekt ins Programm des heurigen Advents-SPECiALs gepasst hat, beschloss ich, ihm nach all der Zeit (immerhin rund fünfundzwanzig Jahre) doch nochmal eine Chance zu geben. Und ohne behaupten zu wollen, dass er auch nur ansatzweise ein guter Film wäre, aber, ganz ehrlich: Die Einschätzung als eine der schlechtesten Filme aller Zeiten kann ich nicht (mehr) ganz nachvollziehen. Sehr wohl aber die Einschätzung als eines der schlechtesten Sequels. Nicht, weil das Original ein unantastbares Meisterwerk gewesen wäre – sondern weil man an dieses hier mehr schlecht als recht anknüpft. Nicht nur, dass man nicht auf das eigentlich vielversprechende "Geist in der Maschine"-Ende von dort aufspringt, mit Jobes virtuellem Geist, der ins Internet geflohen ist (was ja eigentlich eine enorm spannende Ausgangssituation gewesen wäre), sondern auch, da man das dortige Ende letztendlich völlig umschreibt – etwas, dass gerade auch im Hinblick darauf, dass man Material von diesem direkt übernimmt, doch ziemlich irritiert.

Generell sind die Verknüpfungen zum ersten Teil überaus zart. Ja, man übernimmt Jobe, und auch Peter kehrt zurück, davon abgesehen haben die beiden Filme inhaltlich aber praktisch nichts miteinander zu tun. Dass Pierce Brosnan zu der Zeit mit "Goldeneye" verhindert war, und man deshalb mit Dr. Benjamin Trace eine neue Figur erschaffen musste, hilft hier ebenso wenig, wie die Neubesetzung von Jobe (auch wenn Matt Frewer seine Sache grundsätzlich sehr gut macht). Und nicht zuletzt war auch die Weiterentwicklung der Welt in den dazwischenliegenden Jahren für mich nicht plausibel. Hier präsentiert man uns nämlich eine dystopische Zukunft, die eher an Blade Runner erinnert. Und das soll in sechs Jahren passiert sein?! Es hilft auch nicht, dass – wie bei vielen billigeren Science Fiction-Produktionen – eine Mischung aus futuristischen und (damals) zeitgenössischen Elementen präsentiert wird, die kein stimmiges Ganzes ergeben (fast den gleichen Satz habe ich kurioserweise gerade erst vor wenigen Tagen im Hinblick auf den ersten "TekWar"-TV-Film geschrieben). Wobei die virtuelle Welt hier für mich sogar noch unstimmiger wirkt, als die "reale". Zwar mögen die Szenen insgesamt besser getrickst sein als im ersten Film, der war jedoch vom Design her deutlich origineller und optisch generell hier interessanter. Hier wiederum präsentiert man uns eine höchst eigenwillige Mischung aus (offenkundigen) CGI-Hintergründen und echten Landschaftsaufnahmen. Davon, dass wir im Cyberspace diesmal die Schauspieler selbst sehen, statt irgendwelche CGI-Abbilder, natürlich ganz zu schweigen. Was zwar insgesamt qualitativ hochwertiger aussehen mag, als im Vorgänger, aber halt irgendwie überhaupt nicht zusammenpasst. Dennoch: Storytechnisch fand ich "Der Rasenmähermann 2" (davon, dass man aus meiner Sicht nicht wirklich gut an den Vorgänger anknüpfte, mal abgesehen) nicht einmal so übel. Auch die Besetzung macht einen guten Eindruck, wobei ich vor allem Matt Frewer (der zuvor mit – und als – "Max Headroom" ja schon Cyberspace-Erfahrung gesammelt hat) nochmal lobend hervorheben will. Und den Look des Films fand ich grundsätzlich auch recht cool. Das ist zwar bei weitem nicht genug, um schon von einem guten Film sprechen zu können, aber immerhin ausreichend, um ihn nicht als völlige filmische Katastrophe bewerten zu müssen.

Fazit: Szenenbild. Der Anfang, wo man das Ende des ersten Teils umschreibt, erleichtert einem den Einstieg in diese Fortsetzung zu "Der Rasenmähermann" ebenso wenig, wie die Umbesetzung von Jobe, das Fehlen von Pierce Brosnan, sowie die für gerade mal ein paar Jahre doch ziemlich unglaubwürdig wirkende, dystopische Zukunftsvision, die man hier präsentiert. Auch nachdem man den anfänglichen Schock überwunden hat, wird "Der Rasenmähermann 2: Beyond Cyberspace" (bei uns teilweise auch als "Die Rache" bekannt) zu keinem Zeitpunkt ein guter Film. So störte ich mich unter anderem als der sehr uneinheitlichen Umsetzung der VR-Szenen; mal nur mit Realfilm-Elementen, dann wieder mit CGI-Hintergründen. Zudem ist der Film nie wirklich spannend. Und der Plan des bösen CEOs ergibt auch nicht wirklich Sinn. Dennoch sehe ich ihn nicht mehr so katastrophal wie damals bei meiner Erstsichtung vor rund fünfundzwanzig Jahren. Ob das daran liegt, dass ich seither noch viel größeren Schrott gesehen habe, oder mittlerweile für solche zwar trashige, aber doch beherzte Projekte mehr Begeisterung aufbringen kann als damals, vage ich nicht zu beurteilen. In jedem Fall hat mich der Film diesmal sogar ansatzweise positiv überrascht; insbesondere mit den ziemlich gut gemachten CGI-Effekten, der beherzten Performance von Matt Frewer, sowie dem launigen Showdown. Als Empfehlung will ich diese lobenden Worte aber dezidiert nicht (miss-)verstanden wissen.

Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1995 New Line Cinema)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2023





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