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Rutger Hauer jagt einen außerirdischen Killer Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 17 Dezember 2023
 
Advent-SPECiAL

 
Split Second
Originaltitel: Split Second
Produktionsland/jahr: UK 1992
Bewertung:
Studio/Verleih: Challenge Film Corporation/Entertainment Film Distributors/New Vision Video
Regie: Tony Maylam
Produzenten: U.a. Laura Gregory & Gary Scott Thompson
Drehbuch: Gary Scott Thompson
Filmmusik: Francis Haines & Stephen W. Parsons
Kamera: Clive Tickner
Schnitt: Dan Rae
Genre: Science Fiction/Thriller
Video-Premiere Deutschland: 16. September 1992
Kinostart UK: 05. Juni 1992
Laufzeit: 90 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Rutger Hauer, Kim Cattrall, Alastair Duncan, Michael J. Pollard, Alun Armstrong, Pete Postlethwaite, Ian Dury, Roberta Eaton, Tony Steedman, Steven Hartley u.a.


Kurzinhalt: London im Jahr 2008: Die Erderwärmung hat dazu geführt, dass die Stadt dauerhaft überflutet ist. Die Umweltverschmutzung taucht sie zudem in eine endlose Nacht. In dieser dystopischen Welt treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Vor drei Jahren hat der Polizist Harley Stone an eben diesen seinen Partner verloren. Seitdem besteht zwischen ihm und den Mörder eine seltsame, mysteriöse psychische Verbindung: Er spürt es, wenn dieser dabei ist, einen weiteren Mord zu begehen, bei dem er seinen Opfern das Herz herausreißt. Bislang kam er jedoch immer zu spät, um dies zu verhindern. Als er die Gedenkstätte seines früheren Partners besucht, stößt er zufällig auf dessen Witwe Michelle, und die beiden kommen sich näher. Zudem wird ihm mit Dick Durkin ein neuer Partner zur Seite gestellt. Gemeinsam versuchen sie, den Tod von Foster McLaine zu rächen, und die Mordserie zu beenden. Sie ahnen nicht, dass der Killer, den sie jagen, nicht von dieser Welt ist…

Review: Szenenbild. Auf dem (amerikanischen) Poster wird "Split Second" als Mischung aus "Blade Runner" und "Alien" beworben. Zwar würde ich auch noch "Predator 2" ins Treffen führen, insgesamt passt die Beschreibung aber ziemlich gut. Nicht zuletzt, als beim Monster, dass Harley Stone hier jagt, H.R. Gigers Alien sehr eindeutig Pate stand. Und die optische Umsetzung, vor allem auch aufgrund des Regens und der ewigen Nacht, hat durchaus einen gewissen "Blade Runner"-Touch – auch wenn das London des Jahres 2008 um einiges dystopischer und postapokalyptischer wirkt, als das Los Angeles des Jahres 2019 dort. Darüber hinaus gab es einzelne Elemente, wo ich mir nicht sicher war, ob das nicht eine bewusste, direkte Anspielung auf "Blade Runner" sein sollte – wie z.B. die Tauben in Harleys Apartment. Und dann ist da natürlich noch Rutger Hauer, der bei "Blade Runner" noch den "Bösen" spielte, und hier nun die Seite wechselt. Diesmal ist er der Cop, und macht Jagd auf einen Serienkiller, der sich in weiterer Folge als außerirdisches Wesen herausstellt. Hauer spielt auch hier absolut wunderbar, und gibt seinem Harley Stone einen bestechend-lakonischen Charme.

Ihm zur Seite steht u.a. Kim Cattrall (die damals frisch von "Star Trek IV: Das unentdeckte Land kam), die hier, als Witwe seines ermordeten Partners, als "love interest" dient, in weiterer Folge aber mehr ist als nur ein Fräulein in Nöten, und insbesondere beim Showdown dann eine durchaus aktive Rolle einnimmt. Während sie sich um die nötige Portion Romantik (und Erotik) kümmert, ist Alastair Duncan, der Stones neuen, jungen Partner spielt, für die komödiantische Auflockerung zuständig. Weitere (mir) bekannte Gesichter, die uns hier ihre Aufwartung machen, sind u.a. Pete Postlethwaite, Michael J. Pollard, sowie Tony Steedman. Die Inszenierung von Tony Maylam (dem nie eine große Karriere als Regisseur vergönnt war) ist solide, sticht jedoch lediglich mit einzelnen optisch netten Szenen (wie gleich zu Beginn mit Stone im gelb belichteten Korridor) hervor, die wiederum eher seinem Kameramann Clive Tickner, als ihm direkt, zuzuschreiben sind. Immerhin bietet "Split Second" aber einzelne spannende, atmosphärisch dichte Momente, wobei ich neben der (natürlich an "Psycho" erinnernden) Duschszene insbesondere noch jene im Leichenschauhaus hervorheben möchte. Aber auch der Showdown war dann ganz cool. Im Hinblick auf das Alien bin ich indes unschlüssig, ob es gut war, dass wir bis zuletzt kaum einen guten, kompletten Blick darauf erhaschen können (und man so dessen Gummimonster-Natur besser verbergen kann), oder es nicht doch eher enttäuschend ist, dass man uns einen eben solchen nie wirklich gönnt. Eher schwer tat ich mir auch mit der psychischen Verbindung zwischen Stone und dem Killer (warum auch immer es mir schwerer fällt, mich darauf einzulassen, denn auf ein außerirdisches Monster). Und trotz der typischen 90-Minuten-Laufzeit wirkt "Split Second" da und dort eine Spur zu lang. Insgesamt handelt es sich hier aber um ein durchaus solides B-Movie, welches für mich sogar den von mir ja nicht wirklich gemochten "Predator 2" übertrifft.

Fazit: Szenenbild. In "Split Second" ist der oftmals auf Bösewichte abonnierte Rutger Hauer mal in der Rolle des Helden zu sehen, und macht unter der Regie des in dieser Funktion doch eher nur mäßig erfolgreichen Tony Maylam in einem dystopischen London Jagd auf einen außerirdischen Serienkiller. Die Kombination aus diesem durchaus netten Setup in Verbindung mit Hauers charismatischer Performance sorgt dafür, dass die Alien-Hatz abseits einzelner Längen durchaus zu unterhalten versteht. Echte Spannung macht sich jedoch nur punktuell breit, und was die Produktionsqualität betrifft darf man sich von diesem B-Movie halt – no na – auch keine A-Qualität erwarten. Schade zudem, dass wir das Monster nie wirklich gut zu Gesicht bekommen; wobei die wenigen Blicke die wir darauf erhaschen stark an "Alien" denken lassen. Letztendlich ist dieser Mix aus den beiden Ridley Scott-Klassikern "Blade Runner" und eben "Alien", der bei mir auch durchaus Erinnerungen an "Predator 2" weckte, aber durchaus solide.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1945 Twentieth Century Fox)


Weiterführende Links:
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