Originaltitel: Time to Fly Episodennummer: 1x03 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 30. August 2023 Drehbuch: Dave Filoni Regie: Steph Green Besetzung:
Rosario Dawson als Ahsoka Tano,
Natasha Liu Bordizzo als Sabine Wren,
Mary Elizabeth Winstead als Hera Syndulla,
Ray Stevenson als Baylan Skoll,
Ivanna Sakhno als Shin Hati,
Diana Lee Inosantov als Morgan Elsbeth,
David Tennant als Huyang,
Evan Whitten als Jacen Syndulla,
Genevieve O'Reilly als Chancellor Mon Mothma,
Nelson Lee als Senator Xiono,
Jacqueline Antaramian als Senator Rodrigo,
Maurice J. Irvin als Senator Mawood,
Nican Robinson als First Officer Vic Hawkins,
Paul Darnell als Marrok u.a.
Kurzinhalt:
Während des Fluges zum Planeten Seatos nimmt Sabine Wren ihre Jedi-Ausbildung wieder auf. Nach einem kurzen – und wenig erfolgreichen Sparring – mit dem Droiden Huyang, scchaltet sich schließlich Ahsoka ein. Doch die Macht scheint einfach nicht mit Sabine zu sein. Währenddessen bespricht sich General Hera Syndulla auf ihrem Rückflug auf der Home One mit den Anführern der Neuen Republik. Sie versucht den Rat davon zu überzeugen, dass von den Überresten des Imperiums nach wie vor eine Bedrohung ausgeht – umso mehr, falls es diesen gelingen sollte, Großadmiral Thrawn zu finden. Doch einige im Rat glauben, dass es ihr vielmehr darum geht, Ezra Bridger zu finden – und halten ihren entsprechenden Versuch zudem für vergeblich. Letztendlich lehnt der Rat ihre Bitte, eine Flotte nach Seatos zu schicken, ab. Kurz darauf treffen Ahsoka und Sabine bei eben diesem Planeten ein – und entdecken Morgans riesigen Hyperraumring. Während sie versuchen, einen vollständigen Sensorscan der Einrichtung zu erhalten, wird ihr Schiff von einer Gruppe Kampfjägern unter dem Kommando von Shin Hati angegriffen…
Review:
Die Szene rund um Hera (zu deren Ende wir auch den jungen Jacen zu Gesicht bekommen) gibt uns einen Einblick in die Politik der Neuen Republik – und lässt zugleich (in Verbindung mit den ähnlich gelagerten Szenen aus der dritten "Mandalorian"-Staffel) erahnen, wieso diese letztendlich gescheitert ist: So zeigt sich die Mehrheit des Rates im Hinblick auf die Bedrohung durch die Überreste des Imperiums leider doch ziemlich blauäugig. Hera wird zudem unterstellt, dass es ihr weniger darum geht, das Imperium aufzuhalten – und Thrawn vor ihnen zu finden – als vielmehr, aus persönlicher Motivation heraus zu handeln, da es ihr in erster Linie darum ginge, eine verzweifelten Versuch zu unternehmen, Ezra Bridger zu finden. Doch so sehr man als Zuschauer im Hinblick auf diese Argumente – und die letztendliche Entscheidung – auch den Kopf schütteln mag, darf man dabei nie vergessen, dass wir ihnen gegenüber einen Informationsvorsprung haben. Wüsste der Rat, was wir wissen, würde man natürlich anders entscheiden. Letztendlich ist ihr Ziel aber ein hehres, und die Vorgehensweise, zu versuchen, den Krieg hinter sich zu lassen, grundsätzlich richtig. So hingegen kommt man natürlich nicht umhin, Heras Frust nachzuempfinden.
Ähnliches gilt für Sabine, die hier nun zwar ihr Jedi-Training wieder aufnimmt, aber offenkundig einfach über keine starke Verbindung zur Macht verfügt. Den Beginn dieser Szene fand ich, dank Huyangs Kommentaren (die noch dazu von David Tennant, dank seines unbestreitbaren komödiantischen Talents, wunderbar trocken serviert werden), noch sehr amüsant. In weiterer Folge war dann aber im Hinblick auf die Ähnlichkeit dieser Übung zu jener, die Luke Skywalker im ersten "Star Wars"-Film absolvierte, der Unterschied zwischen ihm und Sabine auffällig. Dennoch ist Ahsoka nicht bereit, sie fallen zu lassen; die Macht durchdringt bekanntlich alle lebenden Dinge. Sie ist davon überzeugt, dass es Sabine eines Tages gelingen wird, auf sie zuzugreifen (auffällig ist übrigens an dieser Szene, wo sie von unterschiedlich starkem Talent in der Macht spricht, dass die Midichlorianer mit keinem Wort erwähnt werden; nicht, dass mich das auch nur im Geringsten gestört hätte). Das Highlight von "Bereit zum Abflug" war dann aber zweifellos der Raumkampf am Ende, der wieder einmal auf beste Art und Weise an die Original-Trilogie erinnerte. Packend umgesetzt, grandios getrickst, und mit Ahsokas Einlage bietet man uns einen (innerhalb der Realverfilmungen) originellen, und vor allem auch echt spektakulären, Moment. Auch von Kevin Kiners Musik war ich, insbesondere während der Raumschlacht, wieder mal begeistert. Und Ivanna Sakhno hat auch bei ihrem dritten Auftritt als Shin Hati bei mir wieder enorm Eindruck hinterlassen. Ich behaupte, von ihr werden wir in den nächsten Jahren (Jahrzehnten?) deutlich mehr sehen. Kritisch sehe ich hingegen einerseits die knapp bemessene Laufzeit, die "Bereit zum Abflug" zu einem doch recht kurzen Vergnügen machen, insbesondere aber das doch sehr plötzliche Ende, welches wenig organisch wirkt, und eher einem Abbruch gleichkommt. Insgesamt war ich aber auch von der dritten "Ashoka"-Folge wieder ziemlich angetan.
Fazit:
Nachdem die ersten beiden Folgen ihre gefällige Laufzeit gut ausgefüllt haben, fällt "Bereit zum Abflug" mit rund einer halben Stunde (ohne Rückschau, Intro und vor allem Abspann) deutlich knapper aus. In diesen ca. 30 Minuten bietet die Episode dafür überwiegend wieder sehr gute "Star Wars"-Unterhaltung. Die Einblicke in die Politik der Neuen Republik hatten es mir dabei ebenso angetan, wie Sabines Jedi-Ausbildung (letzteres gerade auch im Hinblick auf ihre relativ schwache Verbindung zur Macht), sowie Huyangs amüsante Kommentare (perfekt dargebracht von David Tennant). So richtig dreht "Bereit zum Abflug" dann aber in der zweiten Hälfte auf, wo man uns eine packende und stellenweise richtig spektakuläre Raumschlacht präsentiert, die noch dazu perfekt getrickst und von Kevin Kiner wieder einmal höchst gefällig musikalisch unterlegt wurde. Das Ende war dann allerdings etwas gar abrupt, und kam eher einem (beliebig platzierten) Abbruch gleich. Nichtsdestotrotz bin ich auf die nächste Folge schon wieder sehr gespannt.
