Originaltitel: The Fair Unknown Episodennummer: 2x18 Bewertung: Erstausstrahlung US: 20. April 2002 Erstausstrahlung D: 04. September 2002 Drehbuch: John Lloyd Parry Regie: Mike Rohl Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Meredith McGeachie als Maia,
Sonya Salomaa als Uxulta u.a.
Kurzinhalt:
Die Andromeda stößt auf ein Geisterschiff der feindlichen Kalderaner. Als man die Aufzeichnungen studiert, stellt sich heraus, dass diese von einer Vedran angegriffen wurden – jener sagenumwobenen, gehobenen Zivilisation, die einst das erste Commonwealth gegründet hat. Man verfolgt die Spur der Vedran zum Planeten Ral Parthia, wo sich eine Gruppe von Menschen gegen einen kalderanischen Angriff wehrt. Dylan Hunt und seine Crew helfen ihnen, kurz darauf schließt sich auch die Vedran dem Kampf an. Als man diese schließlich aufspürt, stellt sie sich als Uxulta vor. Doch sie wurde mit einem biologischen Kampfstoff infiziert, die sich schnell in ihrem Körper ausbreitet. Trance tut ihr Möglichstes, doch die Krankenstation der Andromeda ist nicht dafür ausgerüstet, eine derartige Infektion zu bekämpfen. Um ihr Leben zu retten, müsste man Uxulta nach Tarn-Vedra bringen – doch diese lehnt ab. Vielmehr besteht sie, als Vizeadmiralin der Ehrengarde, darauf, dass Dylan Hunt ihre Befehle ausführt, ohne diese zu hinterfragen. Etwas, dass Dylan – der es seitdem die Andromeda aus dem Schwarzen Loch befreit wurde gewohnt war, seinem eigenen Gewissen zu folgen – sichtlich schwer fällt…
Review (kann Spoiler enthalten):
In "Heimweh" statten wir wieder einmal einem außerirdischen Planeten einen Besuch ab, bei dem ganz eindeutig die kanadischen Wälder Pate standen. Ich meine, ist ja eh klar und verständlich; immer nur Studiolandschaften sind auf Dauer nichts, zugleich kann man aber auch nicht ständig mit der kompletten Produktion in ein anderes Land fliegen, nur damit die Folge optisch etwas abwechslungsreicher ist. Aber wenn man sich so wie ich recht viele in Kanada produzierte Science Fiction-Serien (insbesondere der 90er und 0er-Jahre) ansieht, fällt es halt mit der Zeit schon recht deutlich auf. Schwerer als das wiegt aber ohnehin, dass ich das Geballer auf Ral Parthia wenig mitreißend inszeniert fand. Ich fragte mich zudem, warum sich Uxulta – obwohl wir zu Beginn des Angriffs der Kalderaner einen flüchtigen Blick auf sie erhaschen – so lange Zeit ließ, um ins Geschehen einzugreifen.
Generell muss ich sagen, dass ich sowohl Uxulta als Figur, als auch das Konzept der Vedran als hoch entwickeltes Volk, wenig interessant fand. So positiv es grundsätzlich auch sein mag, dass hier die bekannte Mythologie der Serie um ein weiteres Element bereichert wird, aber ich konnte sowohl mit dem Charakter als auch der Spezies, so wie man sie uns hier vorstellt, wenig anfangen. Zumal ich mich auch nicht erinnern könnte, dass die Vedran in der Vergangenheit schon mal erwähnt wurden (aber gut möglich, dass ich das auch einfach schon wieder vergessen habe). Mit am schwersten wiegt allerdings, dass mich leider auch Dylans Dilemma und um Uxultas Befehle nicht wirklich ansprechen wollte. Auf rein intellektueller Ebene verstand ich zwar, dass er sich ihr gegenüber – als Mitglied jenes Volkes, das einst den Commonwealth gründete – verbunden und verantwortlich fühlt, aber emotional angesprochen hat mich sein Hadern mit ihrem Befehl, sie quasi sterben zu lassen, leider nicht. Zugleich tat ich mir aber auch mit Uxulta schwer, die einfach so erwartet, dass ihr ihre Untergebenen blind folgen. Hier kommt sicherlich zum Tragen, dass ich mit militärischen Strukturen generell nicht viel anfangen kann (und mich nicht zuletzt auch deshalb für den Zivildienst entschieden habe). Warum kann sie ihn nicht einfach in ihren Plan einweihen? Darüber hinaus war "Heimweh" die x-te Episode in Folge, die enorm auf Dylan Hunt zugeschnitten schien. Gerade auch unter dem Aspekt stach mir z.B. auch das Detail, dass hier auf einmal er, und nicht mehr die Superpilotin Beka, die Andromeda durch den Slipstream steuert, negativ ins Auge. Möglich, dass ich hier durch einen blöden Zufall einen falschen Eindruck bekommen habe, und jetzt – dank selektiver Wahrnehmung – übersensibel bin; in jedem Fall bin ich aber gespannt, ob das jetzt die restliche Serie so bleibt, oder man wieder zu einem ausgewogeneren Verhältnis zurückfindet.
Fazit:
"Heimweh" wollte mich leider nicht so recht ansprechen. Angefangen bei der sehr schwachen Actioneinlade in den kanadischen Wäldern relativ zu Beginn, über die Erweiterung der Mythologie mit den Vedran, bis hin zu Dylans Dilemma. Zugleich stellt man sich aber auch rückblickend unweigerlich die Frage, warum Uxulta stur darauf beharrt, dass Dylan blind ihren Befehlen folgt, statt ihn einfach in ihren Plan einzuweihen. Und falls das Ende irgendwie eine emotionale Reaktion auslösen sollte, ist man damit zumindest bei mir gescheitert. Immerhin, den Einstieg rund um das kalderanische Geisterschiff fand ich noch nett, Maia hatte es mir als Figur auch durchaus angetan (jedenfalls mehr als Uxulta), und ein paar nette Momente zwischen Uxulta und Dylan gab es auch (wobei mir das mit "Tarn Vedra ist stolz auf Sie!" wiederum entschieden zu schmalzig war). Insgesamt fand ich "Heimweh" aber leider nur mäßig unterhaltsam.