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Secret Invasion - 1x02: Versprechen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Promises
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 28. Juni 2023
Drehbuch: Brian Tucker
Regie: Ali Selim
Besetzung: Samuel L. Jackson als Nick Fury, Ben Mendelsohn als Talos, Cobie Smulders als Maria Hill, Olivia Colman als Sonya Falsworth, Emilia Clarke als G'iah, Don Cheadle als Rhodey, Kingsley Ben-Adir als Gravik, Killian Scott als Pagon, Charlayne Woodard als Priscilla, Samuel Adewunmi als Beto, Katie Finneran als Rosa, Christopher McDonald als Chris Stearns, Irmena Chichikova als Kreega, Saverio Buono als Italian Prime Minister, Ventsislav Yankov als FSB Commander, Seeta Indrani als Shirley Sagar, Alex Romashov als Russian Soldier #1, Christopher Goh als Jack Hyuk-Bin, Giampiero Judica als NATO Sec. Gen. Caspani, Vladimir Kolishkin als Butcher, Ben Peel als Brogan u.a.

Kurzinhalt: Nach dem Terroranschlag in Russland ist die Aufregung weltweit groß. Zumal man aufgrund der Anwesenheit von Nick Fury einen Zusammenhang zur – und damit potentiellen Angriff durch die – USA sieht. Kaum jemand ahnt, dass die Situation von hochrangigen Vertretern verschiedenster Länder, die allesamt von Gravik durch Skrull-Agenten ersetzt wurden, zusätzlich angeheizt wird. Gravik spricht indes vor dem Rat der Skrull auf der Erde vor, und überredet sie dazu, ihn zum obersten General ihrer Streitkräfte zu ernennen – und damit sowohl seinen Plan, als auch seine Aktionen, offiziell zu unterstützen. Von ähnlicher Unterstützung kann Nick Fury, der zusammen mit Talos versucht, Gravik aufzuhalten, nur träumen. Nicht nur, dass er beim Anschlag in Russland seine treue Verbündete Maria Hill verloren hat, er wird zudem von Rhodey gefeuert…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Kurios: In meinem Review zur ersten Folge meinte ich noch, dass mir eine Rückblende mit den wichtigsten Hintergrundinfos zur Serie beim Einstieg in die Handlung geholfen hätte, doch satt bei (bzw. vor) "Auferstehung" hat man diese nun auf einmal vor "Versprechen" eingebaut. Da fragt man sich doch unweigerlich: Wieso erst jetzt? Muss man nicht verstehen, oder? Nach dieser Zusammenfassung springen wir für eine ausgedehnte Rückblende ins Jahr 1997, also zwei Jahre zu den zuvor aus "Captain Marvel" gezeigten Ereignissen. Dort sehen wir, wie (ein sehr überzeugend – digital? – verjüngter) Fury ihnen verspricht, dass Carol Danvers nach einer neuen Heimat für sie suchen wird – woraufhin die anwesenden Skrulls, einschließlich Gravik, menschliche Gestalt annehmen. Wieder zurück in der Gegenwart, erfährt Nick während der Zugfahrt mit Talos von diesem, dass sich deutlich mehr Skrull auf der Erde befinden als bislang von ihm angenommen. Nämlich nicht einfach nur ein paar Tausend, sondern rund eine Million, die in den nachfolgenden Jahren sukzessive im Geheimen auf die Erde gekommen sind.

Kurz darauf schaut mit Don Cheadle aka Rhodey ein prominenter Gaststar aus dem MCU vorbei. Dieser stellt sich jedoch nicht etwa auf Furys Seite, sondern feuert ihn vielmehr. Damit ist Nick nun quasi ein abtrünniger Agent– eine Situation, wie wir sie unter anderem von Jack Bauer aus "24" nur allzu gut kennen. Und, ganz ehrlich: Ein bisschen zu klischeehaft, um nicht zu sagen abgedroschen, ist es mir schon. Ich kann zwar den Grund dahinter verstehen – man will, dass Nick Fury auf sich allein gestellt ist, und die Mission für ihn noch einmal schwerer machen; zumal parallel dazu Gravik die volle Unterstützung des Skrull-Rats erhält. Da es aber zumindest in meinem Fall ohnehin nicht gelungen ist, dadurch die Spannung zu erhöhen, hätte man es sich in meinen Augen doch schenken sollen. Interessanter fand ich da schon die Offenbarung rund um Graviks Optimierungs-Experimente, die unter anderem das Extremis-Programm umfassen. Aber auch G'iahs Dilemma, die zunehmend Zweifel an Gravik und seinem Plan bekommt, spricht mich nach wie vor an. Das größte Highlight von "Versprechen" war für mich aber eindeutig das Verhör des gefangenen Skrulls durch Falsworth, was – wenig überraschend – der wieder mal süffisanten Performance von Olivia Colman zu verdanken ist. Demgegenüber steht der neuerliche "Twist" am Ende der Folge – etwas, das "Secret Invasion" wie es scheint nun wohl durch die Staffel zu ziehen gedenkt (so ist zumindest bislang mein Eindruck). Die Offenbarung, dass Fury selbst mit einer Skrull verheiratet ist, kam (abseits einer kurzen Erwähnung in der ersten Episode, von der aus man meines Erachtens aber nicht unbedingt darauf schließen konnte) doch ziemlich aus dem Nichts – und irritiert auch nicht zuletzt dadurch, dass Nick doch angeblich jetzt jahrelang (überhaupt) nicht auf der Erde gewesen sein soll. Am schwersten wiegt aber, dass es "Versprechen" keine Sekunde gelang, mich zu packen, und ich die Story nach wie vor nur leidlich interessant, und die Bedrohung nur leidlich spannend, finde. Was – sofern es der Serie nicht noch gelingt, sich zu steigern – für "Secret Invasion" insgesamt nichts Gutes verheißt.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Bislang schleppt sich "Secret Invasion" meinem Empfinden nach doch ziemlich vor sich hin. Ähnlich wie bei der überwiegenden Mehrheit der bisherigen Marvel-Serien kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das als 2-3-stündiger Film besser funktioniert hätte – wobei selbst dann das Problem bestanden hätte, dass mich die Story zumindest bislang noch nicht wirklich ansprechen will. So ziemlich die einzige Ausnahme davon ist G'iah, die aufgrund ihres nachvollziehbaren Dilemmas bislang für mich mit Abstand die beste und interessanteste Figur aus dem Ensemble ist. Auch das Wiedersehen mit Rhodey war nett. Und Olivia Colman wertete die Episode mit ihrem Auftritt auch wieder auf. Aus meiner Sicht widmet man sich bislang aber just Nick Fury in (vermeintlich) seiner Serie zu wenig; und das, obwohl gerade auch in seinem offensichtlich nie überwundenen Blip-Trauma viel Potential stecken würde. Vielleicht besinnt sich "Secret Invasion" nun, da das Setup langsam abgeschlossen ist, ja doch langsam darauf, ihn und seine sowohl beruflichen als auch persönlichen Herausforderungen (stärker) in den Mittelpunkt zu stellen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Disney+)







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