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Star Trek: Strange New Worlds - 2x01: Der durchbrochene Kreis Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: The Broken Circle
Episodennummer: 2x01
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 15. Juni 2023 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 15. Juni 2023 (Paramount+)
Drehbuch: Henry Alonso Myers & Akiva Goldsman
Regie: Chris Fisher
Stammbesetzung: Anson Mount als Captain Christopher Pike, Ethan Peck als Lieutenant Spock, Jess Bush als Nurse Christine Chapel, Christina Chong als La'an Noonien-Singh, Celia Rose Gooding als Ensign Nyota Uhura, Melissa Navia als Lt. Erica Ortegas, Babs Olusanmokun als Dr. Joseph M'Benga, Rebecca Romijn als Una Chin-Riley.
Gaststars: Adrian Holmes als Robert April, Carol Kane als Pelia, Izad Etemadi als Burly Inspector, Rong Fu als Jenna Mitchell, Emma Ho als Oriana, Andrew Jackson als Captain D'Chok, Alex Kapp als USS Enterprise Computer, Kyle Kass als Kr'Dogh, Noah Lamanna als Chief Jay, Cihang Ma als Livian, Tiffany Martin als Senior Chief, Jamillah Ross als Lukata, Samer Salem als Inspector Gilan, Hannah Spear als Jen, Alex Spencer als Greynax, Nicolas Van Burek als Klingon Extremist, Abbas Wahab als Ror'Queg, Laura Wilson als Stell, Russell Yuen als Commodore Tafune u.a.

Kurzinhalt: Die Enterprise wird im Raumdock überholt. Nach einem Gespräch mit Una – die weil sie ihre Herkunft als Illyrianerin verborgen hielt verhaftet wurde – beschließt Captain Pike, einen Versuch zu unternehmen, ihr beim anstehenden Prozess vor dem Militärgericht zu helfen. In seiner – und Unas – Abwesenheit überlässt er Lieutenant Spock das Kommando über die Enterprise. Diesen erreicht kurz darauf ein Notruf von La'an Noonien Singh. Diese befindet sich an der Grenze zwischen dem Raum der Föderation und den Klingonen – und berichtet von einer Bedrohung, welche die beiden Mächte in einen neuen Krieg stürzen könnte. Als Admiral April Spocks Gesuch ablehnt, dem Notruf nachzugehen, inszenieren er und die restliche Kommandocrew einen Warpkernbruch, um das Inspektionsteam vom Schiff zu jagen, und die Enterprise zu stehlen. Einzig deren Leiterin, Commander Pelia, fällt auf diesen Trick nicht herein – beschließt jedoch, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Auf Cajitar IV angekommen, erfahren sie, dass der sogenannte durchbrochene Kreis – ein Verbrechersyndikat, dass sowohl aus Menschen als auch Klingonen besteht – mit einem fingierten Sternenflottenschiff einen D7-Kreuzer der Klingonen angreifen und so einen neuen Krieg inszenieren wollen, um ihr Geschäft anzukurbeln…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Paramount+ Vorab zwei Feststellungen: Ja, "Strange New Worlds" ist in meinen Augen definitiv die beste offizielle "New Trek"-Realserie – für mich zieht sie jedoch gegenüber der Hommage/Kopie "The Orville" den Kürzeren. Der Hauptgrund liegt im Ton. Zwar hat "The Orville" im Verlauf der Serie den (insbesondere kindisch-pubertären) Humor zunehmend abgelegt, und ist immer ernster geworden, dennoch durchzog selbst die dramatische dritte Staffel eine gewisse Leichtigkeit, die ich bei "Strange New Worlds" im direkten Vergleich schmerzlich vermisse. Dies betrifft insbesondere die Figuren. Diese sind zwar durchaus leidgeplagt – man nehme nur ; oder auch Isaac, der in der ersten Episode der dritten Staffel versucht, sich das Leben zu nehmen – wirken aber trotz aller Last, die sie auf den Schultern tragen, nie niedergedrückt. Der Humor und die Leichtigkeit haben trotz aller Dramatik die Oberhand. Demgegenüber ist "Strange New Worlds" doch vergleichsweise schwermütig. "New Trek"-typisch trägt jeder sein Trauma mit sich herum, welches auch in dramatisch-emotionalen Szenen groß breitgetreten wird. Exemplarisch sei das Gespräch zwischen Chapel und M'Benga an Bord des falschen Föderationsschiffs genannt, wo dieser auf seine frühere, traumatische Erfahrung mit den Klingonen eingeht. Gleiches gilt aber natürlich auch für La'an, Pike – und mittlerweile auch Spock.

Ganz ehrlich: Zumindest bei "Der durchbrochene Kreis" kann ich tonal keine wesentlichen Unterschiede mehr zu "Discovery" oder "Picard" erkennen. Auch dort erhielt – insbesondere in den weiteren Staffeln – der Humor zunehmend Einzug (man denke nur an die erste Folge der dritten "Picard"-Season, mit dem kameradschaftlichen Geplänkel zwischen Riker und Picard), wird jedoch insgesamt in einem Meer aus Drama ertränkt. Hier erschien es mir ähnlich. Ja, es gibt vereinzelte Witzchen – die jedoch, und das verstärkt meinen Eindruck dann eben nochmal zusätzlich, den gewünschten Effekt bei mir überwiegend verfehlten (exemplarisch sei sie Szene genannt, wo Spock sich im Chefsessel irgendeinen markanten Spruch einfallen lassen soll; ich kann euch echt nicht sagen, wie mir diese "New Trek"-Angewohnheit, wie auch schon in meinem Review zum "Picard"-Finale erwähnt, mittlerweile auf den Sack geht) – dennoch dominieren ganz klar das Drama, die Schwermütigkeit, die Traumata und die insbesondere im Hinblick auf Spock für meinen Geschmack übertriebene Emotionalität. Möglich, dass "Der durchbrochene Kreis" diesbezüglich nur ein Ausreißer war, andererseits kann ich mich durchaus an einige Episoden aus der ersten Staffel (wie "Memento Mori") erinnern, die in eine ähnliche Richtung gegangen sind. Mir liegt der Zugang von "The Orville" halt mehr. Darüber hinaus störte ich mich auch an der Darstellung der intensiven romantischen Gefühle zwischen Spock und Chapel. Was bei TOS sehr verhalten und subtil dargestellt wurde, wird hier aus meiner Sicht viel zu plakativ, und auch zu überzeichnet, dargestellt. Und generell muss ich sagen, dass ich von "Der durchbrochene Kreis" inhaltlich nicht sonderlich begeistert, um nicht zu sagen enttäuscht, war. Während frühere "Strange New Worlds"-Episoden in bester Oldschool-"Star Trek"-Manier einiges Futter fürs Gehirn geboten, und zum Nachdenken angeregt haben, geht es hier um die x-te Verschwörung, die aufgehalten werden muss. Der einzige nennenswerte – und in der Tat beträchtliche – Vorteil im Vergleich zu beispielsweise "Picard" ist, dass die Chose nach einer Episode vorbei ist, statt sie auf eine komplette Staffel auszuwälzen. Davon abgesehen schenkte sich der Plot hier mit jenen, die "Discovery" und "Picard" zuletzt dominierten, aber nicht viel.

Episodenbild (c) Paramount+ Jedoch, so mäßig ich "Der durchbrochene Kreis" inhaltlich auch gefunden haben mag, inszenatorisch bot der Auftakt der zweiten "Strange New Worlds"-Staffel ganz großes Kino für den kleinen TV-Schirm. Vor allem das abschließende Gefecht im Asteroidengürtel war optisch phänomenal umgesetzt, und stellte aus meiner Sicht alles, was wir in der dritten "Picard"-Staffel zu Gesicht bekamen, deutlich in den Schatten. Gerade auch diese Szene war zudem sehr packend inszeniert, wenn auch natürlich von Anfang an klar war, dass Chapel und M'Benga hier nicht sterben können. Generell muss ich "Der durchbrochene Kreis" zugestehen, sehr kurzweilig gewesen zu sein. Ein großes Plus ist zweifellos auch die wieder deutlich klassischere optische Umsetzung der Klingonen, wo man zudem darauf achtet, möglichst unterschiedliche Stirnwülste zu präsentieren. Zumindest 1-2 Klingonen ganz ohne diese zu sehen (und sich damit TOS anzunähern), hätte zwar auch nicht geschadet, aber jedenfalls war die Maske wieder deutlich besser als bei "Discovery" (und die Darsteller ohne Zahnprothesen auch besser zu verstehen). Und auch die Musik von Nami Melumad hatte es mir wieder angetan. Rein oberflächlich wurde ich von "Der durchbrochene Kreis" somit durchaus gut unterhalten. Im Vergleich zum (meines Erachtens großartigen) Auftakt der ersten Staffel fehlte mir aber ein bisschen das Hirnfutter.

Fazit: Ähnlich begeistert wie der Auftakt der ersten Staffel hat mich "Der durchbrochene Kreis" leider bei weitem nicht. Ja, produktionstechnisch war das allererste Sahne, angefangen bei Chris Fishers hochwertiger Inszenierung, über die furiosen Effekte, bis hin zur wundervollen Musik. Als alteingesessener Trekkie freut man sich zudem über die Anleihen an der Kontinuität (die Leier, der D7-Kreuzer, das klassischere Aussehen der Klingonen, und so weiter). Vor allem aber war "Der durchbrochene Kreis" flott erzählt, und dementsprechend unterhaltsam. Trotzdem, insbesondere tonal war ich mit der Premiere der zweiten Staffel nicht wirklich glücklich. Langsam wird es mir mit den Traumata, welche die Crew bewältigen muss, nämlich doch ein wenig zu viel. Spock war mir zudem entschieden zu emotional. Und was ich von seinem Techtelmechtel mit Schwester Chapel halten soll, weiß ich ebenfalls noch nicht. Insgesamt droht man mir hier jedenfalls zunehmend in die schlechten Angewohnheiten von "New Trek" zu verfallen: Zu gefühlsbetont, zu wenig kopflastig. Aus meiner Sicht – gerade auch, weil "Strange New Worlds" ja bewusst ein Angebot an klassische Fans sein soll – hoffe ich jedenfalls, dass ich das rasch wieder einpendelt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Paramount+)







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