Originaltitel: A Heart for Falsehood Framed Episodennummer: 2x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 15. Oktober 2001 Erstausstrahlung D: 22. Mai 2002 Drehbuch: Ethlie Ann Vare Regie: David Winning Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Brent Stait als Rev Bem,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Anthony Lemke als Leydon Bryce-Hawkins,
Richard Side als Beetle,
Peter Kelamis als Mayor Doge Miskich u.a.
Kurzinhalt:
Die Andromeda dockt an der Peirpont-Station an. Auf dieser gibt es nicht nur eine Ausstellung seltener – und wertvoller – Artefakte, sondern auch die Besonderheit, dass Diebstahl legal ist; letzteres allerdings nur für ihre Einwohner. Insofern geraten Beka und Seamus, nachdem sie eine Diebin verfolgen, ins Visier des Polizisten Leydon. Dieser ist für die Sicherheit der Station im Allgemeinen, und der Ausstellung im Besonderen, verantwortlich – und steht der Andromeda-Crew insofern im Weg, als Beka, Seamus und Trance versuchen wollen, das Hegemonische Herz zu stehlen. Um dieses geht es auch im Streit zwischen den Than und der Freihandels-Allianz, zwischen deren Vertretern Captain Dylan Hunt auf der Andromeda zu vermitteln versucht…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Das falsche Herz" ist eine überaus unterhaltsame Episode. Zu verdanken hat sie dies nicht zuletzt der netten Dynamik zwischen Beka Valentine und Leydon Bryce-Hawkins – und damit zugleich dem gelungenen Zusammenspiel zwischen Lisa Ryder und Anthony Lemke (der rund fünfzehn Jahre später in der ebenfalls in Kanada produzierten Science Fiction-Serie "Dark Matter" der "Stargate"-Serienmacher eine der Hauptrollen übernehmen sollte, und mir von dort noch in bester Erinnerung ist). Das Katz- und Maus-Spiel zwischen diesen beiden Gaunern, und wie sie versuchen, sich gegenseitig auszutricksen, sich dabei aber dennoch zunehmend näher zu kommen scheinen, war schon sehr nett mitzuverfolgen. Generell hatte es mir Leydon als Gastfigur durchaus angetan, und schienen die beiden teilweise wie füreinander gemacht zu sein – weshalb ich hoffe, dass wir ihn eines Tages wiedersehen werden.
Aber natürlich wird Beka in "Das falsche Herz" nicht nur von ihm, sondern vor allem auch durch das titelspendende Herz in Versuchung geführt. Als es ihr schließlich gelingt, das echte an sich zu bringen, muss sie entscheiden, ob sie Captain Hunts Vorhaben unterstützt, oder doch lieber das große Geld macht. Leydon wirkt im Hinblick auf ihre Entscheidung – nämlich tatsächlich das echte Herz zurückzugeben – durchaus überrascht. Allerdings, natürlich: Ganz mit leeren Händen steht sie ja nicht da, ist es ihr doch zuvor gelungen, das Herz zu knacken, und die darin versteckte (vermeintliche) Schatzkarte auszulesen. Neben diesen Pluspunkten hatte es mir unter anderem die Szene mit dem Diebstahl des (falschen) Herzens durch Trance angetan. Aber auch die Idee einer solchen Raumstation, in der Diebstahl – allerdings nur für deren Bürger – erlaubt ist, war interessant (wenn ich selbst natürlich an so einem Ort nie würde leben wollen; aber wenn man sich dazu entscheidet, weiß man ja, worauf man sich einlässt). Und generell gab es bei "Das falsche Herz" einige amüsante Szenen und Dialoge, die den Unterhaltungswert hoch hielten. Produktionstechnisch stachen für mich unter anderem die wieder einmal gelungenen Masken, aber auch die Location an der die Aufnahmen im Park gedreht wurden, hervor. Nicht ganz so interessant fand ich hingegen Dylans Versuche, zwischen den Than und der Freihandelsallianz zu vermitteln. Ähnliche – schwierige – Verhandlungen hat man mittlerweile doch zur Genüge gesehen, und weder gewinnt die Episode der Idee neue Aspekte ab, noch fand ich die Verhandlungen selbst sonderlich interessant. Allerdings gelang es dem launigen Rest von "Das falsche Herz" größtenteils, diesen eher mäßigen Nebenplot zu kompensieren.
Fazit:
"Das falsche Herz" mag nicht sonderlich tiefgründig sein, konnte mich aber bestens unterhalten. Angefangen bei der herrlichen Dynamik zwischen Leydon und Beka (bzw. Anthony Lemke und Lisa Ryder) – die mich auch hoffen lässt, dass wir seine Figur nicht zum letzten Mal gesehen haben – über das unterhaltsame Hin- und Her im Hinblick auf das Hegemonische Herz, bis hin zur Bekas Entscheidung am Ende, Hunts Mission Vorzug gegenüber ihrer persönlichen Bereicherung zu geben. Interessant fand ich auch die Idee einer solchen Station, auf der es für Einwohner legal ist, zu stehlen. Und generell war "Das falsche Herz" dank zahlreicher amüsanter Momente und Dialoge höchst unterhaltsam. Alles rund um Dylan Hunt und seinen Vermittlungsversuch fand ich zwar nicht ganz so spannend, war aber natürlich für Bekas Entscheidung am Ende von essentieller Bedeutung. Insgesamt war "Das falsche Herz" eine sehr gute und vor allem höchst kurzweilige Episode.