Originaltitel: A Stitch in Time Episodennummer: 2x03 Bewertung: Erstausstrahlung US: 19. Oktober 1998 Erstausstrahlung D: 11. November 1999 Drehbuch: Brian Nelson Regie: James Head Besetzung:
Robert Leeshock Liam Kincaid
Lisa Howard als Lili Marquette,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux,
David Hemblen als Jonathan Doors,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
Barry Flatman als Dr. Barrow,
Graham McPherson als Man,
Scott Nichol als Patient J,
Carole Mackereth als Redhead,
Toni Ellwand als Worker,
Derek Clifford als Liberation Security,
Beth Bovaird als Technician,
Henry Korhonen als Young Man u.a.
Kurzinhalt:
Liam aktiviert eines der Taelon-Transportationsportale, das in einem Museum mit Taelon-Artefakten ausgestellt ist. Nachdem er dieses durchschreitet, findet er sich jedoch am gleichen Ort wieder. Er geht von einer Fehlfunktion aus, und sucht das Versteck des Widerstands auf – wo er nur mehr Leichen vorfindet. Mehr noch: Es sieht fast so aus, als hätten sich die Personen dort gegenseitig umgebracht. Durch einen Newsbericht wird er darauf aufmerksam, dass er sich zwei Tage in der Zukunft befindet. Offenbart hat ihn das Portal in die Zukunft transportiert. Er aktiviert es daraufhin erneut, und wie von ihm gehofft kehrt er daraufhin wieder in die Gegenwart zurück. Nun gilt es herauszufinden, was genau im Versteck des Widerstands vorgefallen ist. Da Augur nicht vor Ort war, und somit auch an den schrecklichen Vorfällen nicht beteiligt war, ist dieser der Einzige, dem Liam seine Erfahrung anvertraut. Dann jedoch kommt Liam zunehmend ein schrecklicher Verdacht: Was, wenn er selbst für das Massaker verantwortlich war – bzw. sein wird?
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich bin ja bekanntermaßen ein Fan von Zeitreisegeschichten – wobei es sich bei "Die vierte Dimension" nur sehr rudimentär um eine ebensolche handelt. Denn letztendlich ist Liams kurzer Ausflug zwei Tage in die Zukunft nur Impulsgeber für den Rest der Episode, die sich darauf konzentriert, den Übeltätet des Anschlags herauszufinden, und diesen so zu verhindern. Ein bisschen zweckmäßig wirkte die anfängliche (noch dazu nie wirklich schlüssig erklärte; Da'an schwurbelt sich nur irgendwas von unerwünschten Nebenwirkungen aufgrund von Liams gemischter Herkunft zusammen) Zeitreise halt schon. Immerhin sorgte sie aber für eine durchaus interessante Ausgangssituation. Mit die besten Szenen waren für mich jene, in denen Liam zu vermuten begann, dass er selbst für das Massaker im Versteck des Widerstands verantwortlich war. Wenn auch natürlich nicht absichtlich, aber eben als Opfer von Zo'ors und Sandovals Experimenten rund um die Gehirnwellen. Von der Grundidee war das nicht schlecht.
Die Umsetzung hat mich allerdings leider nur bedingt überzeugt. Zuerst einmal ist zu kritisieren, dass es "Die vierte Dimension" leider trotz des vielversprechenden Beginns nicht wirklich gelang, für Spannung zu sorgen – was wohl nicht zuletzt auch daran lag, dass einem als Zuschauer natürlich von vornherein klar ist, dass eben dieses dramatische Ereignis so nicht eintreten wird. Darunter litt nicht zuletzt auch der Showdown, als es Liam und Augurs – trotz dem Verdacht von Jonathan Doors, dass die eigentliche Gefahr von Liam ausgeht – gelingen muss, ins Hauptquartier zu gelangen, um die Katastrophe zu verhindern. Darüber hinaus fand ich die Frage, wer letztendlich das Opfer dieses Gehirnwellenanschlags ist, dann doch nicht ganz so interessant, wie es sich die Autoren wohl dachten. Der B-Plot rund um die Experimente von Zo'or und Sandoval mag in weiterer Folge für eben diese Haupthandlung von entscheidender Bedeutung sein, hat mich allerdings die längste Zeit ebenfalls nicht wirklich mitgerissen. Es hilft auch nicht, dass ich nach wie vor kein großer Fan von Robert Leeshocks Schauspiel bin. Ich finde ihn leider selbst in den emotionaleren Elementen ziemlich nichtssagend, und längst nicht charismatisch genug, um die Serie als Hauptfigur zu tragen. Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann die Art und Weise, wie man hier defacto über den coolen Cliffhanger der letzten Episode drübergeht. Ich hätte eigentlich erwartet, dass man uns die Begegnung zwischen Da'an und Doors zu Beginn direkt zeigt. Stattdessen hat sich am Status Quo der Serie nichts wesentliches verändert, außer, dass Da'an nun den Standort des Widerstands kennt. Wozu war die finale Szene von "Atavus" dann eigentlich gut?! Und ja, natürlich kann (bzw. aller Voraussicht nach wird) da noch etwas kommen. Ich hätte mir halt nur gewünscht, dass man an diesen Moment unmittelbar(er) angeknüpft hätte. Weil so wirkt die letzte Szene von "Atavus" übertrieben effekthascherisch.
Fazit:
Trotz meiner Vorliebe für Zeitreisegeschichten hat mich "Die vierte Dimension" leider nur bedingt abgeholt. Ein Mitgrund dafür ist sicher, dass die Zeitreise selbst hier nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, und letztendlich nur die Initialzündung für Liams Ermittlungen liefert. Diese war zwar nicht uninteressant, und bot – insbesondere mit Liams zunehmenden Verdacht, selbst für das Massaker verantwortlich zu sein – einige gelungene Momente. Wirklich spannend fand ich es aber leider nicht. Ja selbst der Showdown wollte mich dann nicht so recht mitreißen. Eher mau fand ich die – anfänglich parallel verlaufende, und schließlich mit der Haupthandlung fusionierende – B-Story rund um die Gehirnwellen-Experimente. Und auch von Robert Leeshocks schauspielerische Leistung, aber auch Liam Kincaid als Figur, bin ich nach wie vor nicht wirklich begeistert (ich vermisse Kilner bzw. Boone!). Last but not least machte mir zumindest mal "Die vierte Dimension" zu wenig (nämlich in Wahrheit – abseits von Doors Verdächtigungen in Richtung Da'an – so gut wie gar nichts) aus der interessanten Wendung am Ende der letzten Folge. Dank des coolen Einstiegs und der überwiegend kurzweiligen Handlung reicht es aber zumindest für eine durchschnittliche Wertung.