Die dreibeinigen Herrscher - 2x02: Den Rhein abwärts mit Volldampf
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Originaltitel: Travel Episodennummer: 2x02 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 14. September 1985 Erstausstrahlung D: 14. April 1988 Drehbuch: Christopher Penfold, nach dem Roman von John Christopher Regie: Christopher Barry Besetzung:
John Shackley als Will Parker,
Ceri Seel als Beanpole,
Jim Baker als Henry Parker,
Robin Hayter als Fritz,
Richard Beale als Ulf,
Maureen Morris als Petra,
Godfrey James als Commander Goetz,
Bill Fellows als Moritz,
Jeffrey Perry als Krull,
Dennis McGarry als Trautwein,
Stephen Leatherland als Boy in Pit,
Doraine Green als Woman in Square u.a.
Kurzinhalt:
Die freien Männer haben jene Jugendlichen ausgewählt, die am Turnier in der Stadt der Dreibeiner teilnehmen sollen. Auf dem Weg zum Hafen werden sie jedoch von Dreibeinern angegriffen. Zwei von ihnen kommen dabei ums Leben; Beanpole hingegen kommt gerade noch so mit heiler Haut davon. Zusammen mit Will und Fritz erreicht er kurz darauf den Hafen, wo sie in Kürze mit dem Schiff von Kapitän Ulf Reinhart, der Erlkönig, aufbrechen sollen. Doch Ulfs Frau ist schwer erkrankt; er fürchtet, dass es sich um die Pest handeln könnte. An Bord entbrennt daraufhin ein Streit, wie man mit der Situation umgehen soll. Schließlich entscheiden Will und Beanpole, ihr Möglichstes zu tun, um ihr zu helfen. Dank seiner medizinischen Kenntnisse kann Beanpole so schließlich feststellen, dass sie zum Glück "nur" an der Schmierflechte leidet. Doch die Erleichterung darüber hält insofern nicht lange an, als Kapitän Reinhart nicht zum vereinbarten Zeitpunkt aufs Schiff zurückkehrt. Wurde er vielleicht beim Versuch, Medizin für seine Frau zu besorgen, erwischt?
Review (kann Spoiler enthalten):
"Den Rhein abwärts mit Volldampf" bot eine solide Mischung aus Informationsvermittlung und Spannung. Für letztere ist insbesondere der Einstieg verantwortlich. Im ersten Moment dachte ich ja, es würde sich beim Angriff der Tripoden und dem Tod von gleich zwei Mitstreitern nur um einen Alptraum von Beanpole handeln. Als dann jedoch klar war, dass sich dies hier "in echt" zuträgt, fand ich den Angriff spannend, und in Anbetracht der budgetär eingeschränkten Möglichkeiten auch gut umgesetzt. Danach dominiert wieder die Exposition. Dieser Teil trumpfte vor allem mit der Offenbarung auf, dass die geweihten Personen nicht krank werden; insofern ist die Erkrankung von Petra ein klares Zeichen, dass die Kappe auf ihrem Kopf nicht echt ist. Dies wiederum sorgt dafür, dass Ulf sie nicht einfach schnappen und zum nächsten Doktor gehen kann, damit ihr geholfen wird. Dieser Preis, den die freien Männer (und Frauen) für eben ihre Freiheit zahlen, ist dann doch verdammt hoch, und hat mich doch ziemlich abgeschreckt. Man stelle sich das vor, man ist krank, ha Schmerzen, und muss dies vor der Öffentlichkeit verbergen, weil man sonst erwischt wird – und hat somit keine andere Wahl, als weiter zu leiden. Furchtbar! Aber auch die Szene mit dem Jungen, der weil er Brot gestohlen hat nun für sieben Tage in einer Grube festsitzt, war erschreckend. Am Ende ist dann schließlich nochmal in doppelter Hinsicht für Spannung gesorgt. Zuerst wird Kapitän Reinhart vermisst, und dann gerät Will auf der Suche nach ihm in Gefangenschaft. Zwar kam ihm sein Boxtraining an dieser Stelle durchaus zugute, letztendlich war er aber gegen diese Übermacht chancenlos. Insgesamt hat mich "Den Rhein abwärts mit Volldampf" jedenfalls wieder besser unterhalten als der Staffelauftakt – wobei es der Episode zugegebenermaßen trotz der Spannungsspitzen zu Beginn und am Ende nur bedingt gelang, mich so richtig zu packen.
Fazit:
"Den Rhein abwärts mit Volldampf" erschreckte mich vor allem mit der Offenbarung, dass die geweihten Leute nie krank werden, und man sich somit als freier Mann – oder freie Frau – in einem solchen Fall nicht behandeln lassen kann. Insbesondere die Schmerzensschreie von Petra waren sehr eindringlich, und ließen mich mit ihr mitleiden. Umso mehr freute ich mich dann darüber, dass ihr Beanpole zumindest ein bisschen helfen konnte. Mit dem Angriff der Dreibeiner zu Beginn, sowie Wills Gefangennahme am Ende war zudem auch wieder für ein bisschen Spannung gesorgt. Übermäßig begeisternd war "Den Rhein abwärts mit Volldampf" zwar nicht – was das betrifft, leidet die Serie einfach auch ganz insgesamt an der aufgrund des geringen Budgets mäßigen Produktionsqualität – gut unterhalten fühlte ich mich von ihr aber schon.