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Andromeda - 1x18: Die Schlange im Paradies Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: The Devil Take the Hindmost
Episodennummer: 1x18
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 16. April 2001
Erstausstrahlung D: 19. Dezember 2001
Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz
Regie: Allan Eastman
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Brent Stait als Rev Bem, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Mark Holden als Brother Thaddeus Blake, David Palffy als Ursari, Moya O'Connell als Tiama, Darrin Klimek als Arun, Garfield Wilson als Szabos u.a.

Kurzinhalt: Thaddeus Blake, der so wie Rev Bem dem Orden des Weges angehört, und einst sogar dessen Lehrer war, bittet seinen Ordensbruder dringend um Hilfe. Denn in Kürze wird ihre Kolonie wieder einmal von Piraten heimgesucht werden, die einige von ihnen entführen werden, um sie als Sklaven zu verkaufen. Die Gemeinschaft hat keine Mittel, um sich gegen den Angriff zu verteidigen – zumal man die Anwendung von Gewalt insofern strikt ablehnt, als die meisten von ihnen Menschen mit einer ganz besonderen Eigenschaft sind, nämlich genetischen Erinnerungen. Sprich, wenn sich die Siedler wehren und ihre Angreifer umbringen würden, würden sich auch ihre Kinder und Kindeskinder noch daran erinnern, und wären durch dieses Trauma belastet. Eben dies lehnt Thaddeus Blade entschieden ab. Insofern ist er alles andere als erfreut, als Rev Bem nicht etwa mit der Andromeda ankommt – die gerade jetzt an anderer Stelle gebraucht wird – sondern nur mit Captain Hunt im Schlepptau, sowie ein paar Waffen, deren Anwendung er eben ablehnt. Um seine Schäfchen zu beschützen, sieht er sich schließlich sogar dazu gezwungen, die Waffen zu zerstören. Nun suchen Dylan und Rev verzweifelt nach einem Weg, die Siedler auch ohne sie gegen die Piraten zu verteidigen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Da die Andromeda gerade – drehbuchtechnisch überaus bequem- und praktischerweise – woanders gebraucht wird, ist "Die Schlange im Paradies" sehr auf Dylan Hunt und Rev Bem fokussiert. Da Zweiterer zuletzt vermehrt mit Abwesenheit glänzte, fand ich diesen stärkeren Fokus auf ihn grundsätzlich schon mal sehr positiv. Darüber hinaus werden die beiden hier mit gleich mehreren interessanten Problemstellungen konfrontiert. In erster Linie natürlich den Angriff der Piraten auf der einen Seite – der sie vor die taktische Herausforderung stellt, die Kolonisten ohne echte Waffen gegen diese zu verteidigen – und das moralische Dilemma rund um die Anwendung von Gewalt auf der anderen Seite. Was letzteres betrifft, sei – da es wohl für die Meinung zur Episode durchaus von Relevanz ist – festgehalten, dass ich "realistischer Pazifist" bin. Damit meine ich: Ich finde, dass Gewalt immer das allerletzte Mittel sein muss, und erst dann angewendet werden soll, wen alle anderen Optionen ausgeschöpft wurden. Wenn es aber tatsächlich keine andere Möglichkeit gibt, bzw. man sich einem Gegner gegenübersieht, der einem keine andere Wahl lässt, ist Gewalt aus meiner Sicht nicht einfach nur notwendig, sondern vielmehr angebracht.

Von "die andere Wange hinhalten" halte ich herzlich wenig. Zwar gibt es in der Vergangenheit einige erfolgreiche Beispiele für passiven Widerstand, das kommt aber halt immer auf die Vernunft – und die Moral – des Gegners an. Insofern stand ich in der hier aufgebrachten Diskussion definitiv eher auf Dylans Seite. Allerdings: Das mit der genetischen Erinnerung bringt einen spannenden zusätzlichen Aspekt aufs Tapet, der meine entsprechende Antwort nicht mehr ganz so deutlich ausfallen lässt, wie es ohne diesen Umstand wäre. Denn: Wenn tatsächlich alle weiteren Generationen darunter leiden werden, wenn sie hier Gewalt anwenden und andere ermorden – auch wenn es zur Selbstverteidigung ist – ist dieser Preis dann gerechtfertigt? Und, natürlich: Letztendlich ist das mit der genetischen Erinnerung nur ein klassisches Beispiel dafür, sich eines Science Fiction-Elements zu bedienen, um auf reale Begebenheiten aufmerksam zu machen. Denn der Punkt von "Die Schlange im Paradies" ist nun mal, dass Gewalt nie ohne Folgen bleibt, und auch ohne genetische Erinnerung spätere Generationen unter den Taten ihrer Vorfahren leiden können. Das ließ mich, trotz aller Notwendigkeit die ich in diesem Fall sah, dann doch kurz innehalten, und meine eigenen Überzeugungen zu hinterfragen. Eben darin sah ich dann auch eindeutig die größte Stärke von "Die Schlange im Paradies". Darüber hinaus freute ich mich, wie zuvor schon erwähnt, über die wieder größere Rolle von Rev Bem, und dass wir hier wieder etwas mehr über ihn erfuhren. Und auch die Offenbarung rund um Tiamas Plan hatte es mir angetan. Ich fühlte mit der jungen Frau nach ihrer folgenscheren Entscheidung definitiv mit. Trotz all dieser Pluspunkte muss ich allerdings leider festhalten, dass ich "Die Schlange im Paradies" nie wirklich spannend fand, und sich aus meiner Sicht zwischendurch auch immer wieder Längen eingeschoben haben. Auch die Action rund um die Angriffe der Piraten stach jetzt nicht sonderlich hervor. Und auf die Nebenhandlung – wenn man die paar kurzen und belanglosen Szenen überhaupt so nennen kann – rund um Tyr und Beka hätte ich auch verzichten können. Insofern fand ich "Die Schlange im Paradies" letztendlich in der Theorie spannender und interessanter als in der Praxis.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "Die Schlange im Paradies" ist es definitiv gelungen, mich zum Nachdenken anzuregen. Eben dies rechne ich ihr sehr hoch an. Letztendlich war bei dieser Episode aber mein Kopf deutlich mehr gefordert als meine Nerven, sprich, übermäßig mitreißend oder gar spannend fand ich den Kampf der Kolonie gegen die Sklaventreiber jetzt nicht unbedingt. Ziemlich verschwendet erschienen mir zudem die Minuten, die wir mit Tyr und Beka – und ihrer banalen Storyline – verbrachten. Neben dem aufgrund der genetischen Erinnerung ansprechenden moralischen Dilemma erfreute ich mich bei "Die Schlange im Paradies" in erster Linie an der wieder größeren Rolle für Rev Bem, sowie nicht zuletzt der tragischen Wendung rund um Tiama. Letztendlich fand ich "Die Schlange im Paradies" aber als Gedankenexperiment gelungener denn als Geschichte/Episode.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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