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Outer Limits - 2x03: Unnatürliche Auslese Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Unnatural Selection
Episodennummer: 2x03
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 19. Januar 1996
Erstausstrahlung D: 21. Dezember 1997
Drehbuch: Steven Barnes
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Alan Ruck als Howard Sharp, Catherine Mary Stewart als Joanne Sharp, Mary Beth Rubens als Fran Blake, Harrison Coe als John Arkelian, Andrew Wheeler als Tony Blake, Ryan Slater als Timmy Blake, Pat Bermel als Dr. Reid, Roger Barnes als Tyler, Catherine Swing als Nurse, Sean Campbell als Police Officer, Mitchell Kosterman als Police Officer, Candice Connelly als Mother, Desiree Nicholson als Little Girl u.a.

Kurzinhalt: Howard und Joanne Sharp erwarten ein Baby. Sie ziehen eine neue, experimentelle – und illegale – Therapie in Betracht, die ihren ungeborenen Sohn noch im Mutterleib genetisch optimieren würde. Neben dem finanziellen Aspekt gibt es jedoch noch einen wesentlichen Haken: In einem von 10.000 Fällen entwickelt das Kind das sogenannte GRS – genetisches Abstoßungs-Syndrom. Die Folge sind physische und psychische Schäden. Trotz des Risikos entscheiden sich die Sharps für die Behandlung. Dann jedoch hat Joanne den Verdacht, dass der – angeblich verstorbene – Sohn ihrer Nachbarn ebenfalls an GRS leiden könnte, und von ihnen vor der Außenwelt im Keller versteckt wird. Als sie nachforschen, werden ihnen die Folgen des Syndroms direkt vor Augen geführt – und ihre Zweifel an der Behandlung bestärkt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Unnatürliche Auslese" hat eine nette Grundidee, setzt jedoch in meinen Augen die falschen Schwerpunkte. Denn: Mir wäre es lieber gewesen, wenn man den Fokus nicht auf die (angeblich ja wenigen und seltenen – außer natürlich, das war gelogen) unerwünschten Nebenwirkungen gelegt hätte, sondern die erfolgreiche Therapie, und die Folgen einer solchen Welt. Dann hätte man nämlich eine sehr schöne Allegorie daraus schmieden und die Art und Weise thematisieren können, wie Dinge wie Bildung, Reichtum, sozialer Status usw. oftmals von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden, und es dementsprechend die Kinder von diesbezüglich weniger begünstigten Eltern schwerer haben – in dem man zeigt, wie die Kinder jener Eltern, die sich die Therapie leisten können, im Luxus leben und ein glückliches, erfolgreiches Leben haben, während die "normalen" Kinder immer mehr aus Abstellgleis geraten. Zumindest ich hätte das deutlich spannender und interessanter gefunden, als das GRS – und die Angst der Sharps vor eben diesem Syndrom – in den Mittelpunkt zu stellen.

Trotz dieses Mankos gibt es aber durchaus ein paar positive Aspekte. So mochte ich wie gesagt den Grundgedanken, der dazu anregt, sich selbst zu fragen, ob man – so man in der glücklichen Lage wäre, sich die Behandlung leisten zu können – davon Gebrauch machen würde. Ich für meinen Teil würde sagen: Eine Optimierung direkt würde ich nicht vornehmen lassen – dafür, bestimmte Erbkrankheiten oder genetische Defekte zu beheben, würde ich aber sehr wohl zugreifen. Das passt letztendlich auch zu meiner Einstellung zu Technologie im Allgemeinen: Diese ist nie per se gut oder schlecht; es kommt immer darauf an, wie man sie einsetzt. Andererseits greift die Episode aber natürlich – wenn auch für meinen Geschmack viel zu kurz – die Frage des "Gruppendrucks" auf: Wenn alle Kinder in der Umgebung genetisch optimiert werden, zwingt dich das fast nicht dazu gleichzuziehen, damit dein eigener Nachwuchs die eigenen Chancen hat? Für mich war das mit die spannendste Idee, die "Unnatürliche Auslese" präsentierte. Ein weiteres Plus sind die zwei (mir) bekannten Gesichter aus der Besetzung. Ein paar Jahre nachdem er den glücklosen Captain Harriman in "Star Trek: Treffen der Generationen" spielte, ist Alan Ruck hier nun als angehender Familienvater zu sehen. Und auch seine Ehefrau sollte Genre-Fans nicht ganz unbekannt sein, spielte Catherine Mary Stewart doch in zwei (wenn auch eher kleineren) SF-Klassikern aus den 80ern die weibliche Hauptrolle, nämlich "Starfight" (aka "The Last Starfighter") und "Der Komet - Der Tod kommt aus dem All" (aka "Night of the Comet"). Und die Maske des an GRS-leidenden Jungen war ebenfalls gut gemacht. Demgegenüber mangelte es "Unnatürliche Auslese" doch ziemlich an Spannung, war alles rund um Timmy sehr vorhersehbar, und auch der Ausgang des Geschehens keine Überraschung. Der größte Kritikpunkt – neben den aus meiner Sicht falsch gesetzten Schwerpunkten – ist aber die in meinen Ohren völlig überdramatisierte Musik, die dem Geschehen teilweise fast schon eine unfreiwillige Note gab. Weniger wäre hier bedeutend mehr gewesen.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Die Prämisse von "Unnatürliche Auslese" ist zweifellos nicht uninteressant, und regt zum Nachdenken an. Von den (seltenen) Nebenwirkungen mal ganz abgesehen: Würde man ein ähnliches Angebot selbst annehmen? Ich gebe zu, hier eher zwiegespalten zu sein – wobei mich insbesondere das in der Episode vorgebrachte Argument des "Gruppendrucks" nachdenklich stimmte. Leider aber konzentrierte man sich für meinen Geschmack viel zu sehr auf die misslungenen GRS-Fälle, als den gesellschaftlichen und moralischen Implikationen einer solchen Technologie – insbesondere auch, wenn diese eben nur jenen, die sie sich leisten können, vorbehalten ist. Daraus hätte man so enorm viel machen können! Echt schade. Davon abgesehen störte ich mich zudem an der teils aufdringlich-übertriebenen Musik, die dem Ganzen hier teilweise einen recht trashigen Unterton gab. Gefreut habe ich mich dafür über das Wiedersehen Catherine Mary Stewart und Alan Ruck. Und die Maske von Tommy war auch gut gemacht. Insgesamt aber eine recht durchschnittliche Episode, von der (mir) in erster Linie das leider verschwendete Potential in Erinnerung bleibt.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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