Originaltitel: Birthright Episodennummer: 1x20 Bewertung: Erstausstrahlung US: 13. Augusti 1995 Erstausstrahlung D: 21. September 1997 Drehbuch: Michael Berlin & Eric Estrin Regie: William Fruet Besetzung:
Perry King als Senator Richard Adams,
Mimi Kuzyk als Dr. Leslie McKenna,
John Novak als Dave Pettigrew,
Ken Ryan als Agent Tennyson,
Garvin Cross als Agent Bauer,
David Neale als Evan Branch,
Jan D'Arcy als Martha Adams,
Scott Swanson als Kyle Haller,
Catherine Lough Haggquist als Reporter,
u.a.
Kurzinhalt:
Senator Richard Adams hat gerade vor Journalisten einen neuen Kraftstoffzusatz vorgestellt, mit dem die Luftverschmutzung der Vergangenheit angehören soll, da gerät er in einem schweren Autounfall. Sein Chauffeur kommt dabei ums Leben, er selbst erwacht mit nur vernachlässigbaren Verletzungen im Krankenhaus. Und doch ist seine Ärztin, Dr. Leslie McKenna, beunruhigt, zeigen doch die Röntgenaufnahmen seines Gehirns ungewöhnlicherweise vier Hirnlappen, statt den üblichen zwei. Kurz darauf wird Richards von Männern in Schwarz entführt. Er findet sich, an einen Stuhl gefesselt, in einem dunklen Raum wieder, wo ihm alle möglichen Fragen gestellt werden – zu seiner Herkunft, seiner Mission, und so weiter – die für ihn keinen Sinn ergeben. Seine Entführer zeigen sich darüber enttäuscht – und geben den Auftrag, ihn zu ermorden. Während der Fahrt gelingt Richard jedoch die Flucht. Er sucht bei seiner Mutter Zuflucht – nur um zu erkennen, dass diese Teil der Verschwörung ist. Mit Hilfe von Dr. McKenna versucht er schließlich, dieser – und seiner veränderten Physiologie – auf den Grund zu gehen, und fördert schließlich so unglaubliches wie erschreckendes zu Tage…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Wer bin ich?" leidet darunter, dass zumindest ich viele der Offenbarungen und Wendungen zu offensichtlich fand. In dem Moment, wo ihm Dr. McKenna das Röntgenbild seines Gehirns zeigt, spätestens aber wenn man ihn verhört, weiß man aufgrund dem, was gesprochen wird eigentlich schon ziemlich genau, was hier vor sich geht: Nämlich, dass wir von Aliens unterwandert wurden, die eine geheime Agenda verfolgen. Leider aber tappt Richard Adams auch nach dieser Szene noch sehr lange Zeit enorm im Dunkeln, und ihm dabei zuzusehen, wie er Dinge (definitiv) herausfindet, die ich bereits (richtig) vermutet hatte, war nur bedingt spannend. Aber es ist nicht nur das größere Ganze, auch im Detail gab es Dinge, die mir eigentlich sofort klar waren, und die Richard & Leslie ursprünglich verwirren; wie z.B. das mit der Kugel. Für mich war eigentlich das erste Mal, dass wir ihn sahen klar, dass es sich hierbei wohl um ihren Heimatplaneten handelt. Aber auch, dass sie sich am Ende echt fragen, wozu dieser wie Richard aussehende Klon im Tank gut ist – ganz ehrlich, das war doch wohl offensichtlich.
Ich fand auch vieles am Ablauf seltsam, wie z.B., warum man ihn nicht gleich an Ort und Stelle ermordete, sondern ihm die Gelegenheit gab, aus dem Auto zu entkommen. Oder auch, warum man ihm nicht von vornherein bei seiner Mutter – als einzige enge Bezugsperson die logische Anlaufstelle – aufgelauert ist (dass diese Teil der Verschwörung ist, war übrigens ein weiteres dieser extrem vorhersehbaren Elemente). Und auch, dass diese Einstiche am Arm noch nie jemandem aufgefallen sein sollen (im Übrigen hätte ich mir an Richards Stelle, nur um auf Nummer sicher zu gehen, die Arme des Reporters zeigen lassen), erschien mir unplausibel. Last but not least haben zumindest mir bei "Wer bin ich?" die bekannten Gesichter gefehlt, die andere Episoden in der Vergangenheit auch schon mal aufgewertet haben (wie zuletzt "Haus des Schreckens"); wobei das natürlich bis zu einem gewissen Grad immer insofern subjektiv ist, als es halt natürlich davon abhängt, was man sich ansieht; immerhin können Perry King und Mimi Kuzyk auf lange Karrieren im Film- und Serienbereich zurückblicken. Für mich sind sie aber halt größtenteils unbeschriebene Blätter. Trotz dieser ausführlichen Kritik, ein paar gelungene Aspekte gab es doch auch. So fand ich die Idee hinter dieser Alien-Invasion, sowie den Plan den sie verfolgen, nicht grundsätzlich schlecht. Die Dynamik zwischen Richard und Leslie – bzw. Perry und Mimi – hatte es mir ebenfalls durchaus angetan. Sowohl das Design als auch die Umsetzung der Alien-Puppe im Tank fand ich ebenfalls nett. In erster Linie stach für mich aber die wirklich gelungene Body Horror-Einlage um die Fingernägel hervor. Die ist mir doch ordentlich eingefahren. Davon abgesehen fand ich "Wer bin ich?" aber leider doch sehr unauffällig.
Fazit:
"Wer bin ich?" litt darunter, dass für mich vieles schon sehr früh klar war, und ich danach den Figuren dabei zusehen konnte, wie sie endlich die selben Schlüsse ziehen. Manches – wie z.B., dass anderen Menschen um sie herum noch nie die Einstiche in den Armen aufgefallen sein sollen – erschien mir zudem doch eher unglaubwürdig. Im Vergleich zu anderen "Outer Limits"-Episoden lässt es "Wer bin ich?" zudem an (zumindest mir) bekannten Gesichtern vermissen. Und das düstere Ende fand ich auch etwas aufgesetzt. Die Grundidee hinter der Story rund um Aliens, die Schlüsselpositionen besetzen und so die Umgestaltung der Erde vorantreiben, um diese für sie lebensfähig zu machen, war aber grundsätzlich ganz nett. Und ein paar gelungene Momente und/oder Elemente gab es auch. Insgesamt ist mir die Episode aber doch etwas zu unaufgeregt (und -regend) vor sich hingeplätschert.