Die dreibeinigen Herrscher - 1x06: Wills große Versuchung
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Originaltitel: Chateau Ricordeau, France: July, 2089 AD Episodennummer: 1x06 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 20. Oktober 1984 Erstausstrahlung D: 20. April 1986 Drehbuch: Alick Rowe, nach dem Roman von John Christopher Regie: Graham Theakston Besetzung:
John Shackley als Will Parker,
Jim Baker als Henry Parker,
Ceri Seel als Beanpole,
Charlotte Long als Eloise,
Jeremy Young als Count,
Pamela Salem als Countess,
Robin Langford als Duc de Sarlat,
Nadio Fortune als Christophe,
Kieran Montague als Guernichet,
Terry Forrestal als Trouillon u.a.
Kurzinhalt:
Während seiner Genesung im Schloss Ricordeau sind sich Will und die Tochter des Herzogs, Eloise, näher gekommen. Obwohl eigentlich vorgesehen war, dass diese den Herzog von Sarlat heiratet, macht man Will nun den Vorschlag, im Schloss zu bleiben, und Eloise zu ehelichen. Da sich die beiden ganz offensichtlich sehr ineinander verliebt haben, und Will noch dazu diese Gefühle zum ersten Mal in seinem Leben spürt, fällt ihm die Entscheidung sichtlich schwer. Zumal Beanpole und insbesondere Henry immer mehr darauf drängen, die Reise zum weißen Berg nun so rasch als möglich fortzusetzen. Letztendlich hofft Will auf das beste beider Welten: Er will noch etwas bleiben und Eloise heiraten, in der Hoffnung, dass sich diese ihnen dann anschließt. Doch so lange können und wollen seine Freunde nicht warten…
Review (kann Spoiler enthalten):
So ziemlich das einzig Positive, was ich im Hinblick auf "Wills große Versuchung" festhalten kann ist, dass ich eben diese titelspendende Versuchung, bzw. Wills daraus resultierenden Zwiespalt, durchaus nachfühlen konnte. Davon abgesehen fand ich das aber leider ziemlich schwach. Das beginnt schon dabei, dass ich die schauspielerischen Leistungen nach wie vor doch eher durchwachsen finde. Dies gilt insbesondere für Henry Parker; aber auch von John Shackley war ich in einzelnen Momenten (wie z.B. wenn Eloise ihn zu Beginn darauf hinweist, dass er mit seinen Freunden reden sollte) diesmal nicht übermäßig begeistert. Sehr klischeehaft und kindisch fand ich auch die Reaktion insbesondere von Henry, und wie das Ganze dann sogar in einer Rauferei ausartet. Generell, so gut mir die Liebesgeschichte an sich noch gefallen haben mag, aber die Eifersuchtsdramen rund um ihren "Ex", sowie eben Henry, haben mich doch ziemlich angeödet. Grundsätzlich noch ganz nett, weil durchaus schockierend, war dann zwar die Offenbarung, dass Eloise bereits "geweiht" wurde. Allerdings fand ich diesen Twist auch insofern problematisch, als sie eigentlich in keinster Weise einen weniger emotionalen und/oder unabhängigen Eindruck machen würde Im Gegensatz zu Jack, der tatsächlich verändert und fast ein bisschen Zombie-mäßig von dieser zurückzukehren schien, wirkt sie eigentlich völlig normal. Damit nimmt man jedoch der Weihe letztendlich viel von ihrem Schrecken. Vor allem aber finde ich, dass es besser gewesen wäre, wenn man dieses Zwischenspiel im Schloss deutlich gekürzt und möglicherweise sogar auf nur eine einzige Episode zurechtgestutzt hätte. Weil so legte meinem Empfinden nach eine Story, die mit dem Besuch von Paris endlich wieder Fahrt aufzunehmen schien, praktisch eine Vollbremsung hin. Wobei man zumindest darauf hoffen kann, dass sich diese nun mit der Offenbarung und um Eloises Weihung erledigt haben sollte.
Fazit:
Bei "Wills große Versuchung" ist mir dann doch deutlich zu wenig weitergegangen. Der Twist am Ende rund um Eloise mag zwar grundsätzlich sitzen, und Wills Entscheidung in einem tragischen Licht erscheinen lassen, die Tatsache dass sie trotz der Weihe sehr eigenständig, unabhängig und emotional wirkt, nimmt der Prozedur aber einiges an Schrecken. Die schauspielerischen Leistungen waren zudem diesmal teilweise doch ziemlich durchwachsen. Und die Eifersuchtsdramen sowohl rund um Henry (der sich dann mit Will sogar eine kleine Rauferei liefert) als auch Eloise früheren Verlobten fand ich auch höchst entbehrlich. Immerhin dürfte die Offenbarung rund um Eloise nun aber wohl dafür sorgen, dass nach Henry und Beanpole nun auch Will das Chateau hinter sich lässt, und die Reise zum weißen Berg somit nach diesem Intermezzo endlich weitergehen kann.