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Peripherie - 1x03: Haptischer Nebel Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: Haptic Drift
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 28. Oktober 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Scott B. Smith
Regie: Alrick Riley
Besetzung: Chloë Grace Moretz als Flynne Fisher, Gary Carr als Wilf Netherton, Jack Reynor als Burton Fisher, JJ Feild als Lev Zubov, T'Nia Miller als Cherise Nuland, Louis Herthum als Corbell Pickett, Katie Leung als Ash, Melinda Page Hamilton als Ella Fisher, Chris Coy als Jasper Baker, Alex Hernandez als Tommy Constantine, Julian Moore-Cook als Ossian, Adelind Horan als Billy Ann Baker, Eli Goree als Conner Penske, Charlotte Riley als Aelita West, David Hoflin als Daniel, Miles Barrow als Macon, Gavin Dunn als Edward, India Mullen als Mary Pickett, Harrison Gilbertson als Atticus, Duke Davis Roberts als Cash u.a.

Kurzinhalt: Der ruchlose Gangsterboss Corbell Pickett ein lukratives Angebot – inklusive eines Vorschusses – erhalten, um die Fisher-Familie auszuschalten. Doch statt sich unüberlegt darauf zu stürzen, lässt ihn die Höhe des Honorars vielmehr innehalten, und die verschiedenen Optionen die sich ihm nun bieten mit seiner Frau Mary besprechen. Flynne hat indes bei einem weiteren Besuch in der Zukunft erfahren, dass Pickett auf sie und ihre Familie angesetzt wurde. Als er Burton darüber informiert, trifft er sich mit dem Gangsterboss, um ihm ein Gegenangebot zu machen. Flynne kehrt indes wieder in die Zukunft zurück, um nun, da ihre Mutter geheilt wurde, ihren Teil der Abmachung zu erfüllen. Sie teilt Wilf und den anderen alles mit, was sie über Aelitas letzten Aufenthaltsort weiß. Man beschließt darauf, den von Flynne ausgeführten Auftrag zu rekonstruieren, in der Hoffnung, so Hinweise darauf zu finden, wo sich Aelita versteckt hält. Doch Cherise Nuland, die Geschäftsführerin von Research Institute, ist ihnen dicht auf den Fersen…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios In "Haptischer Nebel" erfahren wir ein bisschen mehr von Corbell Pickett. So gibt es gleich zu Beginn einen Flashback ins Jahr 2015, wo dieser auf ruchlose Art und Weise eine ihm wohl im Weg stehende Bikergang ausschaltet (in dem Moment, wo er von einer lebenslangen Garantie spricht, weiß man eigentlich schon, was sie erwarten wird). Danach überraschte er mir aber insofern, als ich eigentlich erwartet hätte, dass er sich nun da das Geld eingelangt ist (bis dahin hielt er das Angebot ja für einen Scherz) sofort auf den Auftrag, die Fishers zu ermorden, stürzen würde. Stattdessen hält er doch tatsächlich inne, und denkt zusammen mit seiner Frau über die Implikationen des Ganzen nach. Das hätte ich so nicht erwartet. Recht nett fand ich dann zudem das Treffen zwischen ihm und Burton, wo dieser ihm dieser einerseits ein durchaus verlockendes Angebot macht, ihn zugleich jedoch auch bedroht. Damit steckt Pickett nun ziemlich in der Zwickmühle, kann er sich doch denken, dass Leute die ihm derart viel Geld zahlen würden um die Fishers zu ermorden, ein Nein nicht einfach so akzeptieren werden. Aufgrund dieser Aspekte hat mir sein Handlungsstrang hier jedenfalls besser gefallen, als in den ersten beiden Episoden. Dennoch bleibt er nach wie vor der schwächste, und bleibe ich skeptisch, ob dieser unbedingt notwendig ist.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich die Zukunftsszenen leider auch schon mal packender fand. Erst am Ende dreht man diesbezüglich auf, wenn Flynne und Wilf von Cherises Agenten angegriffen werden – wobei sich Flynne wiederum für meinen Geschmack damit, wie sie auf die Waffe zuläuft statt ihr auszuweichen, für ihre Verhältnisse ungewöhnlich ungeschickt angestellt hat. Davor ist "Haptischer Nebel" in erster Linie damit beschäftigt, Wilf und Cherise näher zu beleuchten. Vor allem von ersterem – der sich hier als Aelitas (wenn auch nicht leiblicher) Bruder herausstellt – erfahren wir hier einiges; nicht zuletzt, wie er und Aelita einst von einer reichen Familie "gekauft" wurden, und er im Zuge dessen von seinem ursprünglichen Namen Wolfgang umgetauft wurde. Aber auch die Begegnung mit seiner Mutter war durchaus spannend mitzuverfolgen. Und nicht zuletzt widmet sich "Haptischer Nebel" auch den offensichtlich zwischen ihm und Flynne aufsteigenden romantischen Gefühlen, die sich – nach einer coolen Split-Screen Einlage und der Begegnung dem Polizisten – dann schließlich in einem Kuss entlädt. Man darf gespannt sein, wo sich das hinentwickeln wird – nicht zuletzt, als dies eine Liebe ist, die aufgrund der Tatsache, dass die beiden sieben Jahrzehnte voneinander entfernt sind, von vornherein zum Scheitern verurteilt zu sein scheint. Last but not least erhalten wir hier nun auch von der vermeintlich großen Gegnerin Cherise einen etwas besseren Eindruck – wobei bei mir ihr Treffen mit Aelitas alter Freundin deutlich stärker gewirkt hat, als das Treffen mit ihrem Untergebenen (wo in erster Linie die Location und das mit dem plötzlich durchsichtigen Boden hervorstach). In erster Linie ist es aber der charismatischen Performance von T'Nia Miller zu verdanken, dass es der Figur ansatzweise gelingt, zumindest ein bisschen aus dem Korsett des typisch-klischeehaften Bösewichts auszubrechen. Im Vergleich zu den ersten beiden Episoden hat es mir aber etwas an den packenden Momenten und/oder großen Offenbarungen gefehlt.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios In "Haptischer Nebel" stehen statt den Fishers eher die Nebencharaktere im Mittelpunkt. So erfahren wir hier u.a. mehr über Wilfs Vergangenheit, und dass es sich bei ihm um den (Adoptiv-)Bruder von Aelita handelt. Aber auch den Gangsterboss Pickett lernen wir hier besser kennen; seinen Handlungsstrang finde ich zwar nach wie vor mit am Uninteressantesten, immerhin konnten mir seine Szenen hier aber schon besser gefallen als in den ersten beiden Episoden. Und auch auf die vermeintlich große Bösewichtin Cherise Nuland erhaschen wir hier zum ersten Mal einen näheren Blick. Diese finde ich bislang recht klischeehaft geschrieben, T'Nia Millers Ausstrahlung wertet die Figur aber auf. Die Episode selbst fand ich jedenfalls durchaus ok, die ersten beiden Folgen haben mich aber doch mehr gepackt. Dies liegt sicher auch daran, dass mich nach wie vor alles rund um Flynne und Wilf am meisten interessiert – und die traten diesmal eben zugunsten anderer Personen etwas in den Hintergrund. Wenn die beiden zu sehen waren, drehte aber auch "Haptischer Nebel" wieder ordentlich auf.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime Video)








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