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Andromeda - 1x06: Die große Schlacht Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: Angel Dark, Demon Bright
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 06. November 2000
Erstausstrahlung D: 03. Oktober 2001
Drehbuch: Robert Hewitt Wolfe
Regie: Allan Eastman
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Brent Stait als Rev Bem, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Jo Bates als Captain Borotep Yeshgar u.a.

Kurzinhalt: Tyr besteht darauf, dass sich Trance ans Steuer der Andromeda setzt, und diese durch den Slipstream fliegt. Angesichts ihrer kleinen Crew hält er es für wichtig, dass jeder von ihnen diese essentielle Funktion an Bord ausüben kann. Trance lässt sich überreden, der Flug durch den Slipstream gestaltet sich jedoch recht holprig, weshalb das Schiff ihn beschädigt wieder verlässt. Doch nicht nur das: Irgendwie kam es durch den Flug zu einer Zeitreise. Die Andromeda ist dadurch in der Vergangenheit gelandet, und das just unmittelbar vor der letzten, entscheidenden Schlacht im Krieg zwischen dem Commonwealth und den Nieztscheanern. Captain Hunt würde sich damit die Gelegenheit bieten, die Geschichte umzuschreiben. Denn mit dem Wissen ob der "historischen" Schlacht könnte er das Blatt zugunsten des Commonwealth drehen. Doch welche Auswirkungen hätte dies auf die Vergangenheit seiner restlichen Crew? Und ist es überhaupt möglich, die Geschichte zu verändern – oder kam der Andromeda in dieser entscheidenden Schlacht schon immer eine gewisse, wichtige Rolle zu?


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "Die große Schlacht" ist eine Zeitreise-Geschichte. Wenn ihr meine Reviews schon eine Weile verfolgt, sollte euch bekannt sein, dass diese zu meinen Favoriten zählen. Insofern hatte die Episode, nachdem dies klar wurde, bei mir gleich mal einen Stein im Brett. Jedoch: Einfach nur eine Zeitreise allein ist letztendlich zu wenig. Sie bietet grundsätzlich mal eine vielversprechende und faszinierende Ausgangsposition, man muss aber schon in weiterer Folge mit dieser auch etwas anzufangen wissen. Erfreulicherweise war eben dies bei "Die große Schlacht" auch absolut der Fall. Zugegeben, die Idee dahinter, zu so einem bedeutenden historischen Ereignis zurückzuspringen, und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob man den Verlauf der Geschichte verändern kann – und noch wichtiger, dies denn auch tun soll – ist alles andere als neu, und erinnert nicht zuletzt an den SF-Klassiker "Der letzte Countdown". Allerdings, der hatte mich bei meiner Erstsichtung vor ein paar Jahren ja doch eher enttäuscht, weil er es aus diesem faszinierenden moralischen Dilemma kaum etwas herausgeholt hat, da sich dort eigentlich alle von vornherein einig waren, dass man natürlich alles daran setzen muss, den Angriff auf Pearl Harbor zu verhindern – ungeachtet der möglichen Konsequenzen auf den weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs.

"Die große Schlacht" macht es hier ungleich besser. Hier setzt sich nämlich insbesondere Dylan Hunt ernsthaft mit der Frage auseinander, ob er in den Verlauf der Geschichte eingreifen darf, bzw. soll – und wenn ja noch dazu in welcher Hinsicht. Immerhin argumentiert Tyr, dass das Commonwealth zum Zeitpunkt der Schlacht im Witchhead-Nebel bereits ziemlich geschwächt war, und die anstehende Invasion der Erde durch die Magog nicht mehr hätte verhindern können – weshalb er vielmehr vorschlägt, die Nietzscheaner zu unterstützen. Zwar war mir relativ früh klar, dass sich Hunt nie im Leben dafür entscheiden würde; nicht zuletzt, als man argumentieren kann, dass die Menschheit nach einer Eroberung durch die Nietzscheaner nicht wesentlich besser dran wären als unter den Magog. Aber allein den Gedanken fand ich schon spannend. In weiterer Folge punktete "Die große Schlacht" dann einerseits mit der – harten – Entscheidung, die Hunt hier trifft: Er will an der Vergangenheit nichts verändern, die Geschichte soll den bekannten Gang nehmen, weshalb er sich aus der Schlacht raushalten will. Ganz ehrlich: Ich stimme ihm zu, dass das vermutlich die richtige Entscheidung ist – bin mir aber nicht sicher, ob es mir an seiner Stelle gelungen wäre, eben diese zu treffen. Doch es geht noch weiter: Denn als die Flotte der Nietzscheaner eintrifft, ist sie dreimal so groß wie sie sein sollte. Dies wiederum zwingt die Crew der Andromeda dazu, den zuvor von Harper ausgeheckten Plan tatsächlich in die Tat umzusetzen, und mit einem Schlag rund 1.000 Schiffe auszuschalten – und damit zugleich rund 100.000 Leben auszulöschen. Dass man Hunt anmerkt, wie schwer diese Schuld auf ihn lastet, wertet nicht nur ihn als Figur, sondern auch die Folge an sich enorm auf. Gleiches gilt natürlich auch für Tyr, der sich hier Dylans Entscheidung beugt – was auf ihn insofern nochmal schwerer lastet, als es sich bei den Nietzscheanern um sein Volk handelt. Ein weiterer Pluspunkt war für mich, wie man sich hier mit den zwei Theorien im Hinblick auf Zeitreisen auseinandersetzt. Und die Effekte – auch bei der Schlacht am Ende – konnten sich (abseits der mich nach wie vor nicht überzeugenden Raketen) auch wieder sehen lassen. Für eine (noch) höhere Wertung mag zwar dieses letzte, gewisse Etwas gefehlt haben. Wirklich etwas falsch gemacht hat "Die große Schlacht" aber nicht; ganz im Gegenteil!

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel "Die große Schlacht" war definitiv die bislang "Star Trek"-igste, und insgesamt auch beste Episode der Serie (Zufall, oder vielmehr die logische Konsequenz daraus?). Ich mag Zeitreisegeschichten ja grundsätzlich, hier hat man aber darüber hinaus aus wirklich was aus der spannenden Grundidee gemacht. Insbesondere mit Captain Hunt fühlte ich dabei aufgrund des moralischen Dilemmas in dem er sich wiederfindet definitiv mit. Aber auch auf Tyr lasten die Ereignisse hier schwer. Mir gefiel zudem, wie man hier unweigerlich mehrere Vorgehensweisen – darunter auch, sich auf die Seite der Nietzscheaner zu schlagen – in Erwägung ziehen muss. Und selbst als Dylan dann die schwere Entscheidung trifft, den Untergang des Commonwealth nicht zu verhindern, sieht er sich letztlich dazu gezwungen, einzugreifen, und unzählige (nieztscheanische) Leben zu beenden. Das war schon hart. Insgesamt jedenfalls eine wirklich starke Episode – und für mich auch die erste, der es gelang, das in der Serie steckende Potential voll auszuschöpfen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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