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Mission Erde - 1x03: Wunderheilung Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Miracle
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 20. Oktober 1997
Erstausstrahlung D: 10. Juni 1999
Drehbuch: .C. Fontana
Regie: David Warry-Smith
Besetzung: Kevin Kilner als William Boone, Lisa Howard als Lili Marquette, Von Flores als Ronald Sandoval, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, Emily Hampshire als Julie Payton, Peter Krantz als Reverend Travis Murray, David Calderisi als Barry Calvert, Janet Zenik als Ne'eg, Sam Malkin als Reggie, Caroline Neilson als Hospital Administrator, Karen Holness als Newscaster u.a.

Kurzinhalt: William Boone wird auf eine Person aufmerksam, die offenbar vor hat, sich von einem hohen Gebäude zu stürzen. Er eilt sofort nach oben, und sieht sich der jungen Julie Payton gegenüber. Aufgrund seines Implantats kann er sich an die Meldungen über sie erinnern: Vor zehn Jahren hat sie bei einem tragischen Unfall nicht nur ihre Eltern, sondern auch beide Arme verloren. Nun scheint sie des Lebens überdrüssig zu sein – doch William kann sie davon überzeugen, vom Sims herunterzukommen. Durch die Berichterstattung über ihren Selbstmordversuch wird Da'an auf ihr Schicksal aufmerksam. Die Taylons haben in den letzten Jahren daran gearbeitet, ihre fortschrittliche medizinische Technologie auch für Menschen nutzbar zu machen. Dazu gehört auch ein Gerät, welches Gliedmaße nachwachsen lässt. Da'an bietet Julie an, sich als erste der experimentellen Prozedur zu unterziehen – was diese nur zu gerne annimmt. Die Operation verläuft erfolgreich. Bei der nachfolgenden Pressekonferenz meint Julie, hinter Da'an einen Heiligenschein auszumachen – was wiederum die Kirche der Companions rund um Reverend Travis Murray für ihre Zwecke zu nutzen weiß…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Für das Drehbuch von "Wunderheilung" hat man für diese Serie, die auf ein Konzept von Gene Roddenberry zurückgeht und von seiner Frau (bzw. zu diesem Zeitpunkt schon Witwe) Majel Barrett-Roddenberry (mit-)produziert wurde, eine weitere "Star Trek"-Veteranin engagiert, nämlich D.C. Fontana. Am interessantesten an ihrem Skript fand ich, dass letztendlich eigentlich nur William Boone in erster Linie Julies Wohl im Sinn zu haben scheint. Da'an und die Taylons heilen sie zwar (kurzzeitig), dabei geht es ihnen aber (vermeintlich) weniger darum, Gutes zu tun, als die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen. Aber auch der Widerstand rund um Jonathan Doors sieht in Julie eher einen Mittel für ihren Zweck – bzw. in ihrer Heilung eher das genaue Gegenteil, läuft die dadurch verstärkte Verehrung der Taylon doch gegen ihre Pläne und Ziele. Und von der Kirche der Companions rede ich natürlich gar nicht erst. Auch ohne die Offenbarung am Ende, dass Reverend Murray direkt mit Da'an in Kontakt steht, war klar, dass auch sie Julie nur benutzen, um ihre eigene Agenda voranzutreiben.

Die Art und Weise, wie Julie hier somit letztendlich zum Spielball größerer Mächte ist, die an ihrem Schicksal nur marginal interessiert sind, war für mich jedenfalls die hervorstechendste Eigenschaft der Episode. Aber auch alles rund um die Kirche der Companions hatte es mir angetan. Ich bin ja bekanntermaßen Atheist, und mehr noch dem Glauben an sich religiösen Institutionen gegenüber sehr kritisch eingestellt. Insofern predigte "Wunderheilung" mit seinen religionskritischen Untertönen in meinem Fall genau zum Chor. Und die Offenbarung, dass die Taylons die Menschheit vermutlich auch schon früher besucht haben, war ebenfalls interessant. Negativ machte sich bei mir in erster Linie das für meinen Geschmack dann doch etwas zu glückliche Ende bemerkbar. Zwar fühlt sich dieses definitiv wie "Gene Roddenberry" an, aber wie gelassen Julie den neuerlichen Verlust ihrer Hände hinnimmt, nahm dieser Wendung leider viel an Tragik und emotionaler Wirkung. Ich sage ja nicht, dass es besser gewesen wäre, wenn sie nach dieser Erfahrung emotional wieder an dem Punkt vom Anfang der Folge gestanden wäre, wo sie dabei war, sich das Leben zu nehmen. Aber ich denke doch, dass sich ein gesunder Mittelweg aus beidem hätte finden lassen. Dass sie stattdessen meint, die Taylons hätten sie letztendlich trotzdem geheilt, auch wenn die Wiederherstellung ihrer Hände gescheitert ist, war mir aber halt der schönen heilen Welt doch etwas zu viel. Zudem ist "Wunderheilung" zweifellos nicht mehr so spannend und/oder faszinierend, wie es die ersten beiden Folgen waren. Wie ich leider generell fand, dass sie nach dem noch sehr interessanten Setup mit zunehmender Laufzeit doch eher abgebaut hat. Insgesamt gab es hier aber genug interessante und/oder gelungene Elemente, um mich zumindest durchschnittlich gut zu unterhalten.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox An "Wunderheilung" stach für mich in erster Linie hervor, wie fast alle – außer Boone – wenn es um Julie geht in erster Linie ihre eigenen Ziele zu verfolgen scheinen. Dass dies für den Widerstand ebenso gilt wie für die Taylons, verlieh dem Ganzen eine nette Ambivalenz. Als überzeugter Atheist sprachen mich zudem die religionskritischen Töne sehr an. Und die Offenbarung rund um die früheren Besuche der Taylons fand ich ebenfalls spannend. Allerdings: nach noch recht gefälligem Beginn plätscherte die Handlung meines Erachtens dann zunehmend vor sich hin. Vor allem aber war mir das Ende – auch wenn ich natürlich nicht gewollt hätte, dass die Story in einen tragischen Ausgang mündet – dann doch etwas zu glücklich. Letztendlich fand ich die "Die Wunderheilung" eher in klinischer Hinsicht interessant, denn auf emotionaler Ebene mitreißend.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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