Originaltitel: Flower Child Episodennummer: 1x21 Bewertung: Erstausstrahlung US: 04. Juni 1995 Erstausstrahlung D: 24. März 1996 Drehbuch: Carl Cramer Regie: Jim Charleston Besetzung:
Debrah Farentino als Devon Adair,
Clancy Brown als John Danziger,
Sullivan Walker als Yale,
Jessica Steen als Dr. Julia Heller,
Rebecca Gayheart als Bess Martin,
John Gegenhuber als Morgan Martin,
Joey Zimmerman als Ulysses Adair,
J. Madison Wright als True Danziger,
Antonio Sabato Jr. als Alonzo Solace,
Walter Norman als Walman,
Marcia Magus als Magus,
Rockmond Dunbar als Baines,
Jeff L. Deist als Grendler #1 u.a.
Kurzinhalt:
Schön langsam wird es wärmer. Zwar traut man sich noch nicht, das Wintercamp endgültig zu verlassen, da man nicht doch noch in einen Schneesturm geraten will, man beginnt sich aber doch zumindest langsam, auf die Abreise vorzubereiten. Dazu gilt auch, die Umgebung zu erkunden, und einen Weg zu finden, der sicher aus dem Tal herausführt – und der zudem mit den Fahrzeugen befahrbar ist. Auf einer eben solchen Erkundungsmission stoßen Bess und John auf eine schön aussehende Blume. Als sie sich darüber beugen, werden sie von gelben Sporen getroffen. Zuerst denken sie sich nichts dabei, dann jedoch klagen beide über Bauchschmerzen. Bei John gelingt es, den Organismus aus dem Körper zu entfernen, doch Bess wehrt sich – und bis es endlich gelungen ist, sie zu betäuben, hat sich dieser schon zu weit verteilt, als dass ihn Julia einfach so entfernen könnte. Man vermutet, dass die Sporen den Blumen zur Fortpflanzung dienen – und Bess eben deshalb den Drang verspürt, das Camp zu verlassen, und an einen bestimmten Ort zu gelangen. In der Nacht gelingt ihr dann schließlich die Flucht. Morgan, Julia und Alonzo nehmen die Verfolgung auf…
Review:
"Ein Planet wird erlöst" beginnt recht vielversprechend. Ja, das mit den Blumen und den Sporen lässt einen natürlich an die klassische "Star Trek"-Folge "Falsche Paradiese" denken, aber die Grundidee dahinter war ganz nett. Die Episode bringt zudem, nachdem sie zuletzt nur mehr sporadisch zur Geltung kam, wieder einmal Bess so richtig ins Scheinwerferlicht. In weiterer Folge darf sich dann zudem auch Morgan wieder von seiner heldenhaft-aufopfernden Seite zeigen. Sein Verhalten hier ist dabei weniger als Läuterung zu verstehen, denn als Bestätigung der bisherigen Darstellung. Egal ob in der Pilotfolge oder auch bei "Der Stein der Zukunft", Morgan war auch in der Vergangenheit – trotz seines ausgeprägten Überlebensinstinkts – dazu bereit, sein Leben für seine Frau Bess zu riskieren. Auch hier wieder setzt er sein Leben aufs Spiel, um sie zu retten. Gerade auch bei einer Figur wie ihm halte ich es für wichtig, dass uns auch immer wieder seine positiveren Seiten vor Augen geführt werden – wenn uns auch natürlich zugleich bewusst ist, dass er dies für keine andere Person getan hätte.
Und auch die Wendung am Ende war grundsätzlich ein netter Einfall: Dort stellt sich dann heraus, dass es nicht "nur" darum geht, dass sich eine bestimmte Blume fortpflanzt, sondern vielmehr – da ja alles auf dem Planeten miteinander verbunden ist – die Sporen vielmehr dazu dienen, den Frühling auszulösen. Eben dort sind wir dann aber auch schon bei den Problemen der Folge angekommen – denn, ganz ehrlich: Dass es der Planet seinen Bewohnern so schwer macht, eben dieses Ziel zu erreichen, ist völlig unlogisch. Wenn es um Menschen geht, könnte man es sich insofern vielleicht noch erklären, als diese nicht eigentlich Teil des Planeten sind, und deshalb anders auf die Sporen reagieren. Aber bei der Verfolgung von Bess stößt man ja auch auf einen toten Grendler. Warum sollten die Sporen einen – wenn auch unbeabsichtigt – umbringen? Egal ob es nun um Fortpflanzung oder wie in diesem Fall um das Erfüllen einer wichtigen Funktion für den ganzen Planeten geht, aber: Das ergibt einfach überhaupt keinen Sinn – weil ich will natürlich, dass die Überträger ihren Zweck erfüllen. Dann sollen sie von mir aus auch in der Grube sterben – aber doch nicht vorher. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Warum lagen da Skelette kurz vor der Grube? Hätten die nicht wenn dann in der Grube liegen müssen (wobei sie so tief ist, dass wir das wiederum nicht gesehen hätten)?! Vor allem aber hat es der Story leider insofern sehr an Spannung gemangelt, weil man natürlich nicht glaubt, dass Bess oder Morgan etwas passieren könnte. Insofern wäre es vielleicht besser gewesen, sich weniger auf die ach-so-großer Lebensgefahr, und mehr auf das Mysterium rund um den Sinn und Zweck der Pollen, zu konzentrieren. Abschließend noch eine Randbemerkung: Die Musik am Ende, als sich Bess und Morgan der Grube nähern, hat mich stark an John Williams Komposition für die Bundeslade in "Jäger des verlorenen Schatzes" erinnert. Ob unbewusst inspiriert oder absichtliche Hommage, kann ich aber natürlich nicht beurteilen.
Fazit:
"Ein Planet wird erlöst" litt in meinem Fall in erster Linie darunter, dass mir alles rund um die Sporen, die ihre Träger umbringen bevor sie ihr Ziel erreichen, nicht wirklich einleuchten wollte. Im Falle der Menschen könnte man es sich noch so erklären, dass die Sporen mit unserer Physiologie – die ja auch auf dem Planeten nicht heimisch ist – nicht 100%ig kompatibel ist, aber einen Grendler hat's ja auch erwischt. Sonderlich erfolgversprechend erscheint mir die Taktik der Blumen jedenfalls nicht. Darüber hinaus hat es "Ein Planet wird erlöst" insofern an Spannung gemangelt, als Bess und Morgan natürlich nichts passieren konnte. Davon abgesehen fand ich die Grundidee hinter der Episode aber eigentlich ganz nett, und konnte mir nicht zuletzt die Auflösung rund um die Funktion der Sporen gut gefallen. Und auch, dass sich Morgan hier wieder von seiner fürsorglich-aufopfernden Seite – zumindest wenn es um Bess geht – zeigen durfte, fand ich positiv. Letztendlich war mir bei "Ein Planet wird erlöst" aber zu viel unlogisch, als dass ich mich auf sie voll und ganz hätte einlassen können.