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Mörder Ahoi Drucken E-Mail
Mörderhatz auf einem ausgemusterten Schlachtschiff Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 11 Dezember 2022
 
Advent-SPECiAL

 
Cyborg
Originaltitel: Murder Ahoy
Produktionsland/jahr: UK 1964
Bewertung:
Studio/Verleih: Lawrence P. Bachmann Productions/MGM
Regie: George Pollock
Produzenten: Lawrence P. Bachmann & Ben Arbeid
Drehbuch: David Pursall & Jack Seddon
Filmmusik: Ron Goodwin
Kamera: Desmond Dickinson
Schnitt: Ernest Walter
Genre: Komödie/Krimi
Kinostart BRD: 19. März 1965
Kinostart USA: 22. September 1964
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Einzel-DVD, Komplettbox
Mit: Margaret Rutherford, Lionel Jeffries, Charles 'Bud' Tingwell, William Mervyn, Joan Benham, Stringer Davis, Nicholas Parsons, Miles Malleson, Henry Oscar, Derek Nimmo, Gerald Cross, Norma Foster, Terence Edmond, Francis Matthews, Lucy Griffiths, Bernard Adams, Tony Quinn, Edna Petrie u.a.


Kurzinhalt: Das Schlachtschiff Battledore wurde schon vor einiger Zeit ausgemustert. Nun ruht es in einem Hafen, wo es dazu dient, verhaltensauffällige Jugendliche wieder auf den rechten Weg zurückzubringen. Durch ein Erbe rückt Miss Marple in die Stiftung nach – und wird bereits bei der ersten Sitzung des Komitees Zeugin eines Mordes. Gerade als ein weiteres Mitglied das Wort erheben und einen wichtigen Umstand ansprechen wollte, kippte er um. Nachdem man ursprünglich von einem Herzinfarkt ausgeht, fällt Miss Marple auf, dass kurz nach dem Todesfall vom unmittelbar davor von ihm konsumierten Schnupftabak jede Spur fehlt. Sie geht davon aus, dass dieser vergiftet war – eine Vermutung, die sie aufgrund von ein paar Resten, die der Mörder übersehen hat, auch bestätigen kann. Um den Fall aufzuklären, stattet Jane Marple, wie es ihr gutes Recht als Stiftungsmitglied ist, der Battledore einen Besuch ab. Doch nicht nur der Captain ist über ihre Anwesenheit alles andere als erfreut…

Review: Szenenbild. Im Gegensatz zu den ersten drei Filmen basiert Margaret Rutherfords letzter Einsatz als Miss Marple nicht auf einer Vorlage von Agatha Christie – und auch wenn ich nicht behaupte, dass sie die Einzige war und ist, die gute Krimis schreiben könnte, und man mit David Pursall und Jack Seddon jene Veteranen beauftragt hat, die bei "16 Uhr 50 ab Paddington" und "Vier Frauen und ein Mord" ihre Vorlagen – teils frei – adaptierten, so sehe ich darin letztendlich doch das größte Manko von "Mörder Ahoi". Es fehlt einfach irgendetwas. Der Fall ist längst nicht so interessant und/oder ausgeklügelt, und wir lernen die Verdächtigen im Vergleich zu den anderen Filmen nur sehr spärlich kennen. Vor allem aber hatte ich den Eindruck, dass der Fall selbst eher was von einem (ungeliebten?) Anhängsel hatte. Das ist dann wohl auch der Punkt, der für mich bei ihm am schwersten wiegt: Zwar haben die Komödien-Elemente im Verlauf der Reihe immer mehr zugenommen, hier nehmen sie nun aber endgültig Überhand – auf Kosten des Krimi-Anteils. Als Ergebnis davon wollte der Fall bei mir einfach nie wirklich Eindruck hinterlassen.

Womit man es bei "Mörder Ahoi" auch nicht zu genau nehmen darf, sind die Morse-Einlagen. Diese werden zwar – ich vermute zumindest, dass es auf ihn zurückgeht – von Ron Goodwin sehr nett vertont; wie seine Musik generell wieder sehr gelungen ist, und viel zum Gelingen des Films beiträgt. Aber entweder haben die Macher selbst keine Ahnung, wie Morsecode funktioniert, oder aber sie dachten sich, ihre Zuseher wüssten es eh nicht besser. Und auch, dass Chief Inspector Craddock der guten Miss Marple auch beim vierten Fall (zumindest anfänglich) immer noch nicht glauben will, wirkt mittlerweile doch ziemlich konstruiert. Immerhin, die besagten Komödien-Elemente funktionieren (im Gegensatz zum Quasi-Nachfolger "Die Morde des Herrn ABC") wieder großartig. Denn auch bei ihrem vierten Einsatz als Miss Marple ist es das reinste Vergnügen, Margaret Rutherford dabei zuzusehen, wie sie konsequent ihren Weg und dabei so mancher Person in ihrer Umgebung gehört auf die Nerven geht. Zudem stellt man ihr hier, mit Captain Sydney De Courcy Rhumstone (gespielt von Lionel Jeffries) auch wieder einen Reibebaum zur Seite, an dem sie sie so richtig schön abarbeiten kann. Die Dynamik zwischen den beiden zählt definitiv zu den größten Stärken des Films. Generell gab es bei "Mörder Ahoi" viele amüsante Momente – wie z.B., wenn die gesamte Crew, da Jane Marple in der Kajüte des Captains einquartiert wird, eine Kabine weiterzieht – woraufhin der letzte von ihnen in der Abstellkammer landet. "Mörder Ahoi" ist zudem jener Film der Reihe, bei dem Mr. Stringer am meisten zu tun bekommt. Auch viele seiner Szenen sind aufgrund der von Stringer Davis herrlich gespielten Tollpatschigkeit sehr amüsant. Und auch die eine oder andere nette Anspielung auf (und zugleich Hommage an) Agatha Christie hat wieder ihren Weg in den Film gefunden. Die Inszenierung von George Pollock ist ebenfalls wieder über jeden Zweifel erhaben. Und generell lässt sich auch mit "Mörder Ahoi" wieder viel Spaß haben. Insgesamt setzt sich jedoch auch mit ihm der über die Reihe hinweg erkennbare Abwärtstrend fort; weshalb es vielleicht ja auch besser ist, dass es keinen fünften Film mehr geben sollte.

Fazit: Szenenbild. Es fängt ja eigentlich ganz vielversprechend an. Die Idee mit der Mordmethode mittels vergiftetem Schnupftabak hat definitiv ihren Reiz, und generell weiß das Setup (wieder einmal) zu gefallen. Leider verliert "Mörder Ahoi" in weiterer Folge den Kriminalfall zunehmend aus den Augen. Es mag daran liegen, dass diesmal keine Vorlage von Agatha Christie zugrunde lag, aber als Krimi ist Margaret Rutherfords letzter Einsatz als Jane Marple ihren früheren Filmen leider recht deutlich unterlegen. Dafür hat man den Humor-Anteil nochmal deutlich reduziert, was ihn zumindest sehr amüsant und damit auch unterhaltsam macht. Man freut sich zudem über so klassische, wiederkehrende Figuren und Elemente wie Mr. Stringer, Inspector Craddock, sowie die Falle für den Mörder. Das Fechtduell am Ende war ebenfalls witzig. Und das Zusammenspiel zwischen Rutherford und den anderen – neben Stringer Davis insbesondere noch Lionel Jeffries als Captain Rhumstone – ist ebenfalls wieder famos. Insofern lässt sich auch mit Margaret Rutherfords letztem Einsatz als Miss Marple wieder viel Spaß haben. Schade nur, dass das Hirnschmalz von ihm nicht einmal ansatzweise so gefordert wird, wie die Bauchmuskeln.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1964 MGM)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2022





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