Originaltitel: Generation Loss Episodennummer: 4x04 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 17. Juli 2022 (HBO) Erstausstrahlung D: 18. Juli 2022 (Sky) Drehbuch: Kevin Lau & Suzanne Wrubel Regie: Paul Cameron Hauptdarsteller:
Evan Rachel Wood als Christina,
Thandiwe Newton als Maeve Millay,
Jeffrey Wright als Bernard Lowe,
Tessa Thompson als Charlotte Hale,
Aaron Paul als Caleb Nichols,
James Marsden als Teddy Floos,
Luke Hemsworth als Ashley Stubbs,
Ed Harris als Man in Black.
Gastdarsteller:
Ariana DeBose als Maya,
Aurora Perrineau als C,
Daniel Wu als Jay,
Morningstar Angeline als Odina,
Nozipho Mclean als Uwade,
Celeste Clark als Frankie,
Hannah James als Temperance Clementine,
Gabriel Sousa als Alpha Bro,
Chris Rickett als Suited G-Man,
Anthony Traina als Gangster in Handcuffs,
A.J. Hierro als Pedestrian,
Victor Winters-Junco als Armed Guard u.a.
Kurzinhalt:
Maeve und Caleb sind Charlotte in die Falle gegangen. Sie infiziert Caleb mit ihrem Virus, der es ihr möglich machen soll, ihn zu kontrollieren. Generell ist genau das die Funktion des neuen Parks: So viele Menschen wie möglich mit diesem anzustecken, auf dass sie ihn daraufhin in der ganzen Welt verbreiten. Doch Maeve gelingt es, die Maschine die für die Kontrolle zuständig ist vorläufig auszuschalten. Darauf versuchen die beiden, mit heiler Haut aus dem Park zu entkommen. Doch im Vergleich zu den Hosts, sowie den von mir bereits kontrollierten Menschen, sind Maeve und Caleb deutlich in der Unterzahl. Christina wird indes von ihrer Freundin Maya mit einem Mann verkuppelt, der ihr seltsam bekannt vorkommt. Und zusammen mit dem dortigen Widerstand sucht Bernard in der Wüste nach einer Waffe…
Review (kann Spoiler enthalten):
Gleich zu Beginn zeigt man uns nochmal ausführlicher den zuvor nur angeteaserten Flashback zu Maeve und Calebs letzten gemeinsamen Mission (zumindest, bevor sie sich auf die Jagd nach dem Mann in Schwarz machten, und dabei im Temperance-Park landeten). "Generationsverlust" deutet hier an, dass Caleb dort schon gestorben sein könnte, was für mich jedoch nicht so recht Sinn ergeben wollte. Letztendlich erweist sich dies jedoch insofern als effektives und gelungenes Spiel mit dem Zuschauer, als zuerst – erwartungsgemäß – bestätigt wird, dass es Maeve gelang, sein Leben zu retten (und sie sich daraufhin, nun da sie mit dem menschlichen Tod so direkt konfrontiert wurde, zurückzieht, damit er ein hoffentlich friedliches, glückliches und langes Leben führen kann), nur um am Ende zu zeigen, dass Caleb nichtsdestotrotz schon lange Tod ist. Inwiefern es sich bei ihren bisherigen Szenen schon nur mehr um Charlottes Simulation – basierend auf seinen Erinnerungen – handelte, oder die entsprechenden Flashbacks einfach irgendwo in die Simulation überging, ist letztendlich nicht relevant (wobei ich mittlerweile tatsächlich von ersterem ausgehe – und somit auch davon, dass es gar keinen Zeitsprung gab, sondern alle drei Handlungsstränge größtenteils parallel ablaufen).
Mehr noch als das verrät uns das Ende von "Generationsverlust" jedoch, dass Charlotte/Dolores (Charlores?) mit ihren Plan Erfolg hatte – und der Feldzug von Caleb und Maeve somit gescheitert ist. Am Ende wird sich Caleb seiner Selbst wieder bewusst, und Charlotte entlässt ihn in ihre Welt – die auch tatsächlich von ihr kontrolliert wird. Ob es sich dabei um Menschen, um Hosts oder um beides handelt, bleibt dabei zwar vorerst offen, ist aber letztendlich auch nicht weiter von Belang. Spannend jedenfalls auch der Turm im Hintergrund, der die von Christina gefundene Zeichnung widerspiegelt. Und doch wissen wir aus dem vermeintlich parallel ablaufenden Handlungsstrang rund um Bernard, Ashley und C (die hier nun, früher als von mir gedacht, wie erwartet als Calebs Tochter Frankie aka "Cookie" offenbart wird), dass es noch zumindest einen kleinen Widerstand gibt, der gegen diese schöne neue Welt rebelliert. Die von Bernard in der Wüste gesuchte Waffe stellt sich indes – auch das konnte man im Verlauf der Episode schon erahnen – als Maeve heraus, die tatsächlich Dolores' große Nemesis ist. Schön auch wieder die Anspielungen darauf, dass Bernard die Ereignisse in der Simulation unzählige Male durchgegangen ist – eben um den (voraussichtlichen) Standort von Maeve zu eruieren. Bleibt noch der Handlungsstrang rund um Christina. Dieser macht in "Generationsverlust" zwar keinen allzu großen Sprung nach vorn, das Kennenlernen zwischen ihr und Teddy war aber dennoch interessant. Vor allem aber bin ich mittlerweile wirklich gespannt, wer für diese Simulation (wenn es denn überhaupt eine ist; ich könnte mich mit dieser Annahme ja auch irren) verantwortlich ist. Im Hinblick auf die mittlerweile erfolgte Absetzung hoffe ich jedenfalls, dass zumindest diese Frage in der vierten Staffel noch beantwortet wird.
Fazit:
Mit "Generationsverlust" hält "Westworld" das hohe Niveau der letzten Folge. Vor allem die Offenbarung am Ende, dass der Kampf gegen Charlotte/Dolores eigentlich schon lange (zumindest vorerst?) verloren ist, stach für mich dabei hervor. Aber auch die Flashbacks zu Calebs damaliger, lebensgefährlicher Verletzung, und wie Maeve hier zum ersten Mal die Bedeutung des endgültigen Todes, der jedem Menschen bevorsteht, erkennt, hatten es mir angetan. Dass ich die eine oder andere Offenbarung schon erahnen konnte, war dabei zumindest für mich nicht von Belang. Zumal insbesondere das Ende, mit "Charlores" schöner neuer Welt, durchaus gesessen hat – und auch der parallelen Storyline rund um Bernard größere Bedeutung verleiht. Während also nun die Verbindung zwischen diesen beiden Handlungssträngen klar ist, bleibt immer noch offen, wie alles rund um Christina hier hineinpasst. In jedem Fall darf man jedoch davon ausgehen, dass auch dort das Liebesglück zwischen ihr und Teddy nicht von Dauer sein wird.