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Outer Limits - 1x04: Seelenwanderung Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: The Second Soul
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 14. April 1995
Erstausstrahlung D: 19. Januar 1998
Drehbuch: Alan Brennert
Regie: Paul Lynch
Besetzung: Mykelti Williamson als Dr. Michael Alders, D.W. Moffett als James Heatherton, Rae Dawn Chong als Karen Heatherton, Richard Grove als Kadimas, Garry Davey als Randall Kelly, Kent Gallie als Jeffrey Littman, Madison Graie als Nancy, Julian Christopher als David Aftergood, Debbie Podowski als Tali MacGregor, Fulvio Cecere als Det. Richard Jacobs, Barry W. Levy als Vila, Yvonne Campeau als Jaru, Alex Diakun als Minister, Victoria Maxwell als First Protester, Dax Belanger als Second Protester, Kevin Conway als The Control Voice u.a.

Kurzinhalt: Als plötzlich ein außerirdisches Raumschiff im Orbit der Erde erscheint, kommt es zum Erstkontakt der Menschheit mit intelligentem Leben von außerhalb ihres Sonnensystems. Doch die N'Tal sind nicht zu einem Freundschaftsbesuch vorbeikommen, sondern brauchen vielmehr unsere Hilfe: Es handelt sich bei ihnen um körperlose Wesen, die jedoch eben solche benötigen, um zu überleben. Sie bitten die Menschheit deshalb darum, dass wir ihnen unsere kürzlich Verstorbenen überlassen, damit sie deren Körper übernehmen – und dabei zugleich wiederbeleben und heilen – können. Ein Jahr später wurde eben dafür ein eigenes Ministerium eingerichtet, welches von Dr. Michael Alders geleitet wird. Dieser hält selbst eigentlich nichts von den N'Tal und dieser neuen Politik, sondern macht einfach seinen Job. Als die Frau seines besten Freundes verunglückt, fleht ihn dieser an, sie auf die Liste zu nehmen, obwohl Angehörige sowie Bekannte des Departments davon eigentlich ausgeschlossen sind. Die Prozedur wird schließlich auf James' Drängen hin durchgeführt – dem es danach jedoch schwer fällt, sich an die Vorschrift zu halten, und keinen Kontakt mit "Karen" zu suchen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Die Grundidee von "Seelenwanderung" war einerseits wirklich originell, und lädt andererseits den Zuschauer dazu ein, sich zu fragen, wie es einem denn selbst mit der Idee geht. Immerhin reden wir hier nicht einfach nur von einer Organtransplantation (gegen die ja wohl niemand etwas haben wird), sondern davon, dass ein anderes Wesen in die Körper unserer kürzlich Verstorbenen schlüpft. Auf der einen Seite natürlich: Gibt es etwas Schöneres, als zu wissen, dass entweder unser eigener Tod oder jener unserer nahen Angehöriger einem anderen Wesen das Leben rettet? Andererseits stelle ich mir den Gedanken, dass da draußen auf einmal andere Personen in den Körpern unserer Verstorbenen vorstellen, schon auch seltsam vor. Natürlich soll man den Kontakt mit ihnen nicht aktiv suchen, aber wie oft kommt es in unserem Leben zu den verrücktesten zufälligen Begegnungen? Man stelle sich vor, man geht die Straße entlang, und dann kommt einem auf einmal eine nahestehende verstorbene Person entgegen. Damit umzugehen, wäre sicherlich alles andere als leicht.

Was "Seelenwanderung" darüber hinaus auszeichnet, ist der Twist am Ende. Wir sind aufgrund der dominierenden Erzählungen in Film- und Fernsehen ja geradezu darauf konditioniert, dass Aliens wenn sie zur Erde kommen böse Absichten verfolgen – ja selbst wenn sie sich ursprünglich wie unsere Freunde verhalten (siehe die parallel von mir gerade besprochenen "V"-Serien). Es war daher durchaus erfrischend, am Ende zu erfahren, dass es den N'tal nicht etwa, wie man zuvor andeutete, darum ging, Leute umzubringen damit sie deren Körper dann besetzen und so einen Großteil ihrer eigenen Bevölkerung (der langsam die Zeit davonläuft) zu retten, sondern vielmehr darum, eine Art Mahnmal für ihren verlorenen Planeten zu errichten. Doch so nett dieser abschließende Clou und so interessant die Grundidee auch gewesen sein mögen, an der Umsetzung haperte es in meinen Augen leider doch eher. So musste bei der Offenbarung der N'tal zu Beginn wohl nicht nur ich gleich an die Vorlonen denken; etwas ein bisschen originelleres und eigenständigeres hätte man sich da schon überlegen können. Deutlich schwerer wiegt allerdings, dass eine Idee allein halt noch keine Story ist. "Seelenwanderung" macht – ähnlich wie "Der Virus" unmittelbar zuvor – leider zu wenig aus einer grundsätzlich vielversprechenden Grundidee. Es hilft auch nicht, dass sich die Episode in Teilbereichen sehr vorhersehbar entwickelt, und bis zuletzt – trotz des zunehmend aufkommenden Verdachts gegen die N'tal – keine Spannung aufkommen will. Da es der Folge darüber hinaus nicht gelang, mich einen Bezug zu Michael aufbauen zu lassen, verfolgte ich das Geschehen letztendlich leider als zwar doch zumindest ansatzweise interessierter, letztendlich aber unbeteiligter Beobachter. Zuletzt sei noch erwähnt, dass "Seelenwanderung" auch im Bereich der Gaststars eher geizt; Rae Dawn Chong, die in "Commando" an der Seite von Arnie zu sehen war, und hier die (kleine) Rolle von Karen spielt, ist schon das höchste der Gefühle. Der Genrefan könnte zudem Richard Grove aus kleinen Gastauftritten bei u.a. "Space Rangers" und "Babylon 5" kennen. Der Rest sagte zumindest mir hingegen nichts. Auch das hilft "Seelenwanderung" jetzt nicht unbedingt.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Die Grundthematik hinter "Seelenwanderung" war so interessant wie originell, und lädt den geneigten Zuschauer dazu ein, sich die Frage zu stellen, wie man selbst darüber denken würde, wenn die hier vorgestellte Fiktion Realität wäre. Davon abgesehen hatte es mir dann insbesondere noch die Offenbarung am Ende angetan, die mit dem im Genre dominierenden Muster bricht, und in mehrfacher Hinsicht für einen versöhnlichen Abschluss sorgt. Bis dahin zog sich "Seelenwanderung" aber teilweise leider doch ordentlich dahin. Eine Idee ist nun mal eben nicht gleichbedeutend mit einer Geschichte, und mir schien es leider so, als wäre es Alan Brennert eher schwer gefallen, ersteres in letzteres umzuwandeln. Das Aussehen der N'Tal erinnerte mich zudem etwas zu sehr an die Vorlonen aus "Babylon 5". Und abseits des netten Abschlussbilds war "Seelenwanderung" in produktionstechnischer Hinsicht doch eher unauffällig. Die Grundidee an sich mag mir zwar noch länger im Kopf herumspuken – die Episode an sich dürfte ich aber wohl doch relativ rasch vergessen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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