She-Hulk: Die Anwältin - 1x05: Grün, fies, und der Hammer in 'ner Jeans
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Originaltitel: Mean, Green, and Straight Poured Into These Jeans Episodennummer: 1x05 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 15. September 2022 Drehbuch: Dana Schwartz Regie: Anu Valia Besetzung:
Tatiana Maslany als Jennifer Walters / She-Hulk,
Ginger Gonzaga als Nikki Ramos,
Jameela Jamil als Titania,
Steve Coulter als Holden Holliway,
Renée Elise Goldsberry als Mallory Book,
Josh Segarra als Augustus 'Pug' Pugliese,
Jon Bass als Todd,
Nicholas Cirillo als Cousin Ched,
Brandon Stanley als Eugene Patilio,
Griffin Matthews als Luke Jacobson,
David Otunga als Derek,
Eddy Rioseco als Noah,
Michel Curiel als Arthur,
Elijah Everett als Security Guard,
Darin Toonder als Robert Wallis,
Vas Sanchez als Pedro The Bartender u.a.
Kurzinhalt:
Jennifer Walters sieht auf einmal überall Werbung für Beauty-Produkte, die mit "She-Hulk" beworben werden. Dahinter steht – just – das Unternehmen von Titania. Jen will nicht, dass diese ihren Namen für ihre eigene Beauty-Schiene ausschlachtet, und beschließt, vor Gericht zu ziehen – wobei sie sich, auf Anraten ihres Chefs, nicht selbst vertritt. Dies übernimmt vielmehr ihre Kollegin Mallory Book. Zusammen strebt man eine Unterlassungsklage an. Dafür muss man jedoch beweisen, dass Jennifer den Namen vor Titania verwendet hat. Parallel dazu begeben sich Nikki und Pug auf eine kleine Odyssee. Sie suchen nach einem exklusiven Modedesigner, der nur Aufträge von Superhelden annimmt. Nachdem es ihnen endlich gelungen ist, bis zu ihm vorzudringen, heuern sie ihn dafür an, einen Anzug zu kreieren, der sowohl Jen als auch She-Hulk passt…
Review:
"She-Hulk" macht es mir momentan von Woche zu Woche nicht leicht. Weil auf der einen Seite kann ich echt nicht behaupten, mich mit "Grün, fies, und der Hammer in 'ner Jeans" gelangweilt zu haben. Was natürlich teilweise, aber eben nicht nur, an der kurzen Laufzeit liegt; weil glaubt mir, man kann sich auch in zwanzig Minuten ordentlich fadisieren. Aber die Episode war eben wieder sehr flott erzählt, und bot auch durchaus einige amüsante Momente und/oder Kommentare, die es immerhin vermochten, mich zum Schmunzeln zu bringen (wie z.B. Titanias "Nice suit, Shrek!", oder auch das unlizensierte Merchandising). Das Konzept rund um einen Modedesigner der exklusiv für Superhelden arbeitet mag zwar nicht ganz so originell sein, wie sich das "She-Hulk" vielleicht denkt (dazu gleich), und die Darstellung von Luke Jacobson etwas gar klischeehaft. Insgesamt war dieses kleine Nebenabenteuer von Nikki und Pug aber ganz nett; und natürlich war auch die kleine Anspielung im Hinblick auf einen anderen Superhelden, der ebenfalls als Anwalt arbeitet, wirklich cool. Und auch die Frage rund um Markenrechte von Superhelden war grundsätzlich ein nicht uninteressanter Ansatz (wobei dies bei "The Boys" in meinen Augen nochmal deutlich besser – und zynischer – umgesetzt war).
Leider aber gab es auch bei "Grün, fies und der Hammer in 'ner Jeans" auch wieder einige Probleme zu beklagen. Eins davon habe ich oben ja schon angedeutet: Bei der Idee rund um den auf Superhelden spezialisierten Modedesigner denkt man natürlich unweigerlich an "Die Unglaublichen". Sprich: So neu wie "She-Hulk" uns das vermeintlich weis machen will ist die Idee jetzt auch wieder nicht; und auch davon abgesehen kam Luke in meinen Augen halt überhaupt nicht an Edna heran. Sehr enttäuscht war ich auch davon, dass sie ihren neuen Anzug tatsächlich als eine Art Cliffhanger für die nächste Folge inszenieren. Ich meine, glauben die Macher echt, ich schalte nächste Woche nur deshalb wieder ein, um Jen bzw. She-Hulk in ihrem neuen Kostüm zu sehen? Sorry, aber das funktioniert doch nicht. Da wäre es besser gewesen, ihn einfach hier zu offenbaren, und die Episode somit noch mit einem (potentiellen) kleinen Highlight abzuschließen. Vor allem aber: Die Strategie bei der Verhandlung rund um Jens Verwendung des Namens She-Hulk in der Dating-App war derart offensichtlich, dass ich in dem Moment wo die Richterin fragte, ob der eine Interview-Clip der einzige Beweis dafür wäre, dass Jen den Namen dann doch noch akzeptierte, es förmlich herausschrie. Der Versuch, die Tatsache, dass Jen dann ein paar Stunden später auch endlich daran denkt, als irrsinnig genialen Einfall darzustellen, der uns zeigen soll, wie clever sie ist, hat somit überhaupt nicht funktioniert. Vielmehr erreichte man bei mir das genaue Gegenteil: Weil dass Jen und Mallory dies nicht schon vor dem Gerichtstermin in der Vorbereitung erörterten, lässt beide im Hinblick auf ihre Kompetenz als Anwältinnen in alles andere als einem guten Licht erscheinen.
Fazit:
Die Idee mit dem Modedesigner für Superheldenanzüge war leider nicht ganz so originell, wie sich das die "She-Hulk"-Macher vielleicht dachten. Uns mit der Offenbarung ihres neuen Kostüms bis auf nächste Woche zu vertrösten, war als Cliffhanger geradezu lachhaft. Und der Versuch, uns Jennifers "Geistesblitz" mit dem entscheidenden Argument in ihrem Rechtsstreit als überaus genial darzustellen scheiterte insofern völlig, als dies einfach soooo offensichtlich war, dass man sich als Zuschauer eher fragt, wie es nur so lange dauern konnte, bis die darauf stoßen. Eben diese Kritikpunkte machten auch "Grün, fies und der Hammer in 'ner Jeans" wieder zu einer teilweise ziemlich frustrierenden Erfahrung. Was insofern schade ist, als die Episode insgesamt wieder sehr kurzweilig war, einige amüsante Momente bot, und abseits dieser Kritikpunkte eigentlich soweit für gute Unterhaltung sorgte. Die vereinzelten, aber teilweise eben eklatanten, Schwächen im Drehbuch kann ich allerdings nicht ungesühnt lassen.