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She-Hulk: Die Anwältin - 1x01: 'Ne normale Menge Wut Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: A Normal Amount of Rage
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 18. August 2022
Drehbuch: Jessica Gao
Regie: Kat Coiro
Besetzung: Tatiana Maslany als Jennifer Walters / She-Hulk, Mark Ruffalo als Bruce Banner / Hulk, Ginger Gonzaga als Nikki Ramos, Jameela Jamil als Titania, Steve Coulter als Holden Holliway, Drew Matthews als Dennis Bukowski, Brandon Hirsch als Defense Lawyer, George Bryant als Judge Price, Monica Garcia Bradley als Bathroom Girl #1, Tiffany Denise Hobbs als Bathroom Girl #2, Toni Bryce als Bathroom Girl #3, Arrianna Marie als Bathroom Girl #4, Quincy Giles als Skeevy Guy, Cabot Basden als Skeevy Guy #2, Vincent van Hinte als Skeevy Guy #3 u.a.

Kurzinhalt: Jennifer Walters ist gerade dabei, ihre eigene Anwaltskanzlei auf die Beine zu stellen. Diese soll sich auf Rechtsfragen im Hinblick auf Menschen mit Superkräften fokussieren, und diese zur Verantwortung ziehen. Doch als sie mit ihrem Cousin Bruce Banner unterwegs ist, erscheint plötzlich ein Raumschiff vor ihrem Auto. Beim darauffolgenden Unfall wird Bruce verletzt, und ein Teil seines genetisch verwandelten Blutes vermischt sich mit ihrem. Dadurch nimmt sie auch seine Hulk-Gene in sich auf, und verwandelt sich nun somit wenn sie wütend ist oder bedroht wird, in einem zwei Meter großen "She-Hulk". Doch Jen hat keine Lust darauf, sich davon ihr Leben auf den Kopf stellen zu lassen. Statt mehrere Jahre lang zu lernen, ihre Wut – und damit ihre Kräfte – zu kontrollieren, und daraufhin dann als Superheldin ins Feld zu ziehen, möchte sie so rasch als möglich in ihren Job als Anwältin zurückkehren – und lieber auf diese Weise dafür arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Mit "She-Hulk" steht nun die nächste MCU-Serie in den Startlöchern. Der Trailer machte so ein bisschen den Eindruck einer Mischung zwischen der 70er-Jahre-"Hulk"-Serie und "Ally McBeal" – und so ähnlich würde ich es auch nach der ersten Folge einschätzen, auch wenn ich diese jetzt noch nicht wirklich sehr aufschlussreich fand (dazu später noch). "'Ne normale Menge Wut" profitiert dabei sicherlich vom größeren Gastauftritt von Mark Ruffalo, zuerst als wieder menschlicher Bruce Banner, und später dann "Smart Hulk". Dies sorgt so ein bisschen für die Staffelübergabe an seine Cousine (der beste Vergleich der mir auf Anhieb einfällt wäre der Auftritt von Christopher Lambert im Pilotfilm der "Highlander"-TV-Serie, wo dieser das Schwert quasi an Adrian Paul weitergab). Die gemeinsamen Szenen von Maslany und Ruffalo machen wirklich Spaß, nicht nur, weil sie teilweise flott und witzig geschrieben sind, sondern auch, weil das Zusammenspiel zwischen den beiden passt. Insofern sorgte "'Ne normale Menge Wut" in diesem Teil grundsätzlich mal für gute Unterhaltung.

Nett fand ich zudem den Ursprung ihrer Kräfte – schien mir das mit dem Autounfall, wenn auch natürlich unter ganz anderen Vorzeichen, eine Anspielung auf die gute alte Serie mit Bill Bixby und Lou Ferrigno zu sein, wo ein solcher ja ebenfalls in der Schöpfung des Hulk eine gewichtige Rolle spielte. In weiterer Folge hatte es mir dann, neben dem gelungenen Zusammenspiel der beiden, nicht zuletzt auch die gesellschaftskritischen Töne angetan. Die Idee, dass Jennifer Walters es aus ihrem normalen Leben derart gewohnt ist, ihre Gefühle und insbesondere ihre Wut zu unterdrücken, dass es ihr vergleichsweise leichter fällt, auch ihre Hulk-Seite zu kontrollieren, ist ein so spannender wie nachdenklich stimmender Ansatz. An anderen Stellen – insbesondere wenn sie auch wirklich in allem besser ist als ihr Cousin – wirkt die feministische Message hingegen etwas aufgesetzt. Einen etwas durchwachsenen Eindruck hinterließen bei mir auch die Effekte. Es ist so erstaunlich wie bedauerlich, wie künstlich She-Hulk wird, insbesondere im direkten Vergleich zu Smart Hulk; ich meine, wir sind hier in der gleichen Serie, die beiden stehen direkt nebeneinander, und doch gibt es hier einen deutlichen Qualitätsunterschied; möglicherweise, weil sein Modell noch für einen Film entstanden ist, und nur mehr für die MoCap-Aufnahmen für die Serie herangezogen werden musste, während man She-Hulk – mit dem niedrigeren Serienbudget – von Grund auf erschaffen musste. So oder so war der Unterschied gerade auch in ihren gemeinsamen Szenen sehr auffällig. Als recht gewöhnungsbedürftig fand ich zudem die Art und Weise, wie Jennifer hier die vierte Wand durchbricht, und direkt mit uns Zuschauern spricht. Das mögen wir von den "Deadpool"-Filmen kenn, der ist aber eben nicht MCU. Und generell ist dessen Zugang ja um einiges parodistischer; dort passt es. Hier reißt es mich leider aus der Illusion heraus – weshalb ich hoffe, dass war eine Ausnahme, und wird in den kommenden Folgen abgestellt.

Episodenbild (c) Disney+ Apropos kommende Folgen: Woran "'Ne normale Menge Wut" leider ziemlich gescheitert ist, ist beim "mission statement". "WandaVision" hat mich mit der ersten Episode und der Frage "Was zur Hölle geht hier vor?" sofort abgeholt. Bei "The Falcon & the Winter Soldier" war sofort klar, dass es darum geht, dass Sam für sich erkennt, dass er des Schildes würdig ist. Bei "Hawkeye" trafen die beiden Hauptfiguren am Ende der ersten Folge aufeinander, und gaben so die Stoßrichtung für den Rest der (zwar sehr konventionellen, aber auch sauunterhaltsamen) Serie vor. "Das Goldfisch-Problem" stellte die Schizophrenie der Hauptfigur in den Mittelpunkt. Bei "Mrs. Marvel" stellte man die Frage nach dem Ursprung ihrer Kräfte. Hier hingegen hatte ich eher den Eindruck eines Prologs. Worum es in der Serie selbst gehen wird, davon habe ich aber erstmal noch keine Idee. Insofern gefällt mir "'Ne normale Menge Wut" rein als Episode betrachtet besser, denn als Serienauftakt. Aber: Eben weil sie irgendwie noch sehr unaussagekräftig ist, ist es rein nach dieser Episode definitiv noch zu früh, um im Hinblick auf "She-Hulk" ein Urteil zu fällen.

Fazit: "'Ne normale Menge Wut" hat mich grundsätzlich gut unterhalten, ließ mich zugleich aber auch etwas ratlos zurück. Dem Auftakt der früheren MCU-Serien ist es in meinen Augen deutlich besser geglückt, mein Interesse zu wecken, und die Stoßrichtung vorzugeben. Bei "She-Hulk" beschränkt sich mein Eindruck hingegen nach wie vor auf jenen, den ich schon vom Trailer gewonnen hatte, und der wie eine Mischung aus "Der unglaubliche Hulk", "Ally McBeal" und vielleicht sogar ein bisschen "Daredevil" aussah. Da ein Großteil der Laufzeit der Vorgeschichte gewidmet war, muss sich aber eben erst zeigen, wie typisch "'Ne normale Menge Wut" für die Serie eigentlich war. Ein ganz großer Pluspunkt ist jedenfalls zweifellos Tatiana Maslany, die sich bei "Orphan Black" mit ihrer darstellerischen Tour de Force verdient in die Herzen der Genrefans gespielt hat, und auch hier wieder absolut überzeugt. Sehr positiv bewerte ich zudem den größeren Gastauftritt von Mark Ruffalo – zumal auch das Zusammenspiel der beiden gefiel. Die feministischen, gesellschaftskritischen Töne haben für mich überwiegend auch gepasst. Schade hingegen, dass man effekttechnisch dem Gaststar Smart-Hulk mehr Aufmerksamkeit zu schenken schien, als der Titelheldin. Und die direkte Ansprache des Zuschauers hat mich auch eher irritiert; das passt zu "Deadpool", hier fand ich es aber fehl am Platz. Insgesamt war mein Eindruck somit etwas durchwachsen: Auf der einen Seite hat mich "'Ne normale Menge Wut" gut unterhalten, andererseits habe ich aber auch nach diesen knapp 40 Minuten noch keine wirklich Idee, was uns in weiterer Folge bei "She-Hulk" erwarten wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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