Originaltitel: Life Lessons Episodennummer: 1x04 Bewertung: Erstausstrahlung US: 20. November 1994 Erstausstrahlung D: 12. November 1995 Drehbuch: Jennifer Flackett Regie: Daniel Sackheim Besetzung:
Debrah Farentino als Devon Adair,
Clancy Brown als John Danziger,
Sullivan Walker als Yale,
Jessica Steen als Dr. Julia Heller,
John Gegenhuber als Morgan Martin,
Rebecca Gayheart als Bess Martin,
Joey Zimmerman als Ulysses Adair,
J. Madison Wright als True Danziger,
Antonio Sabato Jr. als Alonzo Solace,
Tim Curry als Gaal,
Tierre Turner als Zero,
Walter Norman als Walman,
Marcia Magus als Magus,
Rockmond Dunbar als Baines u.a.
Kurzinhalt:
Gaal möchte die Kontrolle über den Rover erlangen. Doch nachdem er eines Nachts von John dabei erwischt wird, wie er diesen inspiziert, sperrt dieser die Kontrollen. Gaal hofft, mehr über die Steuerung des Rovers herauszufinden, in dem er sich mit Johns Tochter True anfreundet. Er nutzt ihre Unzufriedenheit mit ihrem Vater, gerade auch im Hinblick auf das Armband, welches man True und Ulysses umgelegt hat, damit es – sobald sie sich zu weit vom Camp entfernen – ein Warnsignal abgibt um sie auf seine Seite zu ziehen. Ihm hilft auch, dass zwischen True und Ulysses Rivalität rund um ein frisch gezüchtetes Pferd entbrennt. Eigentlich dachte Dr. Heller, es würde sich nur um Pflanzenkulturen handeln, bis auf einmal quasi über Nacht ein Pferd im Camp stand. Gegen den ausdrücklichen Befehl ihres Vaters versuchte True daraufhin, ein zweites zu züchten, doch dieses verendete. Umso mehr schielt sie mit Neid auf Ulysses' "Pegasus" – was Gaal für seine Zwecke auszunutzen gedenkt. Noch ahnt er nicht, dass ihm die Zeit davonläuft – ist Yale doch dabei, sein Geheimnis zu ergründen. Seine Nachforschungen führen den Cyborg dabei zum Geheimprojekt E-2…
Review:
Bei "Geheimprojekt E-2" ist diesmal True für den Voice Over-Kommentar zuständig; eine Entscheidung die mich (positiv) überrascht hat, hätte man doch eigentlich gedacht, man würde zuerst einmal die vermeintlich "höherwertigeren" erwachsenen Figuren durchgehen. Angesichts des weiteren Verlaufs der Handlung ist es aber natürlich nur folgerichtig, stehen doch Gaals Versuche, sie zu manipulieren, im Mittelpunkt. Insofern würde ich sagen, auch wenn True das Geschehen kommentiert, ist auch "Geheimprojekt E-2" letztendlich wieder Tim Currys Folge. Denn wie Gaal True hier beeinflusst und für sich gewinnt ist nicht nur sehr gut geschrieben, sondern vor allem auch von ihm wieder verdammt gut gespielt. Er findet einfach genau die richtige Mischung aus charmant/verführerisch und bedrohlich, und beweist dafür eben auch ein sehr gutes Gespür für die Menschen um ihn herum – wie eben True. Er weiß genau, welche Knöpfe er bei ihr drücken muss, um sie für seine Zwecke auszunutzen.
Leider aber, so gut dieses Konzept über eine halbe Stunde lang auch funktioniert, zum Ende hin hat mich "Geheimprojekt E-2" damit leider verloren. Denn so plausibel es davor war, dass True ihm auf seine Lüge hereinfällt, so unglaubwürdig war es, sobald sie ihn dabei entdeckt, wie er mit den Grendlers spricht. Ab da hätte nichts, dass er ihr sagt, mehr funktionieren dürfen. Ich weiß, wir reden hier von einem Kind, aber trotzdem. Zumal seine Ausflüchte auch wenig überzeugend waren. Und so bin ich ab diesem Punkt leider ausgestiegen, da es mir nicht glaubwürdig erschien, dass True ihm trotz dieser offenkundigen Lüge, und seiner Zusammenarbeit mit den Grendlers, immer noch weit genug trauen würde, um nach wie vor zu versuchen, ihm zu helfen. Schade, weil bis dahin war die Dynamik zwischen den beiden echt klasse. Von diesem Plus abgesehen war jedoch auch "Geheimprojekt E-2" wieder eher arm an Höhepunkten. Den Wettstreit rund um das Pferd konnte ich zwar grundsätzlich nachvollziehen, wirklich angesprochen hat mich dieser Plot jetzt aber nicht unbedingt. Ich persönlich hatte dabei zwar mit ihrem Verhalten kein Problem – gerade auch Kinder (und natürlich auch genug Erwachsene) können halt manchmal egoistisch sein – aber ich könnte mir vorstellen, dass sie damit bei manch anderem Zuschauer einiges an Sympathie verspielte, was gerade auch bei dieser Handlung wo man ja eigentlich auf ihrer Seite sein sollte nicht unbedingt optimal war. Alles rund um Yale, der versucht, Gaals Geheimnis zu ergründen, leidet wiederum darunter, dass wir die Wahrheit ja schon kennen. Den Figuren dabei zuzusehen, wie sie etwas herausfinden, was wir schon wissen, ist in den seltensten Fällen spannend. Und auch wenn's nur eine Randnotiz ist, aber: Auf den ersten Blick mag es von Danzinger schlau erscheinen, dass er den Rover nur auf seine Stimme programmiert. Nur: Wenn ihm auf diesem Planeten – der wie sich ja bereits herausgestellt hat durchaus gefährlich sein kann – etwas passiert, stehen die anderen Siedler ohne ihn (und seine Stimme) schön blöd da. 100%ig durchdacht erschien das (weniger von ihm, als von den Autoren) nicht.
Fazit:
Auch bei "Geheimprojekt E-2" war für mich Tim Curry wieder ganz klar der "Most Valuable Player". Er spielt seinen verschlagenen Gaal derart charmant, dass es ein leichtes ist, zu verstehen, wie es ihm gelingt, gerade auch ein noch sehr junges und dementsprechend naives Kind wie True um den Finger zu wickeln. Zumindest, bis an jene Stelle, wo sie ihn dabei erwischt, wie er sich mit den Grendlers unterhält; weil dass sie auch danach noch auf ihn hereinfällt, wollte mir wiederum überhaupt nicht einleuchten. Das ist für mich dann auch der größte Kritikpunkt an der Folge. Darüber hinaus leidet sie etwas darunter, dass die Figuren hier versuchen, etwas über Gaal in Erfahrung zu bringen, was uns längst bekannt ist. Und die Storyline rund ums Pferd hat mich auch nur bedingt angesprochen. Dafür gefiel es mir sehr gut – und war ich positiv überrascht – dass man bei der dritten Folge statt die Erwachsenen mit True mal vielmehr eines der beiden Kinder, in Form der Voice Over-Kommentare, zu Wort kommen lässt. Vor allem aber war ich auch am Ende von "Geheimprojekt E-2" wieder durchaus gespannt, wie es weitergehen wird.