Originaltitel: Crossing Jordan Episodennummer: 2x09 Bewertung: Erstausstrahlung US: 08. Dezember 2003 Erstausstrahlung D: 11. Juli 2004 Drehbuch: J. Michael Straczynski Regie: Martin Wood Besetzung:
Luke Perry als Jeremiah,
Malcolm-Jamal Warner als Kurdy,
Sean Astin als Mister Smith,
Peter Stebbings als Markus Alexander,
Ingrid Kavelaars als Erin,
John Pyper-Ferguson als Sims,
Michael Teigen als Frank,
D. Harlan Cutshall als Driver,
Santo Lombardo als Nick,
D. Neil Mark als Man u.a.
Kurzinhalt:
Nach dem Mord an Libby ist Jeremiah außer sich. Er ahnt nicht, dass diese eine Verräterin war, und von Mister Smith erschossen wurde. Stattdessen schreibt dieser dem Einsatztrupp von Daniel, der in Insmith einmarschierte, die Schuld in die Schuhe – genau gesagt deren Anführer Sims. Doch auch wenn dieser für den Tod von Libby nichts kann, mit seiner ruchlosen Vorgehensweise und seinem brutalen Verhör eines Gefangenen erweist er sich als alles andere als freundlicher Zeitgenosse. Jeremiah und Marcus planen jedenfalls nach dem Angriff auf jene Gemeinden, die sich der westlichen Allianz angeschlossen haben, gegen Daniel in die Offensive zu gehen – und der von Sims angeführte Einsatztrupp ist ihr erstes Ziel. Diesen möchten sie mit einer Wagenkolonne in eine Falle locken. Doch Sims scheint den Braten zu riechen…
Review:
In der letzten Folge sah sich Mister Smith dazu gezwungen, Libby zu töten – etwas, dass er Jeremiah und den anderen gegenüber allerdings natürlich nicht zugibt; vielmehr schiebt er die Schuld dafür Sims in die Schuhe. Man merkt ihm seine Schuldgefühle diesbezüglich nicht zuletzt im Gespräch mit Erin an, welches mir auch davon abgesehen ganz gut gefallen konnte – auch wenn ich mit der Idee einer solchen übernatürlichen Stimme, egal ob nun von Gott oder sonst wem, nach wie vor nicht viel anfangen kann. Apropos nicht viel anfangen können: Von John Pyper-Ferguson als Sims leider auch nicht wirklich viel. Irgendwie redet er komisch, und wirkt in der Rolle auf mich generell nicht sehr überzeugend. Es hilft auch nicht, dass ich gerade bei seinen Szenen – und hier nicht zuletzt dem letzten Einstellung, wo er vor Feuer zu stehen schien – wieder einen starken "The Stand"-Flashback hatte, da er mich irgendwie stark an Randall Flagg erinnert. Und nur als Randbemerkung: Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, dass es Daniel – in klassischer "Der Zauberer von Oz"-Manier – eigentlich gar nicht gibt.
Jeremiahs Rachefeldzug war zwar soweit ok, ließ es aber leider ziemlich an Spannung vermissen. Trotz der grundsätzlich soliden Vorbereitungsarbeit rund um den Einsatzplan, das Warten im Truck, dem knappen Benzin und so weiter will dann selbst der Showdown irgendwie nicht so recht packen. Gleiches gilt für die Szene, wo Jeremiah seine Waffe auf den einen Gefangenen richtet – wobei ich zugeben muss, dass mich JMS hier insofern überraschte, als ich nicht gedacht hätte, dass er wirklich abdrücken wird. Wobei es mir wiederum lieber gewesen wäre, er hätte es – wenn schon – gleich getan, und nicht erst nach der neuerlichen Provokation (mit der es sich der Gefangene doch irgendwie selbst eingebrockt hat). Sehr konstruiert wirkte es auch, dass sich Kurdy genau in die Schusslinie stellt – sollte er doch eigentlich wissen, wo sich seine eigenen Schützen befindet, und dass er sie so blockiert. Insofern hat mir letztendlich eigentlich die Szene im Truck davor noch mit am besten gefallen; nicht zuletzt dank Kurdys von JMS wieder einmal sehr schön geschriebenen Worten. Sowohl inhaltlich als auch spannungstechnisch köchelte "Im Leerlauf" allerdings leider doch eher auf Sparflamme, und erweist sich als klassische Zwischenfolge, die zwar auf der einen Seite die jüngsten Ereignisse nochmal reflektiert, und andererseits die nächsten Entwicklungen vorbereitet, wo sich jedoch für sich genommen nicht wirklich viel (bzw. wesentliches) tut.
Fazit:
Ihr merkt schon, viel habe ich über "Im Leerlauf" nichts zu sagen – was ganz einfach daran liegt, dass vielleicht mit Ausnahme des Showdowns (und selbst der lässt es leider an Spannung vermissten) hier halt einfach nicht viel tut; was dem Episodentitel eine ironische Doppeldeutigkeit verleiht. Einzelne Momente, wie das Gespräch zwischen Smith und Erin, oder auch Kurdys Worte im Truck, waren zwar soweit gelungen. Zudem überraschte mich JMS damit, dass er Jeremiah am Ende tatsächlich abdrücken ließ. Demgegenüber steht aber neben der bereits beklagten mangelnden Spannung, sowie der akuten Inhaltsarmut, u.a. auch eine mich nicht wirklich überzeugende schauspielerische Leistung von John Pyper-Ferguson. Wenn man bedenkt, dass sich die Serie langsam ihrem Schlusspunkt nähert, hätte ich eine solche recht inhaltsarme Zwischenfolge an dieser Stelle jedenfalls nicht mehr erwartet.