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Jeremiah - 2x06: Der geheimnisvolle Mr. Smith Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: The Mysterious Mr. Smith
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 07. November 2003
Erstausstrahlung D: 20. Juni 2004
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Michael Vejar
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Joanne Kelly als Liberty 'Libby' Kaufman, Sean Astin als Mister Smith, Peter Stebbings als Markus Alexander, Derek Hamilton als Patrick, Jennifer Copping als Leah, Michael P. Northey als Richard, Michael Teigen als Frank, Stuart Pierre als Traveler, Richard Harmon als Madison, Jason Bryden als Mike, Dana Pemberton als Clete, Alejandro Rae als Dave u.a.


Kurzinhalt: Als sich Kurdy mit anderen über Mr. Smith unterhält, erkennt er, dass dieser jedem eine andere Geschichte über seine Herkunft erzählt hat – die zufällig immer genau jener des Gesprächspartners entsprach. Dies hat sein Vertrauen in den geheimnisvollen Mann – auch wenn dieser ihm mittlerweile mehrmals das Leben gerettet hat – erschüttert. Als er darüber hinaus erfährt, dass sich Smith regelmäßig in der Nacht aus dem Bunker schleicht, beschließt er, diesem zu folgen – und so Licht ins mysteriöse Dunkel zu bringen. Währenddessen statten Jeremiah und Libby Millhaven einen Besuch ab. Dort weiß man schon, dass Jeremiah zum Anführer der dortigen Gemeinschaft werden soll, und empfängt ihn entsprechend – woran sich dieser erst noch gewöhnen muss. Schon bald bekommt er jedoch die Gelegenheit, seine Macht für das Gute einzusetzen: Denn eine Familie ist aus einem von Daniels Arbeitslagern geflohen, und sucht nun in Millhaven Zuflucht. Es dauert nicht lange, bis eine Bande von Daniels Männern in der Stadt einfällt, und verlangt, dass man sie ihnen ausliefert…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Die Story in Millhaven konnte mir grundsätzlich gut gefallen. Zuerst die Reaktionen auf Jeremiah, der sich als doch recht zögerlicher Anführer entpuppt. Quasi die Macht über diese kleine Gemeinde zu haben, ist ihm offensichtlich ein Dorn im Auge – was ihn für mich übrigens wiederum (in Anlehnung an Theos Worte in "Deus Ex Machina", auch wenn sich diese dort ja eigentlich auf Marcus bezogen) zum idealen Anführer macht, da gerade er sehr sorgsam mit seiner Macht umgehen wird. Mit der Ankunft der Familie wird sein Führungsanspruch dann auch gleich auf die Probe gestellt, denn wie sich herausstellt: Wenn es darum geht, sich bei ihm einzuschleimen, oder um vergleichsweise Lappalien, dann wendet man sich ihm nur zu gerne zu. Wenn es jedoch darum geht, ob man bereit ist, moralische Prinzipien hochzuhalten und sich für andere einzusetzen, nicht nur wenn einem das selbst nicht bringt, sondern vielmehr, wenn man sich damit vielleicht sogar selbst in Gefahr bringt, folgt man Jeremiahs Worten (und seinem Beispiel) deutlich zögerlicher. Und so ist es letztendlich auch in erster Linie an ihm (und einigen wenigen Aufrechten an seiner Seite), Millhaven gegen den Ansturm von Daniels Leuten – mit Panzer! – zu verteidigen.

In diesem Handlungsstrang tritt JMS wieder einmal eindeutig für die von ihm auch selbst vertretenen Werte ein. Das Ergebnis ist eine Geschichte, deren glücklichen Ausgang man durchaus kritisch hinterfragen kann, wo ich der so wichtigen wie aufmunternden Message aber nichtsdestotrotz zustimme (um zugleich zerknirscht einzugestehen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich an seiner bzw. ihrer Stelle die gleiche Entscheidung getroffen hätte). Abseits dieser ernsteren Elemente geht es in diesem Handlungsstrang mit dem Geplänkel zwischen Jeremiah und Libby aber auch deutlich leichtfüßiger zu. Letztere lässt spätestens hier an ihrem Interesse ihm gegenüber keinen Zweifel mehr. Ich finde Joanne Kelly in der Rolle nach wie vor sehr charmant, auch wenn sie das ein bisschen entrückte, welches die Figur zu Beginn auszeichnete, mittlerweile wieder abgelegt zu haben scheint. Jedenfalls fiebere ich mit den beiden durchaus mit, auch wenn sich Jeremiah vorerst noch zögerlich zeigt, sich auf eine Romanze mit ihr einzulassen. Was den Handlungsstrang rund um Kurdy und Smith betrifft, gebe ich zu, anfänglich doch etwas besorgt gewesen zu sein. Erfreulicherweise hält sich JMS diesmal aber mit möglichen mystisch-übernatürlichen Elementen zurück. So befürchtete ich im Hinblick auf die unterschiedlichen Herkunftsgeschichten die er allen erzählt schon, es würde auf ein "Gott hat es mir erzählt" hinauslaufen. Stattdessen gab es eine bodenständige Erklärung, die ich sogar richtiggehend charmant fand: Smith hört einfach anderen Leuten zu, wenn sie über ihre Heimat erzählen, und "adoptiert" diese Geschichten dann quasi für sich – weil er sich an seine eigene Herkunft nicht erinnern kann. Aber auch alles rund um die Erzähler, welche die Geschichte dieser postapokalyptischen Welt festhalten, hatte es mir angetan (und der Spruch mit den zwei Arten von Menschen – "Those who survive history, and those who make it" – war wieder mal ein echter JMS). Recht unlogisch erschien mir jedoch Kurdys aggressives Verhalten, als er ihn dabei beobachtet, war doch so wie er erzählt von vornherein klar, dass es sich dabei um Geschichten, und nicht im Spionage-Informationen handelt. Und irgendwie ist das mit dem Schlittern von einer feindlichen Gruppierung zur nächsten (zuerst der Valhalla-Sektor, nun Daniel) jetzt auch nicht unbedingt originell (ein Problem, das "The Walking Dead" für mich Jahre später noch ungleich stärker plagen sollte). Und die wirklich großen Erkenntnisse im Hinblick auf Mr. Smith hielten sich hier auch in Grenzen. Dafür darf man gespannt sein, inwieweit JMS die ausgestreuten Andeutungen in den verbleibenden neun Episoden noch aufgreifen bzw. auflösen wird.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Bei "Der geheimnisvolle Mr. Smith" hatte es mir insbesondere die Story in Millhaven angetan. Gut, ok, dass man sich am Ende dann gegen einen derart überlegenen Gegner durchsetzt, ist schon ein bisschen gar optimistisch, aber JMS möchte hier eben ein bewusstes Zeichen dafür setzen, dass man für andere Leute einsteht – ein Verlust der Schlacht hätte diese aufrüttelnde, anspornende Message natürlich völlig torpediert. Nett finde ich zudem nach wie vor die Dynamik zwischen Jeremiah und Libby. Die dem Titel nach Haupthandlung rund um den geheimnisvollen Mr. Smith schlug sich jedoch auch wackerer, als ich das im Vorfeld – da ich mir mit den übersinnlichen Aspekten rund um die Figur doch schwer tue – erwartet hatte. Tatsächlich konnte mir nicht zuletzt seine Erklärung dafür, dass er jedem etwas anderes über seine Herkunft erzählt – und dabei insbesondere die Offenbarung, woher er diese Informationen bezieht – gut gefallen. Aber auch die Idee rund um die Erzähler war nett. Sonderlich mitreißend war dieser Teil der Episode allerdings – nicht zuletzt, als man als Zuschauer im Gegensatz zu Kurdy nicht davon ausgeht, dass Smith böse Absichten verfolgt – nicht unbedingt.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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