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The Orville - 3x04: Sanft fallender Regen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: Gently Falling Rain
Episodennummer: 3x04
Bewertung:
Internet-Release USA: 23. Juni 2022 (Hulu)
Internet-Release D: 24. Juni 2022 (VOD, OmU)
Drehbuch: Brannon Braga & André Bormanis
Regie: Jon Cassar
Hauptdarsteller: Seth MacFarlane als Captain Ed Mercer, Adrianne Palicki als Commander Kelly Grayson, Penny Johnson Jerald als Dr. Claire Finn, Scott Grimes als Lieutenant Gordon Malloy, Peter Macon als Lieutenant Commander Bortus, Jessica Szohr als Chief Security Officer Talla Keyali, J. Lee als Lieutenant John Lamarr, Mark Jackson als Isaac, Anne Winters als Ensign Charly Burke.
Gastdarsteller: Michaela McManus als Teleya, Bruce Boxleitner als President Alcuzan, Matt Gottlieb als Supreme Chancellor Korin, Lisa Banes als Speria Balask, Victor Garber als Admiral Halsey, Ted Danson als Admiral Perry, Kelly Hu als Admiral Ozawa, John Fleck als Krill Ambassador, Charlie Townsend als Anaya u.a.


Kurzinhalt: Die Krill stehen kurz davor, ein Abkommen mit der Union zu schließen. Auf der Erde werden die letzten Punkte verhandelt, und schließlich der Vertrag finalisiert. Die Unterzeichnung soll auf der Heimatwelt der Krill stattfinden – und Admiral Halsey wählt die Orville dafür aus, um die Delegationen beider Seiten dorthin zu geleiten. Alle freuen sich darauf, diesem historischen Ereignis beiwohnen zu können – dann jedoch droht alles in sich zusammenzufallen. Denn vor der Ratifizierung des Abkommens finden auf Krill die Wahlen zum obersten Kanzler statt, und während der aktuelle Amtsinhaber dieses ausverhandelt hat und es somit voll und ganz unterstützt, sieht die Opposition darin einen Verrat an Krill, und dem Wort von Avis. Das Prekäre daran: Bei der Herausforderin handelt es sich um Teleya. Zwar zeigen sich Kanzler Korin und sein Stab überzeugt davon, dass dieser die Wahl gewinnen wird – dann kommt es jedoch anders. Teleya verschwendet keine Zeit, und lässt ihren Vorgänger sowie die Unionsdelegation unverzüglich einsperren. Die Orville, die im Orbit des Planeten gewartet hat, ist gegen die Übermacht der Krill chancenlos. Während Commander Grayson mit der Union Kontakt aufnimmt, um eine Flotte zu organisieren, und so ihrer Forderung, die Delegation freizulassen Nachdruck zu verleihen, unternimmt Captain Mercer einen verzweifelten Versuch, Teleya umzustimmen…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Unser erster Besuch der Heimatwelt der Krill bringt auch ein Wiedersehen mit Michaela McManus als Teleya – wenn auch nicht so, wie ich das erwartet oder gehofft hatte. Das Herausragendste an "Sanft fallender Regen" ist für mich nämlich, wie die gesamte Union hier letztendlich den Preis für Eds damalige Entscheidung zahlen muss, sie gehen zu lassen. Es geht eigentlich auch völlig gegen die übliche TV-Logik: Wenn sich unsere Helden ehrenhaft verhalten und Mitgefühl zeigen, so werden sie im Allgemeinen dafür belohnt. Demnach hätte man eigentlich eher erwartet, dass der aktuelle Kanzler die Vereinbarung ablehnt, man aber in Teleya eine Verbündete gefunden hat, welche mit ihrer Message der Hoffnung eine ausreichende Mehrheit auf ihre Seite zieht, um die Wahl zu gewinnen, und den Vertrag zu unterzeichnen. Vielmehr ist es genau umgekehrt: Teleya ist nach wie vor eine religiöse Fundamentalistin, die mit ihrem Populismus die Menge aufstachelt, und schließlich die Wahl hauchdünn gewinnt. Somit steht das Abkommen zwischen Krill und der Union vielmehr vor dem aus. Und das "nur", weil Ed damals Gnade walten und sie ziehen ließ.

Doch es war natürlich nicht nur diese Aktion: Letztendlich geht alles hier auf die Mission von Ed und Gordon zurück, als sie Undercover auf dem Krill-Schiff waren. Als sie herausfanden, dass von diesem aus in Kürze ein Angriff auf eine menschliche Kolonie voller unschuldiger Männer, Frauen und Kinder geplant war, sahen sie sich dazu gezwungen, die Besatzung auszuschalten – inklusive Teleyas Bruder. Jedenfalls finde ich die Art und Weise, wie "Sanft fallender Regen" auf frühere Ereignisse aufbaut, absolut großartig. Generell war die Episode wirklich sehr stark. Sie beginnt voller Hoffnung, nur um diese dann zunehmend zu zerschlagen. Zudem bietet sie eine – im Titel versteckte – überraschende Wendung, die ich definitiv nicht kommen sah (und die ich hier nicht spoilern will), welche den Geschehnissen hier noch einmal eine zusätzliche emotionale Komponente gab. Fast schon gruselig ist zudem der zeitliche Zusammenhang der Veröffentlichung dieser Episode mit den aktuellen Ereignissen in den USA, angesichts einer ganz bestimmten Szene. Doch nicht nur diese war stark, insbesondere auch die Gespräche zwischen Ed und Teleya hatten es mir wirklich angetan. So düster es im weiteren Verlauf auch wurde, so mangelte es dennoch auch "Sanft fallender Regen" wieder einmal nicht am "Orville"-typischen Humor, insbesondere im ersten Drittel. Vor allem die Kaylon-Variante von "Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide" fand ich einfach nur brillant! Da bin ich echt gelegen vor Lachen. Und das höhere Budget hat sich hier auch wieder einmal ordentlich bezahlt gemacht, angefangen bei der beeindruckenden Umsetzung von Krill, bis hin zur Schlacht am Ende. Die Musik von Joel McNeely – neuerlich mit starkem John Williams-Einschlag – war auch wieder mal großartig. Und auch der nette (wenn auch rein von der Rolle her wenig bemerkenswerte) Gastauftritt von Bruce Boxleitner – wieder einmal als Präsident (dafür aber zum vermeintlich ersten Mal in seiner Karriere unter einer Alien-Maske versteckt) – stach für mich hervor. So ziemlich mein einziger Kritikpunkt: Das mit den "fake news" wirkte irgendwie aufgesetzt. Die Thematik wird derart beiläufig und nebensächlich abgehandelt, dass man es sich irgendwie gleich hätte schenken – oder noch besser, für eine eigene Episode – aufheben können. Davon abgesehen war das aber eine wirklich starke Episode, nach der vor allem auch die Welt von "The Orville" – wieder einmal – eine andere ist.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix "Sanft fallender Regen" setzte den Handlungsstrang rund um eine mögliche Allianz zwischen der Union und den Krill auf so mitreißende wie ernüchternde Art und Weise fort. Dabei stach für mich insbesondere hervor, wie hier nun die Union letztendlich den Preis für Eds Entscheidung im Hinblick auf Teleya zahlen muss. Im TV eher ungewöhnlich, im echten Leben aber halt leider eine bittere Tatsache, dass nicht jeder Akt der Güte vom Gegenüber immer entsprechend honoriert wird. Neben der allgemeinen Entwicklung der Geschichte fand ich insbesondere auch die gemeinsamen Szenen von Ed und Teleya sehr stark. Eine Offenbarung ca. zur Mitte der Episode verleiht dem Geschehen darüber hinaus zusätzliche Emotionalität. Gefreut habe ich mich zudem über den Gastauftritt von Bruce Boxleitner, den ich aufgrund seiner markanten Stimme trotz Maske sofort erkannte. Und von der noch einmal höheren Produktionsqualität im Vergleich zu den ersten beiden Staffeln profitierte "Sanft fallender Regen" auch. Einzig aus einer bestimmten Idee hätte man wie ich finde mehr machen müssen, wenn man sie schon aufbringt. Davon abgesehen war die Episode aber der beste Beleg dafür, warum ich "The Orville" aktuell für die bessere "Star Trek"-Alternative halte.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Hulu/Disney+)







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