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Jeremiah - 2x01: Briefe aus einer anderen Zeit (1) Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Letters from the Other Side (1)
Episodennummer: 2x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 10. Oktober 2003
Erstausstrahlung D: 16. Mai 2004
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Martin Wood
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Joanne Kelly als Liberty 'Libby' Kaufman, Sean Astin als Mister Smith, Peter Stebbings als Markus Alexander, Ingrid Kavelaars als Erin, Byron Lawson als Lee Chen, Michael David Simms als General Waverly, Robert Wisden als Devon, Saraphina Joachim als Meaghan Lee Rose, Robert Foxworth als President Emerson, Garfield Wilson als Cell guard, Robin Mossley als Interrogater u.a.


Kurzinhalt: Jeremiah wurde von den Schergen des Valhalla-Sektors gefangen genommen. Dort kommt es zum langersehnten Wiedersehen mit seinem Vater Devon. Zudem stellt sich Emerson bei ihm vor, der von Vertretern des Valhalla-Sektors zum Präsidenten der Vereinigten Staaten – oder was davon noch übrig ist – gewählt wurde; was Jeremiah seine Legitimität hinterfragen lässt. Schlimmer noch als das ist jedoch, dass mit Jeremiahs Gefangennahme nun genau das eintritt, wovor ihm Ezekiel gewarnt hat, und was dieser und Devon unbedingt verhindern wollten: Soll er doch nun als Faustpfand dienen, um seinen Vater dazu zu bringen, seine Forschung am Virus fortzusetzen. Damit soll der Große Tod waffenfähig werden, so dass man ihn gezielt gegen unerwünschte Personen oder Gruppierungen einsetzen kann. Hat Jeremiah, wie von Devon befürchtet, mit seiner Gefangennahme die Menschheit dem Untergang geweiht? Währenddessen trifft Kurdy auf seiner Suche nach Jeremiah auf Mister Smith, der behauptet, Nachrichten von Gott zu empfangen. Und der nach Thunder Mountain zurückgekehrte Lee Chen erweist sich als Doppelagent – und führt die Bemühungen an, Jeremiah, Markus und Erin zu befreien…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime In seiner Autobiographie "Becoming Superman" beschreibt J. Michael Straczynski seine Arbeit an "Jeremiah" als die frustrierendste Erfahrung seiner TV-Karriere (leider, ohne näher ins Detail zu gehen); ja sogar noch schlimmer als zuvor bei "Crusade". Trotzdem ließ er sich damals breitschlagen, auch noch für die zweite (verkürzte) Staffel zurückzukehren. Dabei war klar, dass dies sein letztes Wort im Hinblick auf "Jeremiah" sein würde; das Finale soll angeblich sowohl einen Abschluss bieten, als auch die Tür für eine mögliche (nie verwirklichte) dritte Staffel unter neuer kreativer Führung offen halten. Inwiefern das gelungen ist, werde ich in ein paar Wochen beurteilen können. Vorerst kann ich nur anmerken, dass man "Jeremiah" die schwierigen Bedingungen, unter denen die Serie entstanden ist, sowie die offensichtlichen Reibereien hinter der Kamera, nicht anmerkt. Im Gegenteil, gerade auch der Auftakt der zweiten Staffel präsentiert sich überaus stark, und liefert man eine der besten Episoden der Serie (bisher?) ab. Einer meiner wenigen Kritikpunkte ist das neue Intro. Diese Art von austauschbaren Titelsongs waren in den 0er-Jahren ja leider voll angesagt; meins waren sie aber noch nie, und diesen hier fand ich irgendwie besonders nervig. Insofern werde ich das Intro beim Rest der Serie wohl eher überspringen.

Auffällig ist darüber hinaus natürlich, dass sich die Stammbesetzung erweitert hat. Wurden bei der ersten Staffel nur Luke Perry und Malcolm-Jamal Warner in den Credits genannt, finden dort nun auch die Neuzugänge Joanne Kelly und Sean Astin Erwähnung. Vor allem letzterer war damals, nachdem "Der Herr der Ringe" seine Popularität nochmal deutlich gesteigert hat, ein ziemlicher Coup. Seine Rolle gefällt mir bislang zwar weniger – der Kerl, mit dem Gott spricht, ist mir dann doch etwas zu viel mystisch-religiöser Quatsch – davon abgesehen habe ich mich über das Wiedersehen mit ihm aber zweifellos sehr gefreut. Demgegenüber konnte Joanne Kelly hier erstmal noch nicht wirklich Eindruck hinterlassen. Mit Peter Stebbings, Ingrid Kavelaars, Byron Lawson, Saraphina Joachim und Robert Wisden sind zudem auch einige Veteranen aus der ersten Staffel wieder mit von der Partie (wenn auch weiterhin "nur" als Gaststars genannt). Und neben Sean Astin hat "Briefe aus einer anderen Zeit – Teil 1" mit Robert Foxworth noch ein weiteres bekanntes Gesicht zu bieten (wobei es mir schwer fällt, einzuschätzen, ob man seinen Auftritt hier so verstehen kann, dass JMS ihm für die Absage bei "Babylon 5" nicht mehr böse war, oder ihm die anderen Produzenten bei diesem Casting vielmehr keine Wahl ließen). Aber auch abseits von der Besetzung hatte es mir "Briefe aus einer anderen Zeit – Teil 1" angetan. Einerseits mit der Story, die sich als konsequente Weiterführung der Geschichte aus der ersten Staffel erweist. Die wirkt rückblickend wie ein recht langer, ausgedehnter Prolog, während es hier jetzt nun endlich so richtig loszugehen scheint. Und nicht zuletzt, dass es hier nun genau so kommt, wie von Ezekiel zuvor befürchtet, sticht heraus. Aber auch inszenatorisch war ich vom Staffelauftakt überaus angetan; Martin Wood machte seine Sache in meinen Augen sogar nochmal besser als der sowohl von JMS als auch mir geschätzte Mike Vejar.

Episodenbild (c) MGM/Showtime In erster Linie waren es für mich aber einzelne Momente, die an "Briefe aus einer anderen Zeit – Teil 1" hervorstachen. So verpasst das Wiedersehen zwischen Jeremiah und seinem Vater, auf das man nun eine Staffel lang hingearbeitet hat, die gewünschte emotionale Wirkung nicht. Vor allem jener Moment, wo Jeremiah ihm von seinem Bruder erzählt, und dieser meint, er müsse sich dafür nicht entschuldigen, ging mir doch ziemlich nahe. Aber auch die Szene, wo Emerson Jeremiah mit Elektroschocks foltern lässt, um Devon zur Kooperation zu bewegen, waren stark. Und der abschließende Moment in der Zelle, wo Jeremiah seinen Vater noch einmal beschwört, nicht nachzugeben – schon gar nicht um seinetwillen – stach ebenfalls hervor. Die Dialoge waren zudem wieder gut geschrieben und gut gespielt, und ließen teilweise auch wieder JMS' Handschrift erkennen (wie z.B. bei "Cooperation will be rewarded, resistance will be punished", was an die "Babylon 5"-Folge "Das Verhör" erinnerte). Mit der parallelen Story rund um Kurdy und Lee, die eine Befreiungsaktion planen, wird zudem einem hoffentlich hochdramatischen Abschluss des Zweiteilers der Weg geebnet.

Fazit: Mit "Briefe aus einer anderen Zeit – Teil 1" legt die zweite Staffel von "Jeremiah" einen sehr guten Start hin. Season eins fühlt sich rückblickend eher wie ein (zu?) langer Prolog an; demgegenüber scheint es jetzt nun so richtig loszugehen. Es gab einige – auch emotionale – Höhepunkte, wobei insbesondere die Szenen zwischen Jeremiah und seinem Vater hervorstechen. Mit Sean Astin und Robert Foxworth präsentiert man zudem zwei prominente Neuzugänge. Und mit dem geplanten Geiselaustausch scheint alles auf einen dramatischen zweiten Teil zuzusteuern. Mit der Art und Weise, wie Sean Astins Rolle angelegt ist, bin ich hingegen nicht wirklich glücklich (Stichwort "Nachrichten von Gott"). Und der Titelsong im neuen Intro ist absolut furchtbar. Willkommen in den 0er-Jahren, sag ich da nur! Weil da waren solche ja leider an der Tagesordnung. Insgesamt war das aber ein toller Auftakt der (kürzeren) zweiten und zugleich letzten Staffel!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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