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Space Rangers - 1x06: Unter Verdacht Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Trial
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung US: -
Erstausstrahlung D: 20. Juli 1994
Drehbuch: Gavin Scott
Regie: David Burton Morris
Stammbesetzung: Jeff Kaake als Capt. John Boon, Marjorie Monaghan als JoJo, Cary-Hiroyuki Tagawa als Zylyn, Jack McGee als Doc, Clint Howard als Mimmer, Danny Quinn als Daniel Kincaid, Gottfried John als Erich Weiss, Linda Hunt als Cmdr. Chennault.
Gastdarsteller: Richard Grove als Isogul, Leon Russom als Prosecutor Murdoch, James Lew als Karlat, Aixa Clemente als Matty, Tony Montero als Jed u.a.

Kurzinhalt: In Fort Hope nimmt man einen flüchtigen Graaka gefangen. Karlat wird beschuldigt, für den Gangsterboss Isogul zu arbeiten, und für ihn verschiedenste Verbrechen begangen zu haben. Doch er sitzt nur kurz im Gefängnis, ehe Isogul die Kaution für ihn stellt. Kurz darauf wird Karlat tot aufgefunden. Da Zylyn sich mit ihm treffen wollte, und nun direkt neben ihm lag, geht man davon aus, dass dieser von den Graaka-typischen aggressiven Gefühlen übermannt wurde, und nach einem Wutausbruch, in dem er Karlat tötete, das Bewusstsein verlor. Ein Prozess, mit Erich Weiss als Richter, soll über Zylyns Schuld oder Unschuld entscheiden. Seine Ranger-Kameraden versuchen verzweifelt, einen Strafverteidiger für ihn aufzutreiben – doch aufgrund der Vorurteile gegenüber Graakas will niemand den Fall übernehmen. Und so ist es Captain Boon überlassen, die Verteidigung seines Freundes zu übernehmen. Zusammen mit Doc, JoJo, Daniel Kincaid sowie ihrer Vorgesetzten, Commander Chennault, setzt er alles daran, um Zylyns Unschuld zu beweisen…


Review: Episodenbild (c) CBS Auf der DVD-Veröffentlichung nach Produktionsreihenfolge bildet "Unter Verdacht" nun den – unfreiwilligen – Abschluss der Serie, wurde bei "Space Rangers" doch schon relativ früh die Reißleine gezogen. In den USA wurde die Episode, so wie auch zuvor schon "Sein oder Nichtsein", erst gar nicht mehr ausgestrahlt; dort bildete kurioser- und fragwürdigerweise just die Auftaktfolge den Abschluss (wer weiß, wenn man auch wirklich mit dieser begonnen hätte, wäre das Schicksal mit "Space Rangers" vielleicht gnädiger gewesen). Hierzulande wiederum bildete "Sein oder Nichtsein" den Abschluss, während "Unter Verdacht" unmittelbar nach "Der Spitzel" ausgestrahlt wurde – vermeintlich, da in beiden der Schurke Isogul eine Rolle spielt, und man den Zuschauern damals im Hinblick auf ihr Gedächtnis damals noch weniger zutraute, als heutzutage. Zwar blieb ich auch nach seinem zweiten Auftritt von der Figur wenig begeistert, fand ihn diesmal aber doch zumindest eine Spur gelungener. Richard Groves Performance ist eigenwillig, und nicht wirklich bedrohlich, aber dennoch nicht uninteressant. Und nicht zuletzt, wie er hier am Ende trotz aller Widrigkeiten seinen Kopf aus der Schlinge zieht, und sich sogar zum Helden stilisiert, hinterließ bei mir Eindruck.

Im Mittelpunkt von "Unter Verdacht" steht aber natürlich Zylyn – sicherlich mit die spannendste Figur im Ensemble, der man sich hier nun (wenn auch letztendlich wohl leider zu spät) ausführlicher widmete. Die Vorurteile gegenüber seinem Volk nimmt man hier zum Anlass, Rassismus im Allgemeinen zu thematisieren und an den Pranger zu stellen. 100%ig gelungen ist die Analogie in diesem Fall zwar insofern nicht, als die Graaka ja in der Tat über eine sehr aggressive Natur verfügen, und ein Halsband tragen, welches sie beruhigen und ihre gewalttätigen Instinkte unterdrücken soll. Was aber trotz dieses Mankos sehr gut rüberkommt ist, wie sich viele Menschen von ihrer Angst vor dem Fremden blenden lassen, bzw. auch bewusst bestimmte Aspekte ausblenden – wie z.B. im vorliegenden Fall, dass Zylyn einer Religion folgt, die es ihm strikt verbietet, ein anderes Lebewesen zu töten. Pluspunkte sammelt die Episode darüber hinaus für einzelne nette Szenen – wie z.B. das Treffen mit Strafverteidigerin Matty, die sich so gerne sie den Fall auch annehmen würde gezwungen sieht, Boons Angebot abzulehnen, das Gespräch zwischen John und Chennault, als sich letztere an die Gründung der Kolonie durch ihren Vater erinnert, sowie auch Chennaults Unterhaltung mit Zylyn, wo dieser richtigerweise anmerkt, dass nicht nur er als Individuum, sondern vielmehr sein gesamtes Volk vor Gericht steht – sowie amüsante Kommentare, wie z.B. rund um den Jurydienst, und dass man letztendlich das Rechtssystem von zwölf Menschen abhängig macht, die "nicht clever genug waren" (wie Weiss es ausdrückt), sich davon entbinden zu lassen. Schade fand ich dafür, dass man den Zuschauer nicht mitraten lässt, was vorgefallen ist, und ob Zylyn ihn nicht vielleicht doch in einem Wutanfall ermordet hat. Und dass Murdoch gleich ein Verräter sein musste, fand ich auch ziemlich klischeehaft; nicht jeder, der nicht auf der Seite unserer Helden steht, muss gleich ein "Böser" sein. Insgesamt zählt "Unter Verdacht" aber sicherlich zu den Höhepunkten (so man auf diesem Niveau davon sprechen kann) der – kurzlebigen – Serie.

Fazit: Episodenbild (c) CBS In der auf DVD gebannten Produktionsreihenfolge verabschiedet sich "Space Rangers" mit einer ihrer besten Episoden (auch wenn das in diesem Fall nicht zugleich auch ein echtes Highlight bedeuten würde) – und damit auf durchaus ansprechende Art und Weise. Tatsächlich muss ich sagen, bei aller berechtigter Kritik – insbesondere dem erkennbar niedrigen Budget und der damit einhergehenden teils billigen Produktionsqualität – schon deutlich schlechteres gesehen zu haben, und es somit als Genrefan mit entsprechender Trashtoleranz durchaus bedaure, dass es nur bei diesen sechs Abenteuern der "Space Rangers" bleiben sollte. Pflichtprogramm ist die Serie aber sicherlich selbst für Science Fiction-Fans nicht wirklich. "Unter Verdacht" war aber in jedem Fall eine gelungene Episode, welche Vorurteile thematisiert, und uns vor allem auch – endlich – Zylyn, und damit zugleich die Graakas als Volk, näher vorstellt. Auf der einen Seite gespickt mit einzelnen sehr amüsanten Momenten, auf der anderen geplagt von Schwächen wie der klischeehaften Offenbarung rund um Murdoch, der nicht immer treffsicheren Rassismus-Kritik, sowie insbesondere der für uns von Anfang an ersichtlichen Auflösung des Mordes, ist "Unter Verdacht" ein kurzweiliger, unterhaltsamer und damit versöhnlicher Abschied von den "Space Rangers"

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 CBS)







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