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Star Trek: Picard - 2x05: Flieg mich zum Mond Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: Fly Me to the Moon
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 31. März 2022 (CBS)
Erstausstahlung D: 01. April 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Cindy Appel
Regie: Jonathan Frakes
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Jean-Luc Picard, Alison Pill als Agnes Jurati, Jeri Ryan als Seven of Nine, Michelle Hurd als Raffaela Musiker, Evan Evagora als Elnor, Orla Brady als Tallinn, Isa Briones als Kore Soong, Santiago Cabrera als Cristóbal Rios.
Gastdarsteller: John de Lancie als Q, Brent Spiner als Adam Soong, Annie Wersching als Borg Queen, Penelope Mitchell als Renée Picard, Lea Thompson als Diane Werner, Leif Gantvoort als Morris, Ivo Nandi als Leclerc, Kay Bess als La Sirena Computer, Oscar Camacho als Pedro, Michelle Haro als Armstrong, Shaw Jones als Guard #2, Daniel Mooney als Young Man, Zach Sowers als Security Guard #1, Kareem Stroud als Security Guard #2 u.a.


Kurzinhalt: Picard trifft die Wächterin, die der gleichen Organisation angehört wie einst Gary Seven. Sie ist damit beauftragt, eine einzige Person zu beschützen, die für die Entwicklung der Menschheit von entscheidender Bedeutung ist: Renée Picard. Die Vorfahrin von JL ist Astronautin, und soll in drei Tagen als Teil der Europa-Mission zum Jupiter-Mond fliegen. Doch die Wächterin bezweifelt, dass Renée Teil der Crew sein wird, steht sie doch nach einem missglückten Testlauf im Simulator und aufgrund ihrer Zweifel und Ängste, die sie mit ihrem Therapeuten bespricht, kurz davor, die Mission fallen zu lassen. Als sie sich die betreffenden Aufzeichnungen gemeinsam ansehen, erkennt Jean-Luc, dass Q die Rolle ihres Psychiaters angenommen hat. Offenbar möchte er verhindern, dass Renée sich der Mission anschließt. Könnte dies etwas damit zu tun haben, dass sie bei einem späteren Flug nach Io einen Mikroorganismus findet, von dem sie überzeugt war, er sei intelligent – was die Raumfahrt für immer verändern sollte? Zusammen mit seiner Crew versucht Jean-Luc, sich in die Abschiedsgala der Astronauten einzuschleichen, um zu verhindern, dass Renée aussteigt. Währenddessen versucht der genetische Wissenschaftler Dr. Adam Soong, die Krankheit seiner Tochter zu heilen, die verhindert, dass sie sich ins Freie begeben kann. Gerade nachdem ihm die Lizenz und die finanziellen Mittel entzogen wurden, meldet sich ein Unbekannter – Q – bei ihm, und bietet ihm einen Durchbruch an…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Amazon "Flieg mich zum Mond" war zwar wieder besser als die Füllepisode "Wächter"; nicht zuletzt tat sich hier wieder etwas, und machte die Handlung ein paar entscheidende Schritte vorwärts. Übermäßig begeistert war ich jedoch auch hiervon wieder nicht. Mein Hauptkritikpunkt ist dabei, wie bequem man im Hinblick auf die Besetzung agiert. Dass die Soongs über Jahrhunderte hinweg alle genau gleich aussehen, hat man ja mittlerweile zu akzeptieren gelernt. Insofern will ich ihnen auch daraus, dass natürlich auch Dr. Adam Soong wieder von Brent Spiner gespielt wird, keinen Strick drehen; zumal ich seine Leistung in der Rolle wirklich fantastisch fand. Warum aber musste seine Tochter genauso aussehen wie Soji? Ich meine, ich weiß natürlich warum: Weil man Isa Briones zurückbringen wollte. Aber das ist eben eine produktions- und keine handlungstechnische Antwort. Und sorry, aber für mich macht es überhaupt keinen Sinn, dass ein Nachfahre von Adam Jahrhunderte später sich wenn er Soji erschafft an Adams Tochter als Vorlage orientieren sollte. Fast noch schlimmer finde ich aber, dass man sich nicht einmal die Mühe macht, auch nur ansatzweise zu erklären, warum die Wächterin zufälligerweise wie Laris aussieht. Auch hier ist die einzige Erklärung: Damit man Orla Brady zurückbringen konnte. Mich persönlich reißen solche "Zufälle" aber halt leider heraus, und zerstören die Illusion.

Generell wirkt vieles an der Handlung zunehmend bequem. Angefangen dabei, dass just einer Vorfahrin von Jean-Luc Picard eine derart entscheidende Rolle im weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte zukommt, dass ihr Ausscheiden von der Europa-Mission zur Bildung der Konföderation führen würde (also, vermeintlich; ich schließe nicht aus, dass sich Picard hier auf dem Holzweg befindet). Und dann befindet sich zur genau gleichen Zeit wo sich dieses entscheidende Ereignis stattfindet Adam Soong in einer Krise, was Q die Gelegenheit gibt, ihn mit einem Heilmittel für seine Tochter zu ködern. Das ist alles leider wieder einmal ziemlich konstruiert und richtet sich eher nach den Wünschen den Drehbuchautoren, als nach einer inneren Logik. Und generell fand ich, dass die Episode im Hinblick rund um das Leiden von Kore Soong bei weitem nicht das Optimum herausholt; einerseits, als man hier eher am Vater, denn der ja eigentlich unter diesem genetischen Defekt leidenden Tochter, interessiert zu sein scheint. Und andererseits, als das halt so völlig aus dem Nichts kommt, und es zu wenige Szenen gibt, in denen man sich damit befasst. Schön langsam denke ich jedenfalls, dass die Serie ab der dritten Folge von einer aufgesplitteten Erzählweise hätte profitieren können. Z.B. in dem man sich in Episode drei auf die Abenteuer von Seven, Raffi und Rios konzentriert hätte. In der vierten dann auf Picard und seinen Besuch bei Guinan, sowie dann bei der Wächterin. Und hier nun auf Agnes und die Borg-Königin, sowie Dr. Soong und seine Tochter. So hätten diese einzelnen Handlungsstränge dann in der kommenden Episode quasi zusammenlaufen können. So hingegen sprang man mir fast zu oft von einem zum nächsten, wobei nicht nur alles rund um Kori das volle Potential nicht ausschöpfen konnte, sondern für mich auch die Storyline rund um Agnes und die Borg-Königin – trotz des (vorhersehbaren) Twists am Ende – bei mir keinen nennenswerten Eindruck hinterließ.

Episodenbild (c) Amazon Aber ja, wie gesagt, soweit fand ich "Flieg mich zum Mond" ok. Sie bot jedenfalls wieder mehr Handlung, und war dementsprechend flotter erzählt, und ließ in der sehr ökonomischen Laufzeit von etwas mehr als eine halbe Stunde (Rückblick und Abspann herausgerechnet) keine Langeweile aufkommen. Das Wiedersehen mit Brent Spiner hat mich ebenfalls gefreut, zumal ich seine Leistung wie zuvor schon erwähnt hier wirklich fantastisch fand. Aber auch sein Zusammenspiel mit John de Lancie (leider weniger: Isa Briones) hatte es mir angetan. Mit "We're all hostages to what we love. The only way to truly be free is to love nothing. How meaningless would that be?" hat sich zudem nach längerem wieder einmal ein wunderschönes Zitat in die Serie geschlichen. Mir gefiel auch die Szene am Ende, wo alle gemeinsam einen Schlachtplan im Hinblick auf das Galadinner der Astronauten ausarbeiten, das hatte, wenn auch informeller, und natürlich mit anderem Setting, etwas von den typischen Meetings im Besprechungsraum bei "Next Generation". Und mit Jonathan Frakes auf dem Regiestuhl war wieder einmal für eine angenehm klassische Inszenierung gesorgt. Aber ja, dafür, dass mittlerweile Halbzeit ist, ist es schon ein bisschen bedenklich, wie wenig Konkretes/Wichtiges sich bislang (abseits des großartigen Staffelauftakts) ereignet hat.

Fazit: Bei "Flieg mich zum Mond" war wieder deutlich mehr los als bei der letzten Folge, die für mich eben deshalb einen starken Füllcharakter hatte. Schwer tat ich mir allerdings mit der Besetzung bekannter Gesichter aus der Serie in neuen Rollen, was schon sehr beliebig, bequem und konstruiert wirkt, sowie der Story rund um Kore, die für mich, da man sich ihrem Leid kaum widmet, viel zu sehr hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Aber auch alles rund um Picards Urururur(?)großmutter, die eine derart entscheidende Rolle in der Menschheitsgeschichte spielen soll, hat mich nur bedingt überzeugt. Dafür punktet "Flieg mich zum Mond" mit der Rückkehr von Brent Spiner, der hier noch dazu eine wirklich phantastische Leistung zeigt. Auch seine gemeinsamen Szenen mit Q hatten es mir angetan. Die Inszenierung von Jonathan Frakes war angenehm klassisch und hochwertig. Vor allem aber war die Folge echt kurzweilig und unterhaltsam – und damit definitiv wieder ein Fortschritt.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime)







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