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Star Trek: Discovery - 4x11: Rosetta Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: Rosetta
Episodennummer: 4x11
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 03. März 2022 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 04. März 2022 (Pluto TV)
Drehbuch: Terri Hughes Burton
Regie: Jeff Byrd & Jen McGowan
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Anthony Rapp als Paul Stamets, Wilson Cruz als Hugh Culber, Blu del Barrio als Adira Tal, David Ajala als Cleveland "Book" Booker.
Gastdarsteller: Tig Notaro als Jett Reno, Shawn Doyle als Dr. Ruon Tarka, Chelah Horsdal als Laira Rillak, Tara Rosling als President T'Rina, Hiro Kanagawa als Dr. Hirai, Phumzile Sitole als General Ndoye, Emily Coutts als Lt. Cmdr. Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Lt. Cmdr. Gen Rhys, Oyin Oladejo als Lt. Cmdr. Joann Owosekun, Sara Mitich als Lt. Cmdr. Nilsson, Raven Dauda als Cmdr. Tracy Pollard, MD, David Benjamin Tomlinson als Lt. jg Linus, Calyx Passailaigue als Engineer #1, Jas Dhanda als Engineer #2, Piotr Michael als Shuttle Computer u.a.


Kurzinhalt: Nachdem man die galaktische Barriere durchquert hat, entdeckt man einen Planeten, von dem man glaubt, einst die Heimat des als 10-C bezeichneten Volkes gewesen zu sein. Während die Delegierten darauf drängen, den Flug zum Hyperfeld von wo aus die DMA kontrolliert wird, und wo man die überlebenden der Spezies vermutet, fortzusetzen, hält es Michael Burnham für unerlässlich, dem Planeten einen Besuch abzustatten – ist sie doch davon überzeugt, dort den Schlüssel für eine erfolgreiche Kontaktaufnahme mit den Außerirdischen zu finden. Zusammen mit Saru, Detmer und Culber bricht sie mit einem Shuttle auf, um dem Planeten einen Besuch abzustatten. Kurz nach ihrer Ankunft erleidet Saru eine Panikattacke, die sich dann auch auf Hugh und Michael überträgt; einzig Keyla bleibt verschont. Wie sich herausstellt, hat der Schutzanzug bestimmte Pheromone, die sich auf der Planetenoberfläche befinden, nicht abgewehrt. Schließlich findet man heraus, dass in eben diesen Pheromonen der Schlüssel zur Kommunikation mit Spezies 10-C liegt. Währenddessen ist es Booker und Tarka erfolgreich gelungen, sich unbemerkt auf die Discovery zu schleichen. Während Tarka sich darum kümmert, einen Virus einzuspielen der verhindert, dass Zora das Schiff an ihrer Hülle entdeckt, trifft sich Booker mit Generalin Ndoye, in der Hoffnung, angesichts der unmittelbaren Bedrohung für die Erde in ihr eine Verbündete zu finden…

Review: Episodenbild (c) Paramount+ Mit "Rosetta" setzt "Discovery" den Kurs ungehindert fort, weshalb man meine Kritik aus der letzten Folge zu einem Großteil 1:1 übernehmen kann. Nach wie vor wirkt die Handlung ungemein gestreckt, und zieht sich das Ganze teilweise elendslang dahin. Hätte man die Staffel statt auf dreizehn in den bei "Picard" üblichen zehn Episoden gestrafft, würde das zwar an den ganzen anderen Schwächen nichts ändern, aber das Ganze würde sich zumindest nicht so elendig dahinziehen. Für fünfzig Minuten Laufzeit tut sich hier einfach wieder einmal entschieden zu wenig. Hätte man diese Folge und "Die Galaktische Barriere" zu einer zusammengestutzt, hätte das zumindest ein bisschen helfen können. So hingegen wird die Handlung auf zu viel Laufzeit gestreckt, bis man unweigerlich an Bilbo Beutlins Ausspruch aus "Die Gefährten" denken muss, mit der Butter, die auf zu viel Brot verstrichen wird. Womit wir eben wieder beim Punkt sind: Ich habe grundsätzlich überhaupt nichts dagegen, bei aktuellen "Star Trek"-Serien auf den Zugang moderner Serien zu setzen, und eine fortlaufende Geschichte zu erzählen. Man muss es halt nur können. Das gilt für Storylogik, den Handlungsaufbau usw. ebenso wie für das Erzähltempo. Es sind genau diese Aspekte, wo "Discovery" nun mal gehörig schwächelt.

Weil ich gerade die Storylogik erwähnt habe, wenden wir uns gleich einem meiner größten Kritikpunkte an "Rosetta" zu: Was zum Teufel ist das bitte schön für ein Schutzanzug, der Pheromone durchlässt? Das macht mit Verlaub absolut keinen Sinn, und ist nur dafür da, dass man die Folge wieder einmal mit ordentlich Emotionen füllen kann, und schließlich durch eben diese Pheromone jenen Schlüssel zur Kommunikation mit Volk 10-C entdeckt, von dem Burnham wusste, dass sie ihn finden würde – und da Burnham entweder immer recht hat oder wenn sie unrecht hat alle den Mantel des Schweigens drüber hüllen (siehe "Rubikon"), musste es ja unweigerlich dazu kommen, dass sich diese Mission als wichtig und wertvoll erweist. Womit wir schon beim nächsten Punkt sind: Immer wieder wird Burnham von anderen Figuren hinterfragt, wie hier z.B. gleich zu Beginn, und diese Szenen sind letztendlich nur dafür da, damit sie sich diesen kritischen Stimmen gegenüber, und damit eben zugleich den Zuschauern, beweisen kann. Das ist einfach alles so funktional, konstruiert und durchsichtig. Erschwerend kommt hinzu, dass die Episode sich geradezu aufdrängende, alternative Lösungsansätze konsequent ausschweigt. So hätte ich angesichts der Dringlichkeit der Mission einfach ein Außenteam auf dem Planeten zurückgelassen, und wäre mit der Discovery zum Hyperfeld weitergeflogen. Was auch immer das Team entdeckt, kann es ja dann über Subraum vermitteln. Aber dann hätte halt Burnham die Mission nicht anführen und somit nicht wieder im Mittelpunkt stehen können. Und, ganz ehrlich: Es hätte mir so getaugt, wenn Saru diese Mission angeführt hätte, und Burnham an Bord geblieben wäre. Dann hätte diese tolle Figur, die bislang in der Staffel viel zu kurz kommt, endlich wieder etwas zu tun bekommen. Weil momentan denke ich mir wirklich: Wenn der auf Kaminar geblieben wäre, hätte es rein handlungstechnisch – abseits der sehr stark nach Beschäftigungstherapie wirkenden Romanze mit T'Rina – auch keinen Unterschied gemacht.

Episodenbild (c) Paramount+ Jedenfalls: So wie man sich hier Zeit nimmt, kann einfach kein Gefühl der Dringlichkeit und damit auch der Gefahr aufkommen. Und das, obwohl mal wieder einmal die Erde und Ni'Var (überhaupt, seit wann liegen diese beiden Planeten so nah beieinander, dass die DMA beide zugleich bedrohen kann?) mit der Zerstörung bedroht. Was im Versuch, damit Spannung zu erzeugen, mittlerweile einfach nur mehr verzweifelt wirkt – und dann eben zu allem Überfluss noch nichtmal funktioniert. Erschwerend kommen nun noch so Kritikpunkte hinzu, wie dass sich mir der Sinn des Treffens zwischen Book und General Nyode nicht erschließen wollte. Sie soll ihn also auf dem Laufenden halten? Könnte man nicht einfach die Kommunikation des Schiffes anzapfen, oder so? Aus Sicht von Nyode wäre ich im Übrigen im Hinblick auf sein Versprechen, nichts zu tun, wenn es eine andere Möglichkeit gibt, sehr vorsichtig; weil das hat bei "Rubikon" ja eher nicht so gut geklappt. Was sagt ihr, dass es ihm diesmal gelingen wird, Tarka unter Kontrolle zu halten? Last but not least: "It feels like love" war eine der furchtbarsten, facepalmigsten udn unfreiwillig komischsten Szenen seit langem; und bei "Discovery" will das nun echt was heißen (zumal sich die Folge was das betrifft mit der Szene, wo sich zeigt, dass Booker direkt neben Michael in der Wand saß, gleich selbst Konkurrenz macht).

Fazit: Es dauert einfach alles nach wie vor viel zu lange (als Symbolbild darf hier der aufgrund der maximal behaupteten Bedeutungsschwere die fast schon parodistisch anmutende "Power Walk"-Zeitlupensequenz zu Beginn herangezogen werden). Dinge, die man in den klassischen "Star Trek"-Serien innerhalb eines Akts erzählt und abgeschlossen hätte, werden hier auf ganze Episoden ausgedehnt. Das Ergebnis ist ein schnarchiges Erzähltempo, welches meine Geduld Woche für Woche auf eine harte Probe stellt. Im Falle von "Rosetta" kam nun wieder einmal ein für meinen Geschmack zu starker Fokus auf alle möglichen Gefühle hinzu. Kritisch auch, dass Michael Burnham wieder einmal von mehreren Personen kritisch hinterfragt wird, am Ende aber natürlich recht behält. Wobei mir unklar war, warum man nicht einfach mit einem Shuttle ein Team zum Planeten schicken und mit der Discovery schon mal in Richtung Hyperfeld fliegen konnte. Ein Gefühl von Dringlichkeit kommt, wenn man sich diese Zeit für einen kleinen Planetenspaziergang nimmt, jedenfalls nicht auf. Vor allem aber litt die Folge unter der hirnrissigen Idee rund um Raumanzüge, die Pheromone durchlassen. Was. Zur. Hölle. Was sollen das bitte schön für Schutzanzüge sein?! In erster Linie zog sich aber halt leider auch "Rosetta" – wie ein Großteil der Staffel – wieder wie Kaugummi. Bleibt zu hoffen, dass es "Picard" in der heute startenden zweiten Staffel besser macht.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Paramount+)







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