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Star Trek: Discovery - 4x10: Die Galaktische Barriere Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Paramount+

Originaltitel: The Galactic Barrier
Episodennummer: 4x10
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 24. Februar 2022 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 25. Februar 2022 (Pluto TV)
Drehbuch: Anne Cofell Saunders
Regie: Deborah Kampmeier
Hauptdarsteller: Sonequa Martin-Green als Michael Burnham, Doug Jones als Saru, Anthony Rapp als Paul Stamets, Wilson Cruz als Hugh Culber, Blu del Barrio als Adira Tal, David Ajala als Cleveland "Book" Booker.
Gastdarsteller: Oded Fehr als Fleet Admiral Charles Vance, David Cronenberg als Kovich, Shawn Doyle als Dr. Ruon Tarka, Chelah Horsdal als Laira Rillak, Tara Rosling als President T'Rina, Annabelle Wallis als Zora, Hiro Kanagawa als Dr. Hirai, Phumzile Sitole als General Ndoye, Osric Chau als Oros, Emily Coutts als Lt. Cmdr. Keyla Detmer, Patrick Kwok-Choon als Lt. Cmdr. Gen Rhys, Oyin Oladejo als Lt. Cmdr. Joann Owosekun, Ronnie Rowe Jr. als Lt. Cmdr. R.A. Bryce, Sara Mitich als Lt. Cmdr. Nilsson, Orville Cummings als Lt. Christopher, David Benjamin Tomlinson als Lt. jg Linus, Christopher Allen als Orion Guard u.a.


Kurzinhalt: Nur kurz nach der Zerstörung des Controllers ist ein neuer erschienen, der noch einmal um einiges mächtiger und zerstörerischer ist. Somit haben Book und Tarka die Situation nur verschlimmert. Davon, dass die Schöpfer der DMA – als Volk 10-C bezeichnet – die Vernichtung des Controllers ohne vorherige Kontaktaufnahme und Warnung als kriegerischen Akt interpretieren könnten, und damit eine diplomatische Lösung erschwerten. Die U.S.S. Discovery soll nun eine Delegation der Föderation und von Ni'Var zum Heimatplaneten der Zivilisation 10-C bringen, um Verhandlungen aufzunehmen. Dafür gilt es jedoch, die galaktische Barriere, welche die Milchstraße umschließt, zu durchqueren. Währenddessen bringt Ruon Tarka seinen Verbündeten Cleveland Booker zu jener Einrichtung der Emerald Chain, wo er mit dem Wissenschaftler Oros, mit dem er sich schnell anfreundete, gefangen war. Man hofft, dort jene programmierbare Antimaterie zu finden, die man benötigt, um der Discovery durch die galaktische Barriere zu folgen. Doch die Rückkehr an diesen Ort zwingt Tarka, sich den Sünden seiner Vergangenheit zu stellen…

Review: Episodenbild (c) Paramount+ Ganz ehrlich: Den Seelen-Striptease von Tarka, mit den Flashbacks zu der Zeit, wo er von der Emerald Chain gefangen gehalten wurde, und sich dabei mit Oros anfreundete, hat mich Nüsse interessiert. Es sollte die Figur wohl interessanter und auch ein bisschen menschlicher machen, aufgrund der Schuldgefühle, die er ob seiner damaligen Taten offenkundig mit sich herumschleppt. Ich habe mich bei den betreffenden Szenen aber in erster Linie gelangweilt. (Ich bleibe übrigens dabei, dass Oros für die DMA verantwortlich ist, und die Discovery-Macher somit die Offenbarung aus der dritten Staffel rund um den Brand in ähnlicher Form nochmal wiederholen werden. Mal schauen, ob ich damit recht habe.) Ähnlich erging es übrigens den Szenen rund um die sich langsam anbahnende Romanze zwischen Saru und T'Rina (die ich nicht nur bislang nicht nachempfinden kann, sondern wo ich zudem zunehmend den Eindruck habe, dass sie in erster Linie dafür da ist, um Saru etwas zu tun zu geben, da er zuletzt rein "dienstlich" kaum mehr aus dem Schatten von Burnham zu treten vermag), sowie den Therapiesitzungen zwischen Stamets und Tal. All dies fand ich leider sehr öde.

Bleibt der titelspendende Handlungsstrang rund um die galaktische Barriere (wobei ich den Eindruck hatte, dass nach dem Intro der Plot rund um Ruon Tarkas Vorgeschichte mindestens genauso viel, wenn nicht gar mehr, Laufzeit aufgefressen hat). Auf der einen Seite hat mir das Redesign der Barriere durchaus gefallen, also jetzt mal rein von außen her. Zwar wäre es nett gewesen, wenn man im Zuge dieser Neuinterpretation auch gleich das Problem gelöst hätte, dass eine solche Barriere ja eigentlich eine Sphäre sein müsste, statt eine Art Strich (weil so hatte man auch hier den Eindruck, die Discovery könnte einfach darüber hinwegfliegen), aber ihre Gefährlichkeit fing man sehr gut ein. Die Idee mit der Farbverfälschung an Bord fand ich auch nett; das mit diesen Blasen, die für mich etwas vom Inneren eines Organismus hatten, hat für mich zwar nicht mehr ganz so gut funktioniert (fühlte sich das doch teilweise wie die "Star Trek"-Version von "Es war einmal das Leben" an), es war aber zumindest eine faszinierende Idee, die mich zudem an die TOS-Folge "Das Loch im Weltraum" (die mit der Weltall-Amöbe) denken ließ, und damit doch irgendwie einen netten Retro-Touch hatte. Leider aber tat sich für meinen Geschmack auch hier wieder zu wenig. Bei der zweiten Pilotfolge "Die Spitze des Eisbergs" war der (versuchte) Flug durch die Barriere lediglich der Auslöser für eine packende Handlung rund um den Aphorismus, dass absolute Macht absolut korrumpiert. Hier hingegen ist der Flug letztendlich das, worum es geht, und aus. Kein Wunder, dass man diese ganzen Nebenhandlungen gebraucht hat, um die Laufzeit zu füllen. Zu diesen zähle ich übrigens auch die Diskussion zwischen Burnham und Rillak, ob man die Crew ob der Gefahr für die Erde und Ni'Var einweihen soll. Wo ich übrigens auf der Seite der Präsidentin stand; so sehr ich normalerweise für Offenheit bin, aber ich sehe nicht, was es in dieser Situation bringt, bzw. verändert, außer dass man die Crew bei dieser kritischen Mission zusätzlich belastet. So gesehen fand ich dann auch, dass die Serie am Ende für die falsche Seite Partei ergriff.

Episodenbild (c) Paramount+ Wesentlich schwerer wiegt jedoch für mich die direkte Gefahr für die Erde und Ni'Var an sich. Als wäre die DMA, die Welten und Zivilisationen als Aufhänger und/oder Bedrohung nicht schon groß genug gewesen. Nein, man hält es scheinbar für notwendig, wie in bislang noch jeder "Discovery"-Staffel die Erde direkt zu bedrohen; vermeintlich, weil man die Zuschauer nicht für empathisch genug hält, dass sie das Schicksal eines bislang unbekannten Volkes zu dem wir keine Bindung haben ausreichend kümmert. Leider aber bedenken sie dabei nicht, dass der Schuss insofern unweigerlich nach hinten gehen muss, als wir natürlich von vornherein schon wissen, dass Ni'Var und die Erde nicht vernichtet werden. Und so wirkt das Ganze nicht nur einfallslos, ja geradezu verzweifelt (was schon schlimm genug war), sondern ist darüber hinaus völlig kontraproduktiv, da es die Spannung nicht etwa erhöht, sondern vielmehr reduziert. Das hätten sie sich nun echt sparen sollen. Zuletzt noch eine Randbemerkung: Wo sind in dieser Zukunft eigentlich die Klingonen? Nicht, dass ich auf ein Wiedersehen mit der grauenhaften "Discovery"-Interpretation sonderlich scharf wäre, aber nicht zuletzt als sie hier zu Beginn der Folge direkt erwähnt wurden, ist das Fehlen von einem der bekanntesten "Star Trek"-Völker doch zunehmend auffällig.

Fazit: Ich finde leider nach wie vor, dass die Erzählstruktur mit einer auf eine komplette Staffel ausgebreitete Handlung, "Star Trek: Discovery" nicht wirklich zu Gute kommt. Es tut sich einfach von Folge zu Folge zu wenig; Entwicklungen, die sonst in ein bis zwei Szenen abgehandelt worden wären, nehmen ganze Episoden ein; zudem reichert man das Ganze mit zahlreichen, meist sehr charakterorientierten Nebenhandlungen an, die mich bislang überwiegend ebensowenig interessieren, wie die Figuren, um die sie sich drehen. Im Falle von "Die Galaktische Barriere" ist hier nicht zuletzt alles rund um Ruon Tarkas Rückkehr zu seinem damaligen Gefängnis, inklusive der ausgedehnten Rückblenden zu seiner Gefangenschaft, zu nennen. Aber auch die Romanze zwischen Saru und T'Rina will für mich bislang nicht wirklich funktionieren. Und alles rund um Stamets und Tal wirkte ebenfalls aufgesetzt. Die Haupthandlung schnitt zwar insgesamt noch am besten ab, nicht zuletzt, als mir das Update der galaktischen Barriere durchaus gefallen konnte; und die Idee mit ihrem Inneren hatte auch einen gewissen Retro-Charme. Aber auch hier ist es letztendlich viel Lärm um wenn schon nicht nichts dann doch zumindest wenig – dazu noch angereichert um eine Diskussion, wo ich finde, dass die Serie letztendlich für die falsche Meinung Partei ergreift. Und davon, dass man hier nun zum wiederholten Mal meint, die Erde (und Ni'Var; wusste gar nicht, dass die so nah beieinanderliegen) in Gefahr bringen zu müssen, fange ich besser erst gar nicht an. Insgesamt ist mir "Discovery" aktuell jedenfalls leider wieder einmal nur mit vergleichsweise gemächlicher Impulsgeschwindigkeit unterwegs; von Warp- oder gar Sporenantrieb keine Spur. Mal schauen, ob sich das zum Ende der Staffel doch nochmal ändert.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Paramount+)







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