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Jeremiah - 1x04: …und auf der Erde war Salz gesät Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: …And the Ground, Sown with Salt
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 22. März 2002
Erstausstrahlung D: 18. Januar 2004
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Peter DeLuise
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Jason Priestley als Michael, Lauren K. Robek als Julie, Shawn C. Orr als Jesse, Stu Morgan als Larry, Lynne Livingstone als Cindy, Magda Apanowicz als Young Girl, Paul Lazenby als Brutal man u.a.

Kurzinhalt: Jeremiah und Kurdy verschlägt es in die Stadt Cranston, wo sie die Bekanntschaft von Michael macht, der sie zusammen mit seinen Männern sogleich gefangen nimmt. Michael lässt sich von seinen Anhängern wie ein Gott feiern, und herrscht über Cranston mit eiserner Hand. Nun möchte er von Jeremiah und Kurdy den Standort vom sogenannten Ende der Welt erfahren. Fügen sie sich nicht, wird er einen Unschuldigen nach dem anderen umbringen. Die beiden finden sich daraufhin in einer unvorstellbaren Zwickmühle wieder, auf der einen Seite können und wollen sie die Unschuldigen, die in Michaels Fänge geraten, nicht zum Tode verdammen. Andererseits macht sein offensichtlicher Größenwahn, sowie die Offenbarung, dass er über Bomben verfügt, und auch nicht davor zurückschreckt, sie einzusetzen – was sich darin zeigt, wie er ohne Skrupel eine andere Stadt die ihm in die Quere kam vernichtet – deutlich, dass ihm der Standort vom Ende der Welt niemals in die Hände fallen darf. Schließlich erkennen sie, dass der Schlüssel zu ihrer Rettung, sowie der unschuldigen Bewohner Cranstons, in Michaels Geliebter Julie liegt…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Für alle Fans von "Beverly Hills 90210" hat "…und auf der Erde war Salz gesät" ein ganz besonderes Schmankerl parat, kommt es hier doch zur Wiedervereinigung zwischen Luke Perry und Jason Priestley. Fans der Soap dürften dabei jedoch einen ziemlichen Schock erleben, schlägt der dortige Sunnyboy und Frauenschwarm hier doch als größenwahnsinniger Michael deutlich ernstere und düsterere Töne an (wobei ich mir vorstellen könnte, dass Priestley die Gelegenheit, mal was anderes zu zeigen und ein bisschen seine Schauspiel-Muskeln spielen zu lassen, genossen hat). Ich habe "Beverly Hills 90210" ja nie verfolgt, und könnte auch nicht behaupten, Priestley aus anderen Rollen zu kennen, aber als Michael hat er mich überzeugt (wenn ich mir auch vorstellen könnte, dass andere aus der Figur noch etwas mehr herausgeholt hätten). Es fällt einem leicht, zu glauben, dass in einem ähnlichen Machtvakuum wie es sich bei "Jeremiah" durch den "großen Tod" ereignete, jemand wie Michael auf den Plan treten würde, um die Lücke zu füllen. Mit der verlassenen Militärbasis und den dortigen Waffen bekommt er dann auch die nötigen Mittel in die Hand, um seine Ambitionen zu realisieren.

Neben seiner ruchlosen Vorgehensweise, sowie der erschreckenden Art, wie er sich von seinen Jüngern als Gott anbeten lässt, bleibt dabei vor allem jene Szene in Erinnerung, wo er einfach mal mir nichts dir nichts eine andere Stadt die ihm ein Dorn ein Auge ist auslöscht. Letztendlich soll sich jedoch diese Tat, die er persönlich als Triumph sieht, zusammen mit seiner Reaktion auf Julies Offenbarung, dass sie schwanger ist, als sein Untergang herausstellen. Denn an dieser Stelle war für Julie, die davor schon offensichtlich mit Gewissensbissen ob seiner skrupellosen Vorgehensweise zu kämpfen hatte, endgültig eine Grenze überschritten. Und so entwickelt sich sein Engel vielmehr zu einem Engel des Todes, als sie ihr eigenes Leben (und das ihres ungeborenen Kindes) gibt, um Michael und seine Anhänger auszuschalten, in dem sie die in der Militärbasis gelagerten Bomben zündet; ein im wahrsten Sinne des Wortes explosives Finale, welchem mit nett gemachten Flashbacks, die ihre Entscheidung verdeutlichen, der Weg geebnet wird. Aber auch davor konnte mir "...und auf der Erde war Salz gesät" schon gut gefallen. Man kann mit Jeremiah und Kurdy, und ihrem Dilemma, durchaus mitfühlen. Auf der einen Seite müssen sie hilflos mit ansehen, wie Michael Unschuldige bedroht (und tötet, um seiner Forderung Gewicht zu verleihen), andererseits macht gerade auch sein zur Schau gestellter Wahnsinn, sowie die militärischen Mittel, über die er verfügt, es umso wichtiger, dass er den Standort von Thunder Mountain nicht erfährt, da die Bewohner dort ihm schutz- und hilflos ausgeliefert wären. Doch nicht nur inhaltlich, auch inszenatorisch macht "…und auf der Erde war Salz gesät" ein überaus gutes Bild. "Stargate"-Veteran Peter DeLuise führt hier mit sicherer Hand Regie, wobei seine Arbeit insbesondere auch direkten Vergleich mit dem unmittelbaren Vorgänger Brett Dowler, der "Mann aus Eisen, Frau hinter Glas" eine recht billige Optik verlieh, positiv hervorsticht. Und schauspielerisch gibt es auch keinen Grund zur Klage, wobei nicht zuletzt Julie-Darstellerin Lauren K. Robek besticht. Auffällig (zumindest für mich) zudem ein früher Auftritt von Magda Apanowicz, die später u.a. in "Caprica" und "Continuum" (und aktuell scheinbar in "You") in prominenten Rollen zu sehen war. Zuletzt noch eine Randnotiz: Die anfänglichen "Dear Dad"-Einträge wirken zwar ein bisschen aufgesetzt, sind aber doch auch recht praktisch, um sowohl neue als auch treue Zuschauer auf den neuesten Stand zu bringen; diesbezüglich erinnern sie von Zweck und Funktion ein bisschen an die guten alten Logbucheinträge bei "Star Trek".

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime "...und auf der Erde war Salz gesät" hat nicht nur – für alle "Beverly Hills 90210"-Fans – ein Wiedersehen zwischen Luke Perry und Jason Priestley zu bieten, sondern überzeugt vor allem auch mit einer erschreckenden Story rund um einen größenwahnsinnigen Herrscher und sein Gefolge, guten bis sehr guten schauspielerischen Leistungen, sowie einer im Vergleich zur vorangegangenen Episode "Mann aus Eisen, Frauen hinter Glas" wieder deutlich hochwertigeren Inszenierung (von "Stargate"-Veteran Peter DeLuise). Neben einzelnen harten Momenten, wie dem Erschießungskommando, oder auch der Auslöschung der anderen Stadt, bleiben dabei nicht zuletzt das nachvollziehbare Dilemma von Jeremiah und Kurdy, sowie nicht zuletzt der Zwiespalt von Julie in Erinnerung, und wie diese am Ende zur (aufopfernden) Heldin wird (wobei uns ihre Entscheidung mit den Rückblenden nochmal nett verdeutlicht wird). Im Vergleich zu "Mann aus Eisen, Frau hinter Glas" steht "...und auf der Erde war Salz gesät" zwar ziemlich für sich, und fehlt ein bisschen der Bezug zum größeren Ganzen. Als nachdenklich stimmende Betrachtung der Mechaniken von Macht und Führerkult fand ich die Episode aber sehr gelungen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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