Originaltitel: Why We Fight Episodennummer: 6x05 Bewertung: Weltweise Internet-VÖ: 07. Januar 2022 (Amazon Prime) Drehbuch: Daniel Abraham & Ty Franck Regie: Anya Adams Hauptdarsteller:
Steven Strait als James Holden,
Dominique Tipper als Naomi Nagata,
Wes Chatham als Amos Burton,
Frankie Adams als Roberta 'Bobbie' Draper,
Nadine Nicole als Camina Drummer,
Cara Gee als Clarissa Mao,
Keon Alexander als Marco Inaros,
Jasai Chase Owens als Filip Inaros,
Shohreh Aghdashloo als Chrisjen Avasarala.
Gastdarsteller:
Kathleen Robertson als Rosenfeld Guoliang,
Anna Hopkins als Monica Stuart,
Joanne Vannicola als Nico Sanjrani,
Ted Dykstra als Gareth,
Krista Bridges als Admiral Kirino,
Lyndie Greenwood als Dr. Elvi Okoye,
Vanessa Smythe als Michio,
Samer Salem als Josep,
Andre Colquhoun als Ceres Medic,
Conrad Coates als Admiral Sidiqi,
Daniel Jun als Gary,
Dianne Aguilar als Dot,
Emily Woloszuk als Drunken Pella Crewmember,
Emmanuel John als Pella Officer,
Emma Ho als Cara u.a.
Kurzinhalt:
Marco Inaros hat die Ringstation mit einer Railgun gesichert, mit der er die angreifenden Schiffe der Mars-Marine im Nu ausschaltet. Naomi ist indes bei der Analyse von Holdens Daten rund um die Flüge durch den Ring auf eine beunruhigende Erkenntnis gestoßen: Offenbar wird dieser instabil, weshalb immer wieder Schiffe beim vermeintlichen Flug zu neuen Ufern verloren gehen. Holden glaubt, dass die Protomolekülwesen dafür verantwortlich ist. Droht etwa von den hinter dem Ring schlummernden Weiten des Alls neuer Ungemach für die Menschheit? Indes erreicht Drummer mit ihrer Flotte die Ceres-Station. Dort versucht Crisjen Avasarala sie, für eine historische Allianz zu gewinnen: Ihre Schiffe sollen zusammen mit den Streitkräften der Erde und vom Mars zum Ring fliegen, um Marco Inaros auszuschalten, und seine Railgun zu vernichten. Doch der Gedanke, dass sie zum Schoßhündchen der Inneren verkommen könnte, ist Drummer ein Graus…
Review:
Also ich muss gestehen: Jetzt bin ich dann doch langsam besorgt. Wir haben jetzt nur mehr eine Folge, um den Handlungsstrang rund um den Krieg mit Marco Inaros abzuschließen – was ich ja grundsätzlich noch für machbar halten würde – und dann im Idealfall auch noch den Figuren irgendeine Art von Abschluss zu geben, so dass wir die Möglichkeit haben, uns von ihnen zu verabschieden. Und was letzteres betrifft, bin ich – auch wenn die letzte Folge, sofern man den Angaben der IMDB trauen kann, etwas mehr als eine Stunde dauern wird – doch etwas skeptisch. Außer, das läuft darauf hinaus, dass Marco den Atomsprengkopf in der Nähe des Rings zündet, das eine Kettenreaktion auslöst, und alle uns bekannten Figuren auf einmal ausgelöscht wären (etwas, was ich der Serie sogar grundsätzlich zutrauen würde). Ich hoffe jedenfalls, dass sie sich hier nicht zu viel für die letzte Episode aufgehoben haben. Den Eindruck, dass wir aufs Finale zusteuern, hatte ich jedenfalls auch nach "Der Feind meines Feindes" wieder nicht.
Was nicht heißt, dass die Episode schlecht und/oder nichts los gewesen wäre. Gleich zu Beginn gab es wieder einen Moment, der mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte, nämlich mit der Rückkehr von Xan, Caras Bruder. Dieser meint, nachdem er von den Protomolekül-Hunden wiederbelebt wurde, er fühle sich komisch, seine Augen haben sich auch eindeutig verändert, und was seine Persönlichkeit betrifft – wer weiß? Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass dieser Handlungsstrang ein recht offenes Ende haben wird, um einem allfälligen Spinoff den Weg zu ebnen, bin aber jedenfalls gespannt, welchen (vorläufigen) Schlusspunkt man sich hierfür überlegt hat. Mit dem Angriff auf die Ringstation gab es zudem zumindest ein bisschen Action, auch wenn dieser aus sich der Mars-Flotte katastrophal verlief, und dementsprechend schnell vorbei war. Indes scheint Filips hin- und her weiterzugehen. Dachte ich am Ende der letzten Folge, er hätte sich nun doch wieder auf den Kurs seines Vaters eingeschworen, schien er nach dem Gespräch mit seinem Kollegen – der durch die von ihm selbst gelegte Bombe seinen Bruder auf Ceres verloren hat – nun doch wieder Zweifel zu bekommen. Immerhin schafft dies aber eine spannende Ausganssituation für das Finale – denn zumindest ich würde mich echt keine Wette abzuschließen trauen, für welche Seite sich Filip letztendlich entscheiden wird. Nett fand ich auch, wie sich Marcos Gegner hier nun auf Ceres versammeln. Ein netter, ruhiger Moment war das Gespräch zwischen Amos und Bobbi in der Bar, wo er dieser den Grund für den ausgefallenen Torpedo anvertraut, und sie in weiterer Folge meint "Krieg ist der falsche Ort für gute Männer". Wohl wahr! Ich frage mich ja immer noch, was mit dem Atomsprengkopf geschehen wird. Letztendlich gelingt es ihr jedenfalls, Amos davon zu überzeugen, zur Roci zurückzukehren. Und auch Naomi ist letztendlich erfolgreich damit, Drummer von einer Allianz mit Avasarala zu überzeugen. In bester "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Manier heißt es somit nun im Finale der Serie (schnief) "Alle gegen Marco".
Fazit:
"Der Feind meines Feindes" bot wieder einige gelungene Szenen und spannende Entwicklungen. Manches wirkt zwar etwas überhastet und hätte von einem etwas gemächlicheren Erzähltempo profitieren können – wie z.B. Drummers Entscheidung, Avasaralas Angebot einzunehmen. Zudem habe ich irgendwie überhaupt nicht den Eindruck, dass wir jetzt schon vor dem Serienfinale stehen; was das betrifft, ist es der Episode somit in meinen Augen nicht wirklich gelungen, ihren Job zu machen. Und generell hat sich meine schon seit Beginn der sechsten Staffel aufkommende Sorge, dass das Ende gehetzt werden könnte, weiter gesteigert (und ich hoffe sehr, dass man mich diesbezüglich eines Besseren belehren wird). Und doch kann ich nicht behaupten, von "Der Feind meines Feindes" nicht wieder sehr gut unterhalten worden zu sein. Es gab wieder einige nette Gespräche zwischen den Figuren, sowie ein paar interessante Entwicklungen. Die Voraussetzungen für ein packendes und hochdramatisches Finale sind mit dem Kampf gegen Marco Inaros jedenfalls gegeben.