Originaltitel: The Crystals Episodennummer: 2x08 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 05. März 1981 Erstausstrahlung D: 26. Februar 1991 Drehbuch: Bob Mitchell & Esther Mitchell Regie: John Patterson Besetzung:
Gil Gerard als Capt. William 'Buck' Rogers,
Erin Gray als Colonel Wilma Deering,
Thom Christopher als Hawk,
Jay Garner als Admiral Efram Asimov,
Wilfrid Hyde-White als Dr. Goodfellow,
Amanda Wyss als Laura,
Felix Silla als Twiki,
Mel Blanc als Twiki (voice),
Sandy Champion als Chief Petty Officer Hall,
Alex Hyde-White als Lieutenant Martin,
James R. Parkes als Kovick,
Gary Bolen als Johnson,
Leigh C. Kim als Petrie,
Hubie Kerns Jr. als Mummy Monster u.a.
Kurzinhalt:
Der Searcher droht der Treibstoff auszugehen. Bevor sie irgendwo im All stranden, gilt es, Nachschub zu besorgen. Buck, Hawk und Wilma fliegen deshalb mit einem Shuttle zum Planeten Phibocetes, aus dem es reiche Vorkommen an thrubidianischen Kristallen gibt, die sich wiederum in Treibstoff umwandeln lassen. Nachdem sie fündig werden, fliegen Wilma und Hawk mit den ersten Kristallen zurück, um Material und Personal für eine Minenoperation zu holen. Während Buck allein zurückbleibt, trifft er auf dem vermeintlich unbewohnten Planeten auf eine junge Frau, die unter Gedächtnisverlust leidet. Sie weiß weder, wer sie ist, noch wie sie nach Phibocetes gelangte. Zudem lauert den beiden im Wald eine furchterregende Mumie auf. Nachdem Hawk und Wilma zum Planeten zurückgekehrt sind, um mit der Minenoperation zu beginnen, versuchen sie – mit Unterstützung von Crichton sowie Dr. Goodfellow an Bord der Searcher – das Geheimnis der jungen Frau, die von Buck Laura getauft wurde, zu ergründen…
Review:
Das Setup von "Die Kristalle" konnte mir ausgesprochen gut gefallen. Ich habe ein Faible für die guten alten Studiolandschaften, und fand den außerirdischen Planeten hier sehr gut umgesetzt, mit dem farblich ungewöhnlichen Wald, dem Nebel sowie der Lava an der Landestelle, und so weiter. Mehr noch als dies hatte es mir aber das nette Mysterium rund um Laura, welches hier im Mittelpunkt steht, angetan. Wer ist sie, wo kommt sie her, und was verbindet sie mit der grauenvollen Mumie, die auf dem Planeten ihr Unwesen treibt? Aber auch die Auflösung hatte es mir dann angetan: Dass die Mumien aus den Kristallen entstehen, und die sich dann wiederum in die Menschen verwandeln. Natürlich ein sehr ungewöhnlicher Kreislauf des Lebens, und schon mit einer gewissen Portion Fantasy behaftet, ich fand die Idee aber durchaus faszinierend. Die Episode wird weiters von einer sehr guten Performance von Amanda Wyss aufgewertet. Der Laura mag mir zwar fast schon etwas zu hilflos und unterwürfig angelegt sein, um ja auch die Beschützerinstinkte der (männlich-heterosexuellen) Zuschauer zu wecken, aber das ist ihr ja nicht vorzuwerfen. Das, was sie spielen soll, spielt sie außerordentlich gut.
Vor allem aber fand ich "Die Kristalle" im Gegensatz zu den bisherigen Episoden der zweiten Staffel durchgängig unterhaltsam. Man traf genau das richtige Erzähltempo zwischen Vorwärtsbewegung, Vertiefung der Handlung, und ruhigen Momenten, um das Geschehen wirken zu lassen, bzw. dem Zuschauer Zeit zu geben, um sich Gedanken zu den offenen Fragen zu machen. Schön auch, dass das Ganze nicht auf eine – klischeehafte – Romanze zwischen Buck und Laura hinauslief. Und generell gefiel mir, wie unaufgeregt und ruhig die Episode war. Man stelle sich vor, die Folge würde heute produziert werden, dann bräuchte man die Kristalle binnen weniger Stunden, da sonst das Schiff explodiert, und eine Horde von Mumien verhindert, dass man an diese gelangt. Oder so irgendwie. "Die Kristalle" kommt ganz ohne solche Spompanadeln aus. Natürlich, perfekt ist die Episode keineswegs. So störte ich mich u.a. an dem Gerät, mit dem sich ihre Erinnerungen sichtbar machen lassen. Ich glaube halt nicht, dass unser Gedächtnis in dieser Form funktioniert, dass sich Momente aus unserem Leben derart klar und eindeutig ablesen und auf einem Monitor anzeigen lassen. Den ganzen Rest konnte ich problemlos akzeptieren, aber damit tat ich mir doch eher schwer. Zudem muss man in produktionstechnischer Hinsicht da und dort doch ein Auge oder zwei zudrücken. So ist dank dem hochauflösenden Blu-Ray-Bild recht deutlich erkennbar, dass der Himmel des Planeten nur aufgemalt ist (teilweise sind sogar die Platten der Studiowand erkennbar). Und der Gummianzug der Mumie ist wenn man ehrlich ist ja eigentlich jenseits von Gut und Böse; vor allem auch, wenn Buck ihn dann am Ende aufreißt, und darunter ein normaler Mensch zum Vorschein kommt. Wer hier nicht, so wie ich, über eine ausreichende Trash-Toleranz verfügt, wird hier vor Unglauben die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Ich hingegen fand diese Szenen höchst amüsant.
Fazit:
Ich halte "Die Kristalle" für die bislang beste Folge der zweiten Staffel. Das mag zwar angesichts der bislang maximal durchschnittlichen Qualität der Episoden nur bedingt etwas aussagen, aber immerhin war sie die erste, der es gelang, mich durchgängig – und gut – zu unterhalten. Das interessante Mysterium rund um Laura und die Mumie trug dazu ebenso bei, wie die nette Gestaltung des außerirdischen Planeten, sowie das ausgewogene Erzähltempo. Und auch die Auflösung am Ende hatte es mir angetan. Bei der Produktionsqualität muss man zwar da und dort – nicht zuletzt beim aufgemalten Himmel, und beim doch recht billigen Mumien-Kostüm – ein Auge (mindestens) zudrücken. Zudem hat mich das mit dem Gerät, mit dem sich Erinnerungen auf einem Monitor sichtbar machen lassen, wie schon zuvor bei "Höllentrip in die Vergangenheit" nicht wirklich überzeugt. Insgesamt war das für mich aber die erste Episode aus Season 2, die – abseits der Änderung des Konzepts – auch gut in die (bessere) erste Staffel gepasst hätte.