Originaltitel: Chapter Two: The Tribes of Tatooine Episodennummer: 1x02 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 05. Januar 2022 Drehbuch: Jon Favreau Regie: Steph Green Besetzung:
Temuera Morrison als Boba Fett,
Ming-Na Wen als Fennec Shand,
Matt Berry als 8D8,
David Pasquesi als Mok Shaiz's Majordomo,
Jennifer Beals als Garsa Fwip,
Carey Jones als Black Krrsantan,
Paul Darnell als Night Wind Assassin,
Frank Trigg als Gamorrean Guard,
Collin Hymes als Gamorrean Guard,
Galen Howard als City Hall Clerk,
Robert Rodriguez als Mayor Mok Shaiz,
Andrea Bartlow als Twi'lek Server,
Marlon Aquino als Twi'lek Server,
Murphy Patrick Martin als Drummer,
Joanna Bennett als Tusken Warrior,
Wesley Kimmel als Tusken Kid,
Xavier Jimenez als Tusken Chieftain,
Mandy Kowalski als Camie,
Skyler Bible als Fixer,
Alfred Hsing als Pyke Traveler,
Daniel Logan als Young Boba Fett u.a.
Kurzinhalt:
NFennec Shand schleppt den einzig überlebenden Attentäter zu Jabbas altem Palast, wo sie und Boba Fett ihn verhören. Schließlich gibt er ihnen gegenüber an, vom Bürgermeister von Mos Espa beauftragt worden zu sein, woraufhin die beiden beschließen, diesem einen Besuch abzustatten. Doch Mok Shaiz beharrt darauf, nicht verantwortlich zu sein, und empfiehlt Boba vielmehr, der Sanctuary-Bar einen Besuch abzustatten. Deren Leiterin verweist ihn dann schließlich auf zwei Hutt-Zwillinge, die wohl vorhaben, ihm Jabbas alten Palast – und seine Stellung in der Unterwelt Tatooines – streitig zu machen. Wieder zurück in – noch? – seinem Palast, und der Bacta-Kammer, erinnert sich Boba Fett wieder an seine Zeit unter den Sandleuten zurück – und wie er diesen dabei half, jenen Hochgeschwindigkeitszug der mitten durch ihr Territorium fuhr anzugreifen…
Review:
In den ersten 10-15 Minuten war "Kapitel 2" eigentlich auf dem besten Weg, die Auftaktfolge zu übertreffen. Der Humor war mir zwar teilweise wieder etwas zu unpassend und aufgesetzt, wie z.B. um den ach-so-harten Attentäter, wo der Droide noch meint, er würde nie etwas ausplaudern, und dann wirft man ihn in die – leere – Rancorgrube, und weil der Typ entweder vergessen hat oder nicht wusste, dass der Rancor ja von Luke getötet wurde, plappert er alles aus. Oder auch die humoristische Einlage beim Empfang des Bürgermeisters. Teilweise ist mir der Humor hier halt doch etwas zu albern, und fühle ich mich dadurch teilweise mehr bei "Spaceballs" als "Star Wars". Die Begegnung mit dem Bürgermeister war dann aber klasse, und generell spricht mich die Story rund um Boba, der versucht, in Bib Fortunas Fußstapfen zu treten, durchaus an. Als Zwillinge erwähnt wurden, dachte ich zwar zuerst an die Tonnika-Schwestern, und war dementsprechend enttäuscht, als es doch nur zwei Hutten waren. Weil diesen Rückgriff auf Nebenfiguren des Kanons hätte ich cool gefunden. Dennoch ist die Ausgangslage rund um Bobas Konkurrenz für die Story in der "Gegenwart" eine vielversprechende.
Doch "Das Buch von Boba Fett" will neben dieser Geschichte eben auch erzählen, wie Boba seinen Sturz in den Sarlacc überleben konnte, bzw. was unmittelbar danach geschah, und so die Lücke zwischen "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" und der "Mandalorian"-Folge "Die Tragödie" füllen. Eben dieser Handlungsstrang ist hier dominant, und füllt die restliche Laufzeit – und das ist angesichts der längeren Spieldauer immerhin eine knappe halbe Stunde. Und es tut mir leid, aber diese Handlung will mich im direkten Vergleich leider wenig bis gar nicht ansprechen. Mir ist bewusst, was man hiermit beabsichtigt, und bis zu einem gewissen Grad ist man auch durchaus damit erfolgreich. Die Einblicke in die Kultur der Sandleute fand ich durchaus interessant. Allerdings finde ich die Art und Weise, wie sie hier quasi die Rolle der Indianer aus klassischen Western-Erzählungen füllen, doch etwas plump und mit dem Zaunpfahl serviert. Zumal sich diesbezüglich ja in den letzten Jahren und Jahrzehnten was die Darstellung der amerikanischen (oder auch australischen) Ureinwohner betrifft, viel getan, und es somit schon zahlreiche ähnlicher Erzählungen gegeben hat. Und, ganz ehrlich: So Ungeschicktheiten, wie dass Boba Fett hier den "dummen" ungebildet-rückständigen Sandleuten die Bedienung moderner Technologie wie z.B. den Speederbikes beibringt, laufen dem vermeintlich angestrebten Ziel eher zuwider, als dass sie helfen würden. So oder so, ich fühlte mich hier teilweise stark an "Der mit dem Wolf tanzt" und ähnliche Erzählungen erinnert, und fand den x-ten Aufguss des Konzepts hier leider nicht sonderlich interessant. Immerhin, mit dem Angriff auf den Hochgeschwindigkeitszug bot "Kapitel 2" mittendrin ein nettes kleines Action-Highlight. Und auch den vermeintlich ersten Auftritt des Pyke-Syndikats in einer Realserie (sofern ich da jetzt nichts vergessen habe) fand ich cool. Wenn sich Boba am Ende seinen eigenen Gadaffi-Stab macht, war das ebenfalls nett. Vor allem aber habe ich den Eindruck, dass die Storyline in einer Katastrophe – nämlich der Auslöschung "seines" Stamms – münden wird (vielleicht sogar angeführt von Bib Fortuna?). Falls ich damit recht habe, hätte man den Weg dorthin allerdings auch effizienter gestalten können.
Fazit:
Noch bin ich vom (ersten?) "The Mandalorian"-Spinoff "Das Buch von Boba Fett" nicht wirklich begeistert. Die Handlung in der "Gegenwart" finde ich dabei eigentlich recht interessant, wenn mir auch der Humor teilweise für "Star Wars" zu albern ist, und ich es schade fand, dass sich die Zwillinge als Hutten und nicht die Tonnika-Schwestern herausstellten. Trotzdem sehe ich in dieser Story, wo sich Boba Fett anschickt, Jabbas bzw. Bib Fortunas Nachfolge anzutreten, einiges an Potential. Leider aber ist für mich bislang die Storyline rund um Jabbas Erlebnisse nach seiner Flucht aus dem Sarlacc dominant, und die spricht mich bisher einfach nicht wirklich an. So interessant es auch sein mag, hier endlich mal mehr über die Sandleute zu erfahren, und sie dabei zugleich aus der Ecke eindimensionaler Bösewichte hervorzuholen, sind mir die Parallelen zu modernen Western-Erzählungen über amerikanische Ureinwohner doch etwas zu eindeutig, und von der Message her etwas gar plakativ. Generell finde ich diesen Handlungsstrang irgendwie nicht wirklich interessant – auch wenn dieser diesmal immerhin mit dem Angriff auf den Hochgeschwindigkeitszug ein nettes kleines Action-Highlight parat hatte. Dennoch würde ich mir wünschen, dass die Serie diesen Handlungsstrang bald im Sand von Tatooine begräbt, und sich (stärker) auf die Story rund um Jabbas Nachfolge konzentriert.