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Fringe - 5x13: Ein Feind des Schicksals Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: An Enemy of Fate
Episodennummer: 5x13
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Januar 2013
Erstausstrahlung D: 16. März 2013
Drehbuch: J. H. Wyman
Regie: J. H. Wyman
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth.
Gastdarsteller: Michael Cerveris als Donald, Michael Kopsa als Captain Windmark, Shaun Smyth als Anil, Lance Reddick als Phillip Broyles, Abagayle Hardwick als Young Etta, Eugene Lipinski als December, Rowan Longworth als Michael u.a.

Kurzinhalt: Das Gerät, mit dem man einen Riss in der Zeit öffnen will, um Michael in die Zukunft zu schicken – und so zu verhindern, dass die Beobachter je existieren, und damit auch ihre Invasion zu verhindern – ist soweit fertig. Ein zentraler Bestandteil fehlt jedoch noch: Energie. September bittet Dezember, einen entsprechenden Reaktor aus der Zukunft zu besorgen. Dieser willigt ein, doch bevor Olivia und Peter ihn abholen können, wurden bereits die Beobachter auf ihn aufmerksam. Man findet Dezember erhängt in seiner Wohnung vor, und vom Reaktor fehlt jede Spur. Um ihren Plan doch noch erfolgreich in die Tat umzusetzen, scheint ihnen nichts anderes übrig zu bleiben, als sich in die Höhle des Löwen zu begeben. Ausgestattet mit einigen Erregern aus früheren Ermittlungen der Fringe-Abteilung, stürmt man das Hauptgebäude der Beobachter…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Ich hatte ja bis zuletzt gehofft, dass mich die "Fringe"-Macher im Hinblick auf meine Befürchtung, dass ihnen zum Ende hin die Zeit ausgehen würde, Lügen strafen würden. Stattdessen sollte sich leider eben das bewahrheiten. Zumindest in meinen Augen war das Ende der Serie viel zu hektisch und überhastet. Ärgerlich ist dies insofern, als ich denke, dass dies nicht notwendig gewesen wäre. Und damit meine ich nicht den bisherigen Aufbau der Staffel, sondern allein nur diese Folge. Hätte man die zentrale, alles entscheidende Mission früher platziert, wäre auch noch ausreichend Zeit geblieben, um uns die neue Zeitlinie zu zeigen, und uns zudem genug Zeit zu geben, damit wir uns von diesen Figuren, die wir nun fünf Staffeln lang begleitet haben, zu verabschieden. Stattdessen hatten wir die Minute 35, als es endlich in den Showdown ging, und eine der Figuren "We have to hurry!" sagte, und ich dachte mir nur: In der Tat! Jedenfalls war das fast schon unfreiwillig komisch. Die finale Mission lief mir dann auch zu überhastet ab. Zumal mir in dem Moment, wo September meint, dass er den Jungen begleiten wird, klar war, worauf das hinausläuft, und Walters Opfer somit kein Schock war.

Vor allem aber habe ich leider den Eindruck, dass dieses Ende irgendwie überhaupt keinen Sinn ergibt. Schon bei "Der Junge muss leben" hatte ich im Hinblick auf ihren Plan, die Beobachter-Invasion aufzuhalten, in dem man generell verhindert, dass es je Beobachter geben wird, angemerkt, dass dies eigentlich zugleich bedeuten müsste, dass Peter in dieser neuen Zeitlinie nicht (mehr) existiert. Denn ohne Beobachter auch keinen September, der ihn aus dem See rettet, nachdem er von Walter aus dem Paralleluniversum geholt wurde. Eben deshalb dachte ich ja ursprünglich, dass mit Walter wäre ein roter Hering, aber die haben das scheinbar tatsächlich nicht bedacht! Vielleicht ist ja auch das ein Mitgrund für das überhastete Finale: Wir sollen einfach nicht genug Zeit haben, um über den Plan nachzudenken, und solche potentiellen Logiklöcher aufzudecken. Hat nur leider zumindest in meinem Fall nicht geklappt. Fast noch schlimmer ist aber die Frage: Was genau ist nun mit Walter passiert? Wann ist dieser in der neuen Zeitlinie verschwunden? Peter erhält ja am Ende die Tulpe, quasi als Erinnerung an seinen Vater. Aber zumindest irgendwann muss es Walter in dieser ja auch gegeben haben, sonst gäbe es ja auch keinen Peter (nicht nur als geneaologischen Gründen, sondern auch, da – wieder – Walter Peter ja aus dem anderen Universum entführt hat). Und so ließ mich "Ein Feind des Schicksals" doch etwas ratlos zurück. Was ein nicht ganz so großes Problem wäre, wenn es der Folge denn wenigstens gelungen wäre, mich emotional anzusprechen. Um den Vergleich mit "Lost" zu ziehen: Ich bin eigentlich kein Freund von solch übernatürlichen Begebenheiten (trotz des Alters der Serie will ich hier nicht zu viel verraten), aber im Kontext der Serie konnte ich es nicht zuletzt akzeptieren, als mich "Das Ende" ungemein berührt hat (für mich ist es nach wie vor eines der drei emotionalsten Serienfinale, die ich bislang gesehen habe). Dem stand aber halt wiederum der zu hektische Ablauf im Weg.

Episodenbild (c) Warner Bros. Das letzte Problem ist dann: Man weiß eigentlich von Anfang an, dass sie erfolgreich sein werden, da die Serie natürlich nicht mit ihrem Scheitern enden kann. Das bedeutet aber halt zugleich, dass letztendlich nichts, dass abseits ihres Erfolges nichts, was hier passiert, weiter von Belang ist. Theoretisch hätten sie alle sterben können – Broyles, Astrid, Peter, und Olivia – durch die Zeitreise von Michael wird die Zeitlinie ohnehin wieder komplett "resettet". Was es leider schwer machte, so richtig mitzufiebern (oder auch, Olivias Wunsch zu verstehen, Broyles aus der Gefangenschaft der Beobachter zu befreien, und dafür sogar den Erfolg ihrer Mission zu riskieren). Nun klingt das alles zugegebenermaßen weitaus schlimmer, als es insgesamt gesehen war. Auch "Ein Feind des Schicksals" bot gute Unterhaltung. Die Episode war spannend, und vor allem auch sehr kurzweilig. Zudem gab es einzelne ruhige Momente – wie z.B. wenn Walter seine Nachricht an Peter aufzeichnet – die es mir durchaus angetan hatten. Und die einzelnen Rückgriffe auf die "Fringe"-Kontinuität – angefangen bei den ganzen Erregern, die sie freilassen, bis hin zum Auftritt von Gene – waren zweifellos auch sehr schön. Insgesamt überwiegt bei mir aber halt leider doch eher die Enttäuschung.

Fazit: Manchmal hasse ich es, Recht zu haben. Ab ca. der Mitte der Staffel beklagte ich die Schnitzeljagd rund um die einzelnen Teile des Plans, und teilte meine Sorge, dass ihnen am Ende die Zeit ausgehen könnte. Am Ärgerlichsten daran ist: Selbst mit der letzten Folge hätten sie alles noch richten können, hätte man sich nur den Umweg über die Beobachter-Zentrale gespart, und stattdessen mehr Zeit für die abschließende Mission und den Prolog genommen. So hingegen wirkte das alles auf mich sehr überhastet. Darüber hinaus leidet "Ein Feind des Schicksals" darunter, dass so manches für mich nicht wirklich Sinn ergeben will, gerade auch im Hinblick auf diese neue Zeitlinie zwar mit Peter (obwohl kein September da war, um ihn zu retten), aber dafür ohne Walter. Nur ohne Walter kein Peter, oder? Und überhaupt, seit wann ist er weg? Und so habe ich letztendlich leider den Verdacht, dass der hektische Abschluss Absicht war, um uns abzulenken, damit wir diese klaffenden Logiklöcher nicht erkennen. Hat nur leider in meinem Fall nicht funktioniert. Zwar gab es auch hier durchaus einige starke Momente, sei es Walters Aufzeichnung für Peter, oder auch ihr Abschied am Portal. Zudem kam aufgrund des hohen Erzähltempos keine Sekunde Langeweile auf. Insgesamt wirkte die ganze Beobachter-Storyline auf mich rückwirkend aber seltsam drangetackert, und habe ich rückblickend den Eindruck, dass "Schöne neue Welt" (ohne vorangegangenen Zukunfts-Teaser in "2036") wohl doch das bessere, stimmigere und auch emotional befriedigendere Ende gewesen wäre.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Warner Bros.)







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