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The Tomorrow War Drucken E-Mail
Generischer Streaming-Blockbuster nach Schema F Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 06 Dezember 2021
 
Advent-SPECiAL

 
The Tomorrow War
Originaltitel: The Tomorrow War
Produktionsland/jahr: USA 2021
Bewertung:
Studio/Verleih: Paramount Pictures/Amazon Studios
Regie: Chris McKay
Produzenten: U.a. Jules Daly, David Ellison, Dana Goldberg, David S. Goyer, Don Granger & Adam Kolbrenner
Drehbuch: Zach Dean
Filmmusik: Lorne Balfe
Kamera: Larry Fong
Schnitt: Roger Barton & Garret Elkins
Genre: Science Fiction/Action
Internet-VÖ Deutschland: 02. Juli 2021
Internet-VÖ USA: 02. Juli 2021
Laufzeit: 138 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Streamen: Amazon Prime
Mit: Chris Pratt, Yvonne Strahovsky, J.K. Simmons, Betty Gilpin, Sam Richardson, Jasmine Mathews, Edwin Hodge, Ryan Kiera Armstrong, Keith Powers, Mary Lynn Rajskub u.a.


Kurzinhalt: Im Dezember 2022, während dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft, öffnet sich auf einmal mitten im Spielfeld ein Portal, und mehrere Soldaten treten daraus hervor. Wie sich herausstellt, kommen diese knapp dreißig Jahre aus der Zukunft, wo die Menschheit in einem Krieg gegen außerirdische Invasoren kämpft – und dabei ist, zu verlieren. Sie brauchen dringend weitere Soldaten, die sich dem Kampf anschließen – und so wird aus der Gegenwart rekrutiert. Der Familienvater Dan Forester, mittlerweile Biologielehrer, einst jedoch Teil der Green Beret-Sondereinheit, ist einer von jenen, die eingezogen werden, um im Krieg der Zukunft zu kämpfen. Nach einer schnellen Grundausbildung findet er sich dann auch schon in seiner ersten Schlacht wieder, die einige aus seiner Einheit nicht überleben. Kurz darauf lernt er Colonel Forester kennen, die den Kampf gegen die Aliens koordiniert – und bei der es sich um seine erwachsene Tochter handelt. Gemeinsam finden die beiden schließlich die Schwachstelle der Außerirdischen – und erkennen zudem, dass der Kampf, wenn überhaupt, nur in der Gegenwart gewonnen werden kann…

Review: Szenenbild. In einem der besten Gags aus der ersten Staffel von "Star Trek: Lower Decks" begibt sich die Crew ins Holodeck, wo man ein paar Stichworte eingibt, und daraufhin dann der Computer mit Hilfe eines Algorithmus die Story entwickelt. "The Tomorrow War" fühlt sich irgendwie wie das Ergebnis eben dieses Prozesses an. Alles ist einfach so generisch, so 08/15, so uninspiriert und einfallslos. Das ist einer jener Filme, wo offensichtlich das wichtigste Prinzip darin bestand, auch ja auf Nummer sicher zu gehen – und man sich darüber hinaus von zahlreichen anderen (weitaus besseren) Filmen inspirieren ließ. So musste ich teilweise stark an "Edge of Tomorrow" denken – und das nicht nur aufgrund des sehr ähnlich wirkenden Designs der Aliens. Überhaupt, die Außerirdischen. Ich hab irgendwie den Eindruck, in den letzten 20 Jahren sahen die alle praktisch immer gleich aus, diese Wesen mit irgendwelchen Tentakeln. Was ist nur aus der guten alten Zeit á la "Alien" geworden, als die Monster noch ein markantes, denkwürdiges, ja ikonisches Design hatten?! Optisch wiederum ist "The Tomorrow War" teilweise wieder einmal stark in ein fades grau in grau getaucht. Zwar zum Glück nicht die ganze Zeit über, aber oft genug, um ihn auch visuell zu einer recht eintönigen Angelegenheit zu machen.

Nichts an "The Tomorrow War" versteht es, einen Zuschauer der halbwegs Genre-Erfahrung mitbringt zu überraschen. Man weiß sehr bald, wer leben und wer sterben wird, und auch die persönliche Verbindung zwischen Dan und dem Colonel ist allzu früh allzu offensichtlich. Und als wäre all das nicht schon schlimm genug, ergibt die Story dann auch nicht wirklich Sinn. Ich meine, ja. Ich habe schon verstanden, dass die Rekruten nicht wahllos ausgewählt werden, sondern man jene nimmt, die ohnehin in nächster Zeit gestorben wären, und dementsprechend keinen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte mehr hatten. Und doch ist das ein ziemlich großes Risiko (oder haben die etwa nie "Butterfly Effect" gesehen, um zu lernen, dass selbst die kleinsten Details den Lauf der Geschichte entscheidend verändern können?). Vor allem aber wirkt es unnötig, ja geradezu unsinnig. Die Menschheit hat dreißig Jahre Zeit, um sich auf die Bedrohung durch die Aliens vorzubereiten. Wäre es nicht vielmehr wesentlich klüger, die Reste der Menschheit in die Gegenwart zu evakuieren, mit all dem gesammelten Wissen über die Außerirdischen, um sich auf die Invasion vorzubereiten? Nun läuft es zugegebenermaßen in weiterer Folge dann letztendlich eh quasi darauf hinaus, den Kampf statt in die Zukunft in die Gegenwart zu bringen, aber ehe es soweit ist, dominierte eben dieses "wir holen Kämpfer in die Zukunft"-Konzept, auf das ich mich nur schwerlich einlassen konnte. Zugegeben, besagtes letztes Drittel macht dann durchaus Laune. Aber auch davor gibt es durchaus schon den einen oder anderen netten, und durchaus auch emotionalen, Moment. Ich mag ja auch Chris Pratt grundsätzlich. Und generell bedeutet "generisch" zugegebenermaßen ja nicht notwendigerweise schlecht. Aber: "The Tomorrow War" ist einfach einer jener Filme, die an einem abperlen wie Wasser von einer Regenjacke, und die keinerlei Spuren und/oder Eindruck hinterlassen. Letztendlich ist das alles so schnell vergessen wie gesehen. Euch mag das reichen. Mir persönlich sind aber billigere, trashigere Filme, wo man zumindest erkennt, dass die Macher mit Herzblut dabei waren und alles gegeben haben, tausendmal lieber, als solch eine uninspirierte Hollywood-Massenware von der Stange.

Fazit: Szenenbild. Als jemand, der Zeitreisegeschichten liebt, und Chris Pratt durchaus schätzt, sollte man meinen, dass ich eigentlich prädestiniert dafür wäre, "The Tomorrow War" zu mögen, doch Fehlanzeige. Denn leider halte ich ihn für den wohl generischsten und "faulsten" (im Sinne vom Einsatz praktisch aller Beteiligten) Film, der mit seit langem untergekommen ist. Was ihn natürlich noch lange nicht schlecht macht. Zumindest, wenn es einem gelingt, sich auf das Konzept einzulassen (was mir halt leider insofern schwer fiel, als ich es leider einfach nur bescheuert fand, sorry), kann der wohl schon anständig unterhalten. Mir war das aber viel zu generisch, zu uninspiriert, zu sehr nach Schema F. "The Tomorrow War" wirkt wie ein Hollywood-Blockbuster nach dem "Malen nach Zahlen"-Muster, weshalb ich praktisch ständig das Gefühl hatte, das schon zig-mal (und oft besser) gesehen zu haben. Wie gesagt, generisch bedeutet nicht unbedingt schlecht. Er ist sicherlich keine filmische Katastrophe, die mich dazu animieren würde, einen Zeittunnel zu bauen, um zwei Stunden in der Zeit zurückzureisen und mein früheres Ich davor zu warnen, ihn sich anzusehen. Man kann ihn sich schon gut anschauen, ohne zu Tode gelangweilt zu werden. Aber ich persönlich fand da halt leider nichts, dass mich begeistert hätte, und dementsprechend dazu animieren würde, den jemals auf Prime nochmal anzuwerfen.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Amazon Studios)


Weiterführende Links:
Advent-SPECiAL 2021





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