Lower Decks - 2x07: Wo die lust'gen Quellen liegen
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Originaltitel: Where Pleasant Fountains Lie Episodennummer: 2x07 Bewertung: Erstausstahlung USA: 23. September 2021 (CBS All Acccess) Erstausstahlung D: 24. September 2021 (Amazon Prime) Drehbuch: Garrick Bernard Regie: Jason Zurek Hauptdarsteller:
Tawny Newsome als Ensign Beckett Mariner,
Jack Quaid als Ensign Brad Boimler,
Noël Wells als Ensign D'Vana Tendi,
Eugene Cordero als Ensign Sam Rutherford,
Dawnn Lewis als Captain Carol Freeman,
Jerry O'Connell als Commander Jack Ransom,
Fred Tatasciore als Lieutenant Shaxs,
Gillian Vigman als Dr. T'Ana.
Gastdarsteller:
Jeffrey Combs als Agimus,
Paul Scheer als Andy Billups,
June Diane Raphael als Queen Billups,
Phil LaMarr als Molmol,
Jessica McKenna als Ensign Barnes,
Kari Wahlgren als Royal Guard u.a.
Kurzinhalt:
Königin Paolana, die Anführerin der Hysperianer, schickt von ihrem königlichen Schiff aus einen Notruf an die U.S.S. Cerritos. Dort ist ein wichtiges technisches Gerät ausgefallen. Ihr Sohn, Chefingenieur Andy Billups, geht in Begleitung von Sam Rutherford an Bord, um die Probleme zu beheben. Was er nicht ahnt: Beim Notfall handelt es sich um eine Finte, mit der Paolana ihn endlich dazu bringen will, seine Jungfräulichkeit zu verlieren – da er danach automatisch der neue König der Hysperianer wäre. Etwas, dass Andy bislang – da ihm der Posten als Chefingenieur gefällt und er deshalb an Bord der Cerritos bleiben will – bislang erfolgreich verhindern konnte. Währenddessen fliegen Brad Boimler und Beckett Mariner mit einem Shuttle los, um eine gerade erst von der U.S.S. Cerritos geborgene, größenwahnsinnige künstliche Intelligenz namens AGIMUS ins Daystrom-Institut auf der Erde zu befördern, wo es zusammen mit zahlreichen weiteren größenwahnsinnigen Supercomputern eingesperrt werden soll. Doch auf den Weg dorthin gerät man in eine Anomalie, und stürzt auf einem unwirtlichen Planeten ab…
Review:
"Wo die lust'gen Quellen liegen" war wieder besser als die drei doch eher durchschnittlichen Episoden zuvor. Vor allem der Handlungsstrang rund um AGIMUS hatte es mir angetan. Diese größenwahnsinnigen Computer und/oder künstliche Intelligenzen kamen insbesondere in der klassischen Serie immer wieder gerne vor (nicht zuletzt hat sich Kirk im Verlauf von TOS den Ruf des Computer-Killers erarbeitet). Wie die Episode dieses Klischee hier aufs Korn nimmt (während die Umsetzung mit dem roten Punkt wiederum wie eine Hommage an HAL aus "2001 – Odyssee im Weltraum" wirkte), war schon sehr amüsant. Pluspunkte sammelt man darüber hinaus dafür, dass die KI von niemand geringerem als Jeffrey Combs gesprochen wird, der somit seine ohnehin bis dato schon illustre "Star Trek"-Rollen-Riege um einen weiteren Eintrag bereichert. Dass Boimler AGIMUS nur hereinlegt, fand ich zwar ein bisschen offensichtlich, da mir das aber immerhin lieber war, als wenn er echt so naiv gewesen und auf ihn reingefallen wäre, kann ich ihnen dieses Manko nachsehen. Schwerer wiegt da schon, da alles rund um Andy Billups Jungfräulichkeit und die Intrigen seiner Mama vom Humor her leider doch eher weniger meins war. Schon allein die ganze Idee war derart absurd, dass es mir selbst im Kontext einer Comedy-Serie wie "Lower Decks" schwer fiel, mich darauf einzulassen. Auch auf die Finte rund um den Unfall und den vermeintlichen Tod der Königin bin ich ihnen – auch schon bevor auch Sams Tod verkündet wurde (weil spätestens da war's dann völlig klar) – nicht hereingefallen. Und generell finde ich, hätte man aus diesem zwar nicht sonderlich innovativen, aber vom Grundgedanken her nicht ungefälligen Plot (Eltern, die versuchen, ihren Kindern einen bestimmten Lebens- und/oder Karrierepfad vorzuschreiben, statt sie ihren eigenen Weg finden und gehen zu lassen) mehr machen können. Nett war aber immerhin das mit dem Dreier. Und abschließend sei auch die Musik von Chris Westlake, insbesondere in der Szene, wo das Schiff der Königin an die Cerritos andockt, lobend hervorgehoben. Ich wünschte, die Kompositionen von Jeff Russo für "Discovery" und "Picard" wären nur halb so auffällig!
Fazit:
An "Wo die lust'gen Quellen liegen" hat mich vor allem die Storyline rund um Boimler, Mariner und die KI Agimus begeistert – und das nicht nur, weil letztere von "Star Trek"-Dauergast Jeffrey Combs gesprochen wurde. Generell war das eine herrliche Parodie auf die ganzen verrückten, größenwahnsinnigen Computer, die es in der "Star Trek"-Geschichte – und insbesondere bei TOS – gegen hat. Boimlers Täuschungsmanöver war zwar etwas durchsichtig, davon abgesehen habe ich mich mit diesem Teil der Episode aber köstlich unterhalten. Alles rund um Andy Billups und die Intrige seiner Mutter kam hingegen bei mir schon nicht mehr ganz so gut an. Ich konnte mich auf das Konzept nicht wirklich einlassen, fand das alles auch längst nicht so lustig wie den Agimus-Plot, und auch hier war alles rund um die vermeintliche Katastrophe an Bord des königlichen Schiffes sehr vorhersehbar. Andererseits: Wesentlich schlechter als die letzten paar (doch eher nur durchschnittlichen) Episoden war die Story jetzt auch nicht; und die Agimus-Handlung riss "Wo die lust'gen Quellen liegen" dann doch nochmal ordentlich heraus.