Jupiter's Legacy - 1x05: Wenn es vorherbestimmt ist…
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Originaltitel: What's the Use? Episodennummer: 1x05 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 07. Mai 2021 (Netflix) Drehbuch: Kate Barnow Regie: Charlotte Brändström Besetzung:
Josh Duhamel als Sheldon Sampson / The Utopian,
Ben Daniels als Walter Sampson / Brainwave,
Leslie Bibb als Grace Kennedy-Sampson / Lady Liberty,
Andrew Horton als Brandon Sampson / The Paragon,
Elena Kampouris als Chloe Sampson,
Mike Wade als Fitz Small,
Matt Lanter als George Hutchence / Skyfox,
Tyler Mane als Blackstar,
Meg Steedle als Jane Coleman,
Kurtwood Smith als Old Man Miller,
Ian Quinlan als Hutch,
Richard Blackburn als Chester Sampson,
Tenika Davis als Petra / The Flare II,
Tyrone Benskin als Willie Small,
Paul Amos als Barnabas Wolfe,
Nigel Bennett als Jack Hobbs,
Brian Tree als Cuthbert,
John Jarvis als Larry,
David Julian Hirsh als Richard Conrad / Blue Bolt,
Conrad Coates als Captain Borges,
Darlene Cooke als Birdie,
Timothy Ng als Li Wei,
Daniel Williston als Chip,
Tara Wink als Starstruck Waitress u.a.
Kurzinhalt:
Der Streit mit seinem Sohn Brandon – der den gefälschten Blackstar im Kampf ermordete und damit gegen den moralischen Kodex der Union verstieß – wirft Sheldon in eine Sinnkrise, für deren Bewältigung er sich Hilfe von doch eher ungewöhnlicher Stelle sucht. Zugleich findet man in der Leiche des falschen Blackstar eine seltsame Kugel, in deren Innerem sich ein Artefakt aus ihrer Vergangenheit befindet. Im Jahr 1929 ist Sheldon von seinem Ausflug zurückgekehrt. Eigentlich will er nach der beunruhigenden Vision im Keller nun wieder zu seinem alten Leben zurückkehren, doch der Geist seines Vaters lässt ihm keine Ruhe. Schließlich sieht er keinen anderen Weg, als die Leute, die er in seiner Vision um den Tisch herum sitzen saß, zu rekrutieren, um gemeinsam zu einer Expedition zu den angegebenen Koordinaten aufzubrechen…
Review:
An "Wenn es vorherbestimmt ist…" haben mir die Szenen mit Sheldons Gespräch mit einer ursprünglich unbekannten Person – von der man zuerst annimmt, es würde sich um eine Art Psychiater handelt – am besten gefallen. Sein Gesprächspartner teilt einige harte Wahrheiten aus, und traf in meinen Augen mit seinen Analysen den Nagel auf den Kopf (denn wie schon mehrmals erwähnt, tue ich mir mit Sheldons moralischem Kodex, bzw. generell mit absolut geltenden Regeln jeglicher Art, sehr schwer). Was es dann doch sehr interessant machte, als sich am Ende offenbart, dass er hier einen seiner Feinde besucht. Der Gedanke, dass Superhelden und Superschurken nur zwei Seiten einer Medaille ist, und sich oftmals näher sind, als man denkt, ist zwar nicht unbedingt neu, das macht ihn aber um nichts uninteressanter. Vor allem aber wird man, wenn man so wie ich mit ihm im Gespräch zuvor uneingeschränkt übereinstimmte, am Ende angesichts dieser Offenbarung doch dazu angehalten, die eigene Position zu hinterfragen. Das fand ich sehr spannend.
Leider konnte ich von diesem Punkt abgesehen mit "Wenn es vorherbestimmt ist…" nicht wirklich etwas anfangen. Die Idee, dass sich Chloe just mit dem Sohn des Verräters (und Erzfeindes?) George ins Bett legt, hat was von einer Seifenoper (oder, wohlwollender ausgedrückt, Liebesdramen wie "Romeo und Julia"). Das Mysterium rund um die Kugel in der Leiche des falschen Blackstar wollte mich leider auch nicht wirklich ansprechen. Mit dem extravaganten Barnabas tat ich mir auch eher schwer. Und die Idee, dass sich aus dem Gehirn nachdem es nun schon seit Tagen nicht mehr mit Blut versorgt wurde noch etwas herauslesen lassen soll, konnte ich auch absolut nichts anfangen. Vor allem aber haben mich die Rückblenden ins Jahr 1929, die meinem Empfinden nach noch dazu hier (noch) mehr Raum einnahmen als zuletzt (wobei mich dieser Eindruck auch getäuscht haben mag), wieder einmal sehr gelangweilt. Wie schon im Review zur letzten Folge gesagt: Wir wissen ja eh schon, dass er mit den Leuten auf die Expedition aufbrechen wird, und dort dann irgendwas passieren wird, dass ihnen ihre Fähigkeiten – und ihre Langlebigkeit – verleiht. Ich sehe den Grund dafür nicht, dass derart hinauszuzögern – und wüsste auch nicht, was an eben dieser Szene, wenn wir sie dann endlich mal erreichen, so spannend/interessant/originell sein könnte, dass ich mir rückblickend denken werde, das war's wert. Letztendlich ist (mir) nämlich schnurzpiepegal, wo die Fähigkeiten herkommen; das war für mich bei Superheldengeschichten genau genommen schon immer der uninteressanteste Teil. Radioaktiv verseuchte Spinnen, Gamma-Strahlung, Superhelden-Serum – der Ursprung der Kräfte ist ja letztendlich egal. Wichtig ist, was der Held letztendlich daraus macht, bzw. generell die Geschichten – und Herausforderungen – die sich daraus dann ergeben. Wie es dazu kam, ist hingegen – zumindest in meinen Augen – völlig zweitrangig.
Fazit:
Mit der Offenbarung am Ende, dass der vermeintliche Psychiater vielmehr ein alter Feind des Utopian ist, hat "Wenn es vorherbestimmt ist…" quasi in letzter Sekunde doch noch die Kurve in Richtung durchschnittliche Wertung gekratzt. Das Mysterium rund um den falschen Blackstar – oder auch die in seinem Leichnam gefundene Kugel, in der sich dann wiederum die Uhr von Sheldons Vater befindet – will mich einfach nicht wirklich ansprechen. Dass sich Chloe just mit Hutch – den Sohn des vermeintlichen Verräters George – ins Bett legt, hat etwas von einer Seifenoper. Vor allem aber haben mich die Rückblenden ins Jahr 1929 wieder einmal völlig gelangweilt. Was daran so faszinierend/originell/interessant sein soll, dass man meint, sie müssten diese Origin-Story derart ausgedehnt erzählen, will sich mir einfach nicht erschließen. Damit verbleibt als einziger gelungener Handlungsstrang das spannende Gespräch zwischen Sheldon und Jack – welches dann eben durch die Offenbarung am Ende dann auch die Episode in ihrer Gesamtheit nochmal aufwertete.