Originaltitel: The Mother Episodennummer: 2x06 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 13. November 2019 (Hulu) Erstausstrahlung D: 13. Februar 2020 (StarzPlay) Drehbuch: Daria Polatin & Vince Calandra Regie: Mark Tonderai-Hodges Besetzung:
Lizzy Caplan als Annie Wilkes,
Paul Sparks als John 'Ace' Merrill,
Barkhad Abdi als Abdi Howlwadaag,
Yusra Warsama als Dr. Nadia Howlwadaag,
Elsie Fisher als Joy Wilkes,
Matthew Alan als Chris Merrill,
Tim Robbins als Reginald 'Pop' Merrill,
Sarah Gadon als Rita K. Green,
Greg Grunberg als Boucher,
Aaron Staton als Reverend Appleton,
Alison Wright als Valerie Blount,
Tenea Intriago als Vera,
Abby Corrigan als Chance,
Chris Mulkey als Clay,
Dennis Staroselsky als Stephen Bannerman,
Owen Burke als Lance,
Kate Avallone als Evelyn,
Georgia Lyman als Heather,
Danielle Perry als Administrator,
Chris Everett als Social Worker u.a.
Kurzinhalt:
Joy hat mit Rita Kontakt aufgenommen. Noch weiß sie nicht, dass es sich bei dieser um ihre echte Mutter handelt. Im Kinderheim wird Joy von Annie abgeschottet. Schließlich erfährt sie die Wahrheit, und es kommt zum Wiedersehen zwischen Mutter und Tochter. Doch für Joy ist das alles zu viel. Sie nutzt die erstbeste Gelegenheit zur Flucht, und vereinbart ein Treffen mit Annie, um sie zur Rede zu stellen. Währenddessen lauert Rita in Annies Hütte auf deren Ankunft. Und die wieder zum Leben erweckten setzen ihre Bemühungen fort, die Einwohner von New Jerusalem zu übernehmen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Bei "Mutter" gab es für mich einen wirklich eklatanten Kritikpunkt, der mir die Folge quasi in letzter Sekunde doch noch ansatzweise verdorben hat. Weil, ganz ehrlich: Wie sich der "Showdown" am Ende abgespielt hat, war einfach nur dämlich, und diese "zufällige" Verkettung der Ereignisse aber sowas von konstruiert. Angefangen dabei, dass Joy Rita mit der Spritze betäubt, diese daraufhin die Waffe fallen lässt, und sich als diese auf den Boden fällt ein Schuss löst, und sie (Rita; kurz dachte ich echt, es hätte jetzt Joy erwischt, weil das hätte ich sogar NOCH blöder gefunden) im Bauch getroffen wird – geh bitte. (Ich kein Waffennarr, und lasse mich somit gerne von diesbezüglichen Experten eines Besseren belehren – aber es löst sich doch wenn ein Revolver zu Boden fällt nicht einfach so ein Schuss?!?!). Und als wäre das nicht schon schlimm genug, trifft dann auch noch nur Sekunden später die Polizei ein. Puh. Sorry, aber das war nun wirklich extrem weit hergeholt.
Dieser Ausgang war umso ärgerlicher und frustrierender, als ich den Handlungsstrang rund um Joy, Annie und Rita bis zu diesem Punkt wieder einmal ungemein packend fand, angefangen von der ersten Begegnung zwischen Joy und Rita, über Joys Wiedersehen mit Annie, bis hin zur Konfrontation in der Hütte, und dem nachfolgenden, packenden Showdown (eben abseits dessen Ausklangs). Vor allem das Gespräch zwischen Annie und Rita in deren Hütte war einfach nur phantastisch. "It was the dedication, wasn't it?" – da kennt sie jemand wirklich sehr gut. Und "Did you know I was alive?" gleich mal als erste Frage rauszuhauen war auch stark. Aber auch mit Joy habe ich mitgelitten. Man muss sich das mal vorstellen, man lebt sein ganzes Leben lang im Glauben, die Frau, welche den eigenen Vater ermordet und die Mutter lebensgefährlich verletzt zum Sterben zurückgelassen hat, wäre die eigene Mutter. Was das bedeuten muss, wenn das eigene Leben auf eine solche Art und Weise völlig auf den Kopf gestellt wird. Nicht nur wegen Elsie Fishers wieder einmal hervorragender Performance habe ich in diesen Momenten ungemein mit Joy mitgefühlt. Neben dem oben erwähnten, großen Kritikpunkt zog allerdings dann auch noch die parallele Handlung rund um die wiedererweckten Menschen – angeführt von Ace Merrill – die Episode herunter. Weil die Storyline finde ich nach wie vor nicht sonderlich interessant, geschweige denn spannend. Und, nicht zuletzt: Während in der ersten Staffel die einzelnen Handlungsstränge – und Mysterien – miteinander verbunden waren, zeichnet sich eine ähnliche Verknüpfung diesmal – zumindest vorerst – nicht für mich ab. Was den Reiz dieses Handlungsstrangs für mich dann nochmal zusätzlich reduziert.
Fazit:
Dass sich "Mutter" trotz der Kritikpunkte über eine sehr gute Wertung freuen kann, ist in erster Linie dem (vom Ausgang abgesehen) großartigen Handlungsstrang rund um Annie, Joy und Rita geschuldet, der mit zahlreichen ungemein starken Szenen auffuhr, und wo ich insbesondere mit Joy wirklich ordentlich mitgefühlt habe. Das erste Treffen mit ihrer richtigen Mutter, daraufhin dann das Wiedersehen mit Annie, und schließlich dann die Konfrontation zwischen Rita und Annie in deren Hütte – all das war absolut phantastisch. Die Nebenhandlung rund um die Wiederauferstandenen hingegen zog den Gesamteindruck der Folge ebenso hinunter, wie das absolut dämliche Finale, wo sich doch tatsächlich bei einem herunterfallenden Revolver ein Schuss löst, und dieser just Rita im Bauch erwischt. Was für ein Blödsinn! Macht – unter Zudrücken aller Hühneraugen – gerade noch so ->