Originaltitel: Planet of the Slave Girls (1) Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 27. September 1979 Erstausstrahlung D: 18. September 1990 Drehbuch: Steve Greenberg, Aubrey Solomon & Anne Collins Regie: Michael Caffey Besetzung:
Gil Gerard als Capt. William 'Buck' Rogers,
Erin Gray als Colonel Wilma Deering,
Tim O'Connor als Dr. Elias Huer,
David Groh als Major Duke Danton,
Roddy McDowall als Governor Saroyan,
Brianne Leary als Ryma,
Macdonald Carey als Dr. Mallory,
Karen Carlson als Stella Warden,
Michael Mullins als Regis Saroyan,
Buster Crabbe als Brigadier Gordon,
Jack Palance als Kaleel,
Felix Silla als Twiki,
Mel Blanc als Twiki (voice),
Robert Dowdell als Galen,
Sheila Wills als Major Fields,
Don Marshall als Julio,
Diane Markoff als Female Pilot,
June Whitley Taylor als Woman,
Borah Silver als Husband,
Michael Masters als Worker,
Don Maxwell als Guard u.a.
Kurzinhalt:
Zwar hat es Buck Rogers abgelehnt, offizieller Teil der Erdstreitkräfte zu werden, dennoch steht er Colonel Wilma Deering und Dr. Elias Huer für ausgewählte Einsätze zur Verfügung. Nun weckt eine missglückte Trainingsmission der Kampfpiloten sein Interesse. Wie sich herausstellt, litt einer der Piloten an einer Lebensmittelvergiftung. Kurz darauf werden auf der Erde immer mehr entsprechende Fälle gemeldet – und nicht zuletzt die Erdstreitkräfte selbst, die für die Verteidigung des Planeten von essentieller Bedeutung sind, drohen fast vollständig auszufallen. Eben deshalb glaubt man auch nicht an einen Zufall, sondern an Sabotage. Die betreffenden Lebensmittel stammen vom Landwirtschafts-Planeten Vistula, weshalb Wilma Deering, Buck Rogers, Duke Danton (mit dem Buck zuvor aneinandergeraten ist) und der mittlerweile auf dem Weg der Besserung befindliche Regis Saroyan – der vom Planeten stammt – aufbrechen, um die Hintergründe der Sabotage aufzudecken und die Verantwortlichen zu stellen. Vor allem Buck ist erschüttert, als er sieht, dass auf Vistula Sklaverei betrieben wird. Die Spuren der Sabotage führen dann schließlich zum charismatischen religiösen Fanatiker Kaleel…
Review:
Auf den ursprünglich in die Kinos gebrachten Piloten folgt nun nochmal quasi ein eigener Fernseh-Pilotfilm, der hierzulande (so wie auch der Kinofilm bei der TV-Ausstrahlung) auf zwei Teile gesplittet wurde. In "Vistula – Die tödliche Bedrohung" wird zu Beginn nochmal auf die letzte (damals extra für die Fernseh-Ausstrahlung nachgedrehte) Szene Bezug genommen, wo Dr. Huer und Col. Deering Buck Rogers anbieten (bzw. darum bitten), quasi bei den Erdstreitkräften anzuschreiben, dieser jedoch vorerst ablehnt – wobei er ihnen sehr wohl, wenn sie ihn irgendwo akut brauchen können, zur Verfügung stehen will. Hier ist es nun soweit: Die Vergiftung der Lebensmittelvorräte, die vom Planeten Vistula geliefert werden, bringen die Erde – da auch die Piloten davon betroffen sind – in arge Bedrängnis. Gleich zu Beginn gerät Buck mit einem Konkurrenten, Major Duke Denton, aneinander, und etwas später, als dieser Bucks Lehrveranstaltung besucht (bringt er den Piloten doch ein paar Taktiken bei), entlädt sich die Anspannung dann in einer ziemlich archaischen Männer-Rauferei. Dem Zuschauer wird dabei rasch klar, dass das Hauptproblem ist, dass sie sich zu ähnlich sind – und hier zwei "Alpha-Männchen" aneinandergeraten. Der weitere Verlauf deutet dann jedoch an, dass die beiden ihre Differenzen beilegen werden; ein erster gegenseitiger Respekt scheint sich jedenfalls schon einzustellen.
Am auffälligsten an "Vistula – Die tödliche Bedrohung" ist zweifellos die Gaststar-Riege, mit der man hier auffährt, um die Zuschauer für diese neue Science Fiction-Serie zu gewinnen. Roddy McDowall mögen zwar manche SF-Fans ohne seine Maske erstmal nicht erkennen, er war aber natürlich als Cornelius, Caesar und schließlich Galen (in der TV-Serie) das konstanteste Mitglied der "Planet der Affen"-Riege. Mehr noch als sein hier noch recht kurzer Auftritt sticht aber zweifellos das Engagement von Schauspiel-Legende Jack Palance hervor, der hier als Kaleel eine derart überzogene Performance zur Schau stellt, dass es (wenn man sowas mag) eine wahre Freude ist. Seine Anwesenheit, und auch sein köstlich übertriebener Auftritt, werten die Folge für mich jedenfalls definitiv auf (während McDowall zumindest hier erstmal noch eher unauffällig ist). Und auch der kleine Gastauftritt von Buster Crabbe, dem ursprünglichen Buck Rogers, war eine nette Geste, und dürfte vor allem damals die Fans der alten Serials erfreut haben. Produktionstechnisch wiederum stechen in erster Linie die netten und auch teils farbenfrohen Sets und Kostüme auf Vistula hervor. Aber auch das Modell des Kraftwerks hatte es mir angetan. Und effekttechnisch gibt es gleich zu Beginn den ersten Auftritt der Stargates, die optisch ebenfalls nett umgesetzt sind. Einzig das Attentat auf Dr. Huer – mit eine Art Boomerang – war doch eher unfreiwillig komisch. Die Story an sich ist hier hingegen noch nicht ganz so prickelnd. Am auffälligsten ist daran noch Buck Rogers erschütterte Reaktion, als er von der Sklaverei auf Vistula erfährt, wobei man als Zuschauer eine Entrüstung durchaus teilt. Aber auch die Szene, wo die eine Frau ihren eigenen Ehemann während der Messe (?) von Kaleel verrät, sticht hervor, und verdeutlicht die Indoktrination seiner Sekte. Die Spannung hält sich aber – trotz der Gefangennahme von Wilma – (vorläufig?) doch eher in Grenzen.
Fazit:
Der erste Teil von "Vistula – Die tödliche Bedrohung" war soweit ganz kurzweilig – wenn man für meinen Geschmack auch etwas zu lang gebraucht hat, um zum Planeten zu kommen, und sich die Handlung auf der Erde doch noch etwas gezogen hat. Aber selbst nach dem Wechsel auf Vistula hat zumindest hier noch die große Spannung gefehlt. Dafür gefiel mir die Sklaverei-Thematik, und besticht der zweite Pilotfilm nicht zuletzt mit dem Auftritt von Jack Palance, der als Kaleel köstliches, völlig überzogenes Overacting zur Schau stellt, und die Folge generell mit seiner Anwesenheit veredelt (während Roddy McDowall hier erstmal noch nicht viel zu tun bekommt). Produktionstechnisch hatten es mir vor allem die Sets, die Kostüme, das Modell der Fabrik sowie die Effekte (und hier insbesondere das zum ersten Mal gezeigte Sternentor) angetan. Insgesamt solide – wenn auch ganz klar auf B-Niveau angesiedelte – Science Fiction-Unterhaltung!