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The Leftovers - 1x10: Der verlorene Sohn kehrt heim Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO

Originaltitel: The Prodigal Son Returns
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07. September 2014 (HBO)
Erstausstrahlung D: 19. Dezember 2014 (Sky)
Drehbuch: Damon Lindelof & Tom Perrotta
Regie: Mimi Leder
Besetzung: Justin Theroux als Kevin Garvey, Amy Brenneman als Laurie Garvey, Christopher Eccleston als Matt Jamison, Chris Zylka als Tom Garvey, Margaret Qualley als Jill Garvey, Carrie Coon als Nora Durst, Amanda Warren als Lucy Warburton, Ann Dowd als Patti Levin, Annie Q. als Christine, Scott Glenn als Kevin Garvey Sr., Frank Harts als Dennis Luckey, Paterson Joseph als Wayne Gilchrest, Tiffani Barbour als Evelyn, Viki Boyle als Older Crying Woman, Natalie Gold als Sam's Mother, Patrick Husted als Louis Patterson, Marjorie Johnson als Weeping GR, Adam McNulty als SWAT ATFEC #1, Tony Mitchell als Orderly #1, Geoffrey Owens als Kind Man, John Sharian als Agent Davidoff, Mary Shultz als Marie Patterson u.a.

Kurzinhalt: Nach Pattis erschütterndem Selbstmord ruft Kevin Garvey den Priester – und Bruder seiner neuen Freundin Nora Durst – Matt Jamison zu Hilfe. Dieser hilft ihm dabei, die Leiche zu beerdigen, gibt ihm neue, saubere Kleidung, und bringt ihn nach Mapleton zurück. Auf dem Weg dorthin machen sie in einem Diner halt, wo Kevin in der Toilette auf den schwer verletzten und verblutenden Holy Wayne trifft. Ein paar Stunden später sind sie zurück in Mapleton – wo sich ihnen ein Bild aus Chaos, Wut und Zerstörung bietet. Denn die Guilty Remnant haben ihren von langer Hand vorbereiteten Plan in die Tat umgesetzt, und Schaufensterpuppen der beim Ereignis verschwundenen in den Häusern hinterlassen. Dergestalt an das vor mittlerweile über drei Jahren erlittene Trauma erinnert, bildet sich ein wütender Mob, der nur von einem Gedanken besessen zu sein scheint: Die Guilty Remnant auszulöschen…


Review: Episodenbild (c) HBO Man sieht es an der Wertung: "Der verlorene Sohn kehrt heim" hat für mich besser funktioniert als der Großteil der bisherigen "Leftovers"-Folgen, uneingeschränkt begeistert war ich aber auch vom Finale der ersten Staffel wieder nicht. So fiel es mir z.B. – trotz der Entführung, an die er sich nicht mehr erinnern konnte – schwer, nachzuvollziehen, was genau Patti mit ihrem Selbstmord beabsichtigte; weil das war ihre Entscheidung, ich sehe keinen Grund, warum sich Kevin dafür verantwortlich fühlen sollte. Was die groß angelegte Aktion der GR betrifft, erschien es mir, wie schon damals beim Diebstahl der Fotos (wobei wir nun zumindest den Grund dafür kennen) sehr unplausibel, dass in all den Häusern in den sie waren absolut niemandem etwas aufgefallen ist. Vor allem aber: Ich stand beim abschließenden Tohuwabohu wieder mal auf keiner der beiden Seiten. Weil was die GR getan hat, ist in meinen Augen absolut indiskutabel und unverantwortlich – entschuldigt aber zugleich auch nicht das brutale Vorgehen vom Rest Mapletons gegen sie. Somit hatte ich keine Seite, zu der ich halten konnte, stand irgendwie zwischen den Stühlen, und verfolgte das Geschehen als doch eher unbeteiligter Beobachter.

Worauf ich auch eher hätte verzichten können, ist die Traumsequenz. Und auch mit den Andeutungen, die 2% wären vorzeitig in den Himmel geholt worden, weil sie frei von Sünde waren, konnte ich nicht viel anfangen – weil dass das schwerlich der Fall sein kann, wurde in "The Leftovers" mittlerweile schon ausreichend klargestellt (u.a. mit Matts Flugblättern, aber auch, da eine der Verschwundenen gerade dabei war, mit einem verheirateten Mann zu schlafen). Dennoch hat mich "Der verlorene Sohn kehrt heim" inhaltlich wieder mehr angesprochen, als einige Folgen zuvor. Vor allem das Finale, wo Kevin ins brennende Gebäude rennt, um seine Tochter zu retten, war sehr spannend. Aber auch alles rund um Wayne fand ich faszinierend. Ja, eigentlich habe ich es mit angedeuteten Wundern nicht so, weil es für selbst für eine Mystery-Serie etwas zu übersinnlich ist, aber die Andeutung im Hinblick auf Kevins Wunsch, in Verbindung mit der allerletzten Szene, wo Nora ja eigentlich gerade dabei war, ihn zu verlassen (bzw. ganz Mapleton den Rücken zu kehren), nur um dann vom Baby auf der Veranda aufgehalten zu werden (welches eben von Wayne gezeugt wurde – wodurch eine Kettenreaktion in Gang gesetzt wurde, die dann letztendlich zu eben diesem Moment führte) – ich muss gestehen, das hatte irgendwie was. Aber auch Noras Abschiedsbrief, der deutlich macht, wie schwer es manchmal sein kann, über einen solchen Verlust hinwegzukommen, hat mich durchaus angesprochen. In erster Linie überzeugte mich "Der verlorene Sohn kehrt heim" aber zugegebenermaßen weniger inhaltlich, als mit der inszenatorischen Brillanz. Weil in der Hinsicht war die Folge wirklich fabelhaft, angefangen bei Mimi Leders optisch eindrucksvoller Regiearbeit über Max Richters wunderschöne Kompositionen (und Interpretationen des Hauptthemas), bis hin zur eindringlichen Coverversion von "Nothing Else Matters", die mir eine Gänsehaut bescherte. Eben das hat, trotz jener inhaltlichen Elemente, die mich nach wie vor nicht wirklich überzeugen konnten, noch einmal viel herausgerissen.

Fazit: Episodenbild (c) HBO Zwar war ich auch von "Der verlorene Sohn kehrt heim" wieder nicht uneingeschränkt begeistert. Es gibt nach wie vor einige Aspekte, die mich nicht so recht überzeugen wollen; vor allem aber stand ich im Konflikt zwischen den Guilty Remnant und dem Rest Mapletons wieder mal auf keiner der beiden Seiten, da ich sowohl die Aktion der GR indiskutabel fand, sie aber dennoch dem wütenden Mob nicht das Recht gibt, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, und deren Mitglieder anzugreifen, zu verletzen und sogar zu ermorden. Dennoch gab es diesmal einzelne Momente, die mich mitreißen konnten; und nicht zuletzt die Wendung am Ende rund ums Baby sprach mich durchaus an. Normalerweise mag ich es ja nicht, wenn es zu wundersam und/oder übersinnlich wird, aber das fand ich irgendwie faszinierend. Vor allem aber auf inszenatorischer Ebene hat "Der verlorene Sohn kehrt heim" brilliert. Zwar werde ich von meinem Plan, jetzt erstmal eine kleine Pause einzulegen, nicht abrücken (nicht zuletzt, als es gerade ein paar aktuelle Serien gibt, die mich mehr interessieren), dennoch ist es "Der verlorene Sohn kehrt heim" ansatzweise gelungen, mich mit "The Leftovers" zu versöhnen – weshalb ich mir nun doch früher oder später auch die zweite Staffel vorknöpfen werde.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 HBO)








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